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Geschlossene Mannschaftsleistung bringt 31:25-Sieg

mt141106Kassel/Melsungen. Die MT Melsungen hat ihr Heimspiel gegen Aufsteiger TSG Friesenheim mit 31:25 (16:14) gewonnen. Zuvor sahen 2.658 Zuschauer in der Kasseler Rothenbach-Halle ein wechselhaftes Spiel, das nach zunächst deutlicher Führung der Gastgeber zur Pause wieder offen schien. Mit der Hereinnahme frischer Spieler traf Trainer Michael Roth dann aber die richtige Entscheidung. Bis auf acht Tore zog die MT Mitte der zweiten Hälfte davon, um den Gästen anschließend noch etwas Ergebniskosmetik zu gestatten. Beste Schützen waren Felix Danner (MT, 5 Tore) und Philipp Grimm (TSG, 5/2).

Die MT begann stark, vor allem in der Abwehr. Gleich beim ersten Friesenheimer Angriff konnte sich Mikael Appelgren im Tor auszeichnen, weil seine Vorderleute gegen Gunnar Dietrich gute Vorarbeit geleistet hatten. Das Bollwerk mit Philipp Müller und Felix Danner im Innenblock hielt auch in der Folge erst einmal dicht, so dass die Gäste über sechs Minuten brauchten, bis sie durch Andrej Kogut zu ihrem ersten Treffer kamen. Der bedeutete jedoch den Ausgleich der durch Felix Danner erzielten Führung, weil auch die Deckung der TSG eine starke Vorstellung bot und nicht mehr als diesen einen Erfolg zugelassen hatte.

Dann  endlich besannen sich auch beide Offensivabteilungen auf ihre Qualitäten. Abwechselnd zunächst, indem die Gastgeber vorlegten und der Aufsteiger nachzog. Nur einmal, beim 4:5 durch Stefan Lex (12.) durchbrachen die Gäste dieses Schema. Um direkt anschließend aber erstmals deutlicher ins Hintertreffen zu geraten. Erst traf Fahlgren zum Ausgleich, dann sorgten drei Tempogegenstöße über Michael Allendorf und Johannes Sellin (zweimal) für eine 8:5-Führung der Rot-Weißen, die Felix Danner nach einer von TSG-Trainer Thomas König genommenen Auszeit auf 9:5 ausbaute (18.).

Von diesem Moment an rollte der Bartenwetzer-Express. Bis auf 13:6 (21.) wurde das Ergebnis hochgeschraubt, eher Bogdan Criciotoiu, Philipp Grimm und Erik Schmidt eine kurze Konzentrationsschwäche der Nordhessen nutzten, um binnen zwei Minuten auf 13:9 zu verkürzen. Veranlassung genug für Michael Roth, seinerseits eine Auszeit zu nehmen und wieder Struktur ins Spiel zu bringen. Doch der Schwung war erst einmal verloren und kam bis zur Pause erst einmal nicht wieder. Im Gegenteil verkürzten “die Eulen“ weiter. Zu allem Überfluss sah Philipp Müller nach einem Foul gegen Oliver Tesch eine Minute vor der Pause die Rote Karte. Allein Felix Danner traf zweimal für die Hausherren, ansonsten war Friesenheim am Jubeln. Ganze zwei Tore Vorsprung rettete die MT in die Halbzeit, weil wenigstens Patrik Fahlgren zum Abschluss noch einmal einnetzte.

Die zweite Hälfte begann aus Melsunger Sicht mit einer auf drei Positionen veränderten Mannschaft. Christian Hildebrand und Jeffrey Boomhouwer kamen für die Außen Johannes Sellin und Michael Allendorf und trafen beide jeweils in ihren ersten Aktionen ins Netz. Malte Schröder ersetzte Michael Müller, Momir Rnic übernahm dauerhaft den Platz von Philipp Müller und netzte ebenfalls zum 19:15 ein (34.). Ein starker Auftakt der MT also in den zweiten Durchgang, der maßgeblich von den frischen Kräften getragen wurde, was der anschließende Doppelpack durch Schröder zum 21:16 noch unterstrich (36.).

