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Zwei englische Wochen der MT enden in Berlin

mt1410125Berlin/Melsungen. Nach dem deftigen Genickschlag beim DHB-Pokalspiel in Flensburg heißt es für die MT Melsungen “Köpfe hoch und auf in die Hauptstadt”! Am 11. Spieltag in der DKB Handball-Bundesliga werden die Nordhessen von den Füchsen in Berlin erwartet. Anwurf in der Max-Schmeling-Halle ist am Sonntag, 26. Oktober 2014, um 17.15 Uhr. Am Mittwoch, beim Spiel der 2. DHB Pokalrunde, musste die MT Melsungen bei der SG Flensburg/Handewitt eine herbe 22:38-Schlappe hinnehmen. Drei Tage zuvor, im Europapokalrückspiel in Toulouse reichte der MT eine 23:26-Niederlage noch zum Weiterkommen. Im deutschen Pokal hingegen gibt es bekanntlich keine zweite Chance und so musste sich das Roth-Team aus dem Wettbewerb verabschieden, noch ehe er richtig begonnen hatte.

Am Sonntag, zurück in der Bundesliga, erwartet Michael Roth, dass sein Mannschaft gegen Berlin ein anderes Gesicht zeigt als zuletzt in Flensburg. “Vor allem aufgrund der vielen undisziplinierten Angriffe in der zweiten Halbzeit und der daraus resultierenden Gegenstöße und leichten Tore für den Gegner habe ich deutliche Worte an die Mannschaft gerichtet. Gegen die Füchse muss eine entsprechende Reaktion kommen”, so der verstimmte MT-Coach.

“Ja, wir haben nach einer einigermaßen akzeptablen ersten Halbzeit eine ganz schlechte zweite Hälfte gespielt”, bestätigt Nenad Vuckovic die Kritik des Trainers. “Deshalb haben wir uns direkt nach dem Spiel in der Kabine zu einer ersten, sehr offenen und selbstkritischen Besprechung zusammengesetzt. Man kann natürlich gegen eine so  starke Mannschaft wie Flensburg verlieren. Aber jeder muss sich nach einer solchen Niederlage auch fragen lassen können, ob er selber 100 Prozent gegeben hat. Ich denke, diese Frage konnten wir nach der Niederlage nicht alle mit “Ja” beantworten”, drückt sich der Kapitän noch diplomatisch aus.

Gegen die Füchse soll nun also wieder das Ruder herum geworfen werden, wohlwissend, dass dies mit der Verunsicherung aus dem Pokalspiel nicht einfach wird. “Wir haben den festen Willen, es besser zu machen und hoffen, dass es gelingt”, so Vuckovic. Dabei meint der Spielmacher noch nicht einmal so sehr das Ergebnis, sondern in erster Linie die kämpferische Linie. “Klar, eine hohe Niederlage ist nie eine gute Ausgangsposition für das folgende Spiel. Aber die müssen wir jetzt einfach aus unseren Gedanken streichen und uns auf Berlin konzertieren”.

Die Hauptstädter, DHB-Pokalverteidiger, haben übrigens am Mittwoch mit einem 29:21-Sieg über den abstiegsbedrohten Zweitligisten TuSEM Essen ohne große Mühe die nächste Pokalrunde erreicht. Demgegenüber läuft es für sie in der Meisterschaftsrunde alles andere als optimal. Nach Platz 5 in der vergangenen Saison belegen die Füchse nach 10 Spielen in der laufenden Runde mit 10:10 Punkten “nur” Rang 10. Dabei schmerzen Trainer Dagur Sigurdsson, seit August in Personalunion auch Bundestrainer, vor allem solche Punktverluste wie kürzlich zuhause gegen Erlangen oder in Wetzlar.

Die punktgleiche MT ist aufgrund des minimal besseren Torverhältnisses momentan Siebter. Das Match in Berlin ist das fünfte Pflichtspiel innerhalb von nur 16 Tagen. Die beiden “englischen Wochen” enden für die Rotweißen somit in der Bundeshauptstadt – hoffentlich mit einem besseren Auftritt als zuletzt im hohen Norden. Mit an Bord dürfte an alter Wirkungsstätte auch wieder Johannes Sellin sein, der in Flensburg aufgrund einer Bänderdehnung geschont werden musste. (Bernd Kaiser) 

Schiedsrichter in Berlin: Fabian Baumgart (Neuried, Ba-Wü) / Sascha Wild (Offenburg, Ba-Wü) ; DHB-Spielaufsicht: Uwe Stemberg.

Bisherige Bundesligavergleiche: 14 Spiele, davon 9 Siege Berlin, 2 Siege MT, 3 Unentschieden.

Letzter Vergleich: DHB-Pokal Halbfinale in Hamburg, 12.04.2014, MT – Berlin 28:30