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Am Mittwoch gilt’s: Ein Sieg muss her

v.l. till Rieh und Marino MaricKassel/Melsungen. 12. Spieltag in der DKB-Handball-Bundesliga für die MT Melsungen und das bedeutet nach drei Auswärtseinsätzen endlich mal wieder ein Heimspiel für die Nordhessen! Zu Gast ist am Mittwoch, 5. November 2014, in der Kasseler Rothenbach-Halle Aufsteiger TSG Ludwigshafen-Friesenheim. Angepfiffen wird um 20.15 Uhr. Nachdem die letzten drei Pflichtspiele (inklusive EHF- und DHB-Pokal) verloren wurden, lautet das Motto gegen die “Eulen”: “Ein Sieg muss her!” Mit der TSG Ludwigshafen-Friesenheim kommt zwar ein Aufsteiger, aber gleichzeitig auch ein alter Bekannter nach Kassel. Die “Eulen”, wie sie sich selber nennen, waren bereits 2010 im Oberhaus am Start. Das entpuppte sich aber nur als ein “Reinschnuppern”, denn der schon damals von Thomas König trainierte Club musste prompt wieder den Weg zurück in die Zweitklassigkeit antreten. Auch derzeit sieht es wieder ganz danach aus, als würde ihn das gleiche Schicksal erneut ereilen. Als Vorletzter sind Just, Tesch, Grimm & Co wiederum akut gefährdet.

Was auf der anderen Seite Gastgeber MT nicht dazu verleiten sollte, die beiden zu vergebenden Punkte gedanklich schon auf der Habenseite zu verbuchen. Denn dazu präsentieren sich die Nordhessen seit einigen Wochen zu wankelmütig. “Wir haben derzeit einfach nicht  die richtige Form”, hatte Michael Roth schon nach der knappen Niederlage in Hamburg und dem anschließenden Unentschieden in Lübbecke bekannt.

Der darauffolgende klare Sieg gegen Bietigheim brachte auch nicht die erhoffte Kehrtwende. Denn die knappe, aber folgenlose Niederlage im Europapokalrückspiel in Toulouse – die MT erreichte dennoch die nächste Runde – deutete die Anfälligkeit der MT-Crew sofort wieder an. Die 16-Tore-Schlappe im DHB-Pokalspiel in Flensburg  war dann ein unrühmlicher Höhepunkt. Der gleichzeitig auch das Ende der Träume bedeutete, nach den beiden letzten Jahren erneut beim Final Four in Hamburg an den Start gehen zu dürfen.

Ein Silberstreif am Horizont zeichnete sich dann zum Glück beim Auftritt in der Hauptstadt ab: Dort führte die MT zur Halbzeit gar mit zwei Toren, musste sich aber am Ende den Füchsen mit 24:27 geschlagen geben. “Ich muss heute unserer Mannschaft ein großes Lob aussprechen, ihr Engagement war sehr gut, alle haben gekämpft bis zum Umfallen. Über 40 Minuten lang war es ein Spiel auf Augenhöhe. Sehr schade aber ist es, wenn ein solcher Einsatz keine Belohnung erfährt”, resümierte Michael Roth nach dem Abpfiff in der Max-Schmeling-Halle.

So heißt es am Mittwoch, die Kräfte wieder zu bündeln und die Konzentration auf die “Eulen” zu lenken. Dabei bleibt dem MT-Coach gerade mal ein Tag, um sich mit der kompletten Truppe auf das Spiel vorzubereiten. Denn fast die halbe Mannschaft war in Europa in Sachen EM-Qualifikation unterwegs. Aber das soll keine Begründung für eine eventuell nicht erwartungsgemäße Leistung liefern. Denn auch wenn einige Leistungsträger gestresst aus ihren Länderspieleinsätzen zurück gekommen sein sollten, müsste das in der Mannschaft steckende Potenzial noch soviel hergeben, um dem Aufsteiger Paroli zu bieten.

Damit soll aber keinesfalls die Fähigkeiten des Liga-Neulings in Zweifel gezogen werden. Im Gegenteil: Die TSG verfügt über bundesligaerfahrene Profis, die sich anderenorts auch schon erfolgreich im Abstiegskampf betätigt haben. Bestes Beispiel ist Rückraumspieler Stephan Just, der bislang eine beeindruckende Runde spielt. Der 35-jährige Routinier hat sich jedenfalls zum besten Torschützen seiner Mannschaft aufgeschwungen hat.

“Natürlich dürfen wir uns heute keinen Ausrutscher erlauben”, so Roth, “aber wir dürfen anderseits auch nicht in Hektik verfallen oder gar etwas herbeireden, was gar nicht den Realitäten entspricht. Wenn wir jetzt den Vergleich zur letzten Saison ziehen, dann stehen wir ja sogar etwas besser da. Damals hatten wir zu dem Zeitpunkt gegen Gummersbach und Lübbecke verloren, jetzt haben wir in Lübbecke wenigsten einen Punkt geholt. Andererseits sind wir ein wenig Opfer des Spielplans. Da ist es kaum möglich, mal eine Serie zu starten. Wir haben jetzt mit Friesenheim ein Spiel vor der Brust, welches wir gewinnen müssen, fahren dann aber wieder zu einem sehr schweren Auswärtsspiel nach Magdeburg”.

Roth weiter: “Wir werden beim Blick auf die Tabelle keinesfalls nervös. Denn noch ist ja alles dicht beieinander. Gewinnen wir beispielsweise mal ein solches Auswärtsspiel, was wir uns ja auch bisher immer schon erhofft hatten und wo wir in Berlin nicht weit entfernt waren, dann sind wir wieder auf einem Platz, den wir auch insgesamt anpeilen. Fakt ist: Die MT ist als derzeitiger Zwölfter mit 10 Zählern auf der Habenseite nur zwei Punkte vom Tabellensechsten HSV Handball entfernt.

Auch Marino Maric und Per Sandström teilen die Meinung ihres Trainers: “Wir müssen in Ruhe weiterarbeiten und versuchen unseren Rhythmus zu finden. Es nützt nichts, ständig über etwas nachzudenken”, sind sich der Kreisläufer und der Torhüter einig. Und Maric ergänzt: “Man muss immer beachten, dass wir einen Mannschaftssport ausüben. Da müssen viele Faktoren zusammen harmonieren, damit ein gutes Ergebnis herauskommt. Wenn es irgendwo unrund läuft, dann hat das oft auch Auswirkungen auf das gesamte Spiel”. Indes sind beide ebenso einhellig zuversichtlich, dass die Mannschaft  am Mittwoch gegen den Aufsteiger ihren Aufwärtstrend aus dem Berlin-Spiel fortsetzt und die Punkte in Nordhessen behalten wird. (Bernd Kaiser)

Tickets zu diesem Spiel gib es in den bekannten Vorverkaufsstellen und an der ab 18.45 Uhr geöffneten Tageskasse der Rothenbach-Halle.

Schiedsrichter in Kassel: Thomas Hörath (Zirndorf) / Timo Hofmann (Münchberg); DHB-Spielaufsicht: Lars Schaller.