Dass es Malte Schröder auch vom Kreis kann, bewies er mit seinem Tor zum 23:18, zu dem die Vorarbeit im Rückraum bezeichnenderweise Felix Danner geleistet hatte. Der wiederum durfte sich danach ausruhen und machte Platz für Marino Maric. Dass auch er gleich doppelt traf und den Vorsprung auf 25:18 hoch schraubte, passte perfekt ins Bild. Das Bild glich nun dem aus der ersten Halbzeit, als die Rot-Weißen schon einmal einen hohen Vorsprung herausgeworfen hatten, ihn dann aber wieder herschenkten. Und tatsächlich knickte auch jetzt wieder die Konzentration und Zielstrebigkeit leicht ein. Mit dem Unterschied, dass den Gästen zu viele eigene Fehler unterliefen, um das ähnlich effektiv auszunutzen. Immerhin reichte es, durch vier Treffer am Stück auf 27:23 zu verkürzen (51.) und Michael Roth abermals zur Auszeit zu zwingen.

So eng wie vor der Pause wurde es aber nicht noch einmal. Vor allem, weil Mikael Appelgren bravourös einen Ball nach dem anderen entschärfte, darunter einen Siebenmeter von Philipp Grimm sowie kurze Zeit später noch einen Tempogegenstoß des gleichen Spielers. Hildebrand und Maric trafen zum 29:24 (53.) und hielten den Abstand im komfortablen Bereich. Der Rest der Partie war Formsache, woran auch das letzte TimeOut von Thomas König nichts mehr änderte. Nenad Vuckovic und Patrik Fahlgren erhöhten auf 31:25, Mikael Appelgren parierte seinen zweiten Strafwurf gegen Stephan Just. Dann war Schluss, und nach zuletzt drei Niederlagen in drei verschiedenen Wettbewerben feierte die MT Melsungen einen verdienten Sieg gegen die TSG Friesenheim. (Bernd Kaiser)

Stimmen zum Spiel

Michael Roth: Ich bin zufrieden mit den Punkten und auch dem Spiel. Ähnlich wie schon gegen Bietigheim waren wir phasenweise sehr gut, konnten das aber nicht noch weiter steigern. Es wollte einfach nicht so von der Hand gehen. Aber wir haben gut verteidigt und Appelgren hat sich gesteigert. Man hat jedoch gesehen, dass einige Spieler, die in letzter Zeit stark belastet waren, nicht zu ihrer Form gefunden haben. Zum Glück haben aber andere, wie Boomhouwer, Hildebrand und Maric, ihre Sache sehr gut gemacht. Dafür sind wir eine Mannschaft. Wir müssen uns jetzt auf die nächsten Spiele einstellen und die guten Phasen von heute möglichst über längere Zeit zu konservieren.

Thomas König: Glückwunsch an meinen Kollegen und seine Mannschaft. Wir sind gut ins Spiel reingekommen und haben vernünftig in der Abwehr gestanden, aber im Angriff sind uns zu viele Fehler unterlaufen. Die sind prompt bestraft worden. Dadurch kam Melsungen ins Spiel und ist davongezogen. Meiner Mannschaft muss ich trotz der Niederlage ein Lob geben, dass sie sich nach Rückständen von sieben und acht Toren nicht aufgegeben haben und nochmal rangekommen sind. Melsungen war die bessere Mannschaft, aber wir können trotzdem erhobenen Hauptes die Heimreise antreten.

Statistik

MT Melsungen: Appelgren (17 P. / 24 G.), Sandström (bei einem 7m, 0 P. / 1 G.); Maric (3), Sellin (3), Fahlgren (4), Schröder (3), Hildebrand (2), Danner (5), P. Müller (3), Boomhouwer (2), Rnic (2), Allendorf (1), Vuckovic (3), M. Müller.

TSG Friesenheim: Klier (8 P. / 31 G.), Bender (n. e.); Grimm (5/2), Kogut (2), Dietrich, Lex (1), Just (4/1), Tesch (2), Hauk (4), Unger, Büdel (1), Schmidt (3), Kossler (1), Criciotoiu (2)

Schiedsrichter: Thomas Hörath (Zirndorf) / Timo Hofmann (Münchberg)

Zeitstrafen: 2 – 2 (Schröder 52:02 – Schmidt 55:07)

Disqualifikation: Philipp Müller (28:20)

Strafwürfe: 0/0 – 5/3 (Grimm scheitert an Appelgren, 50:56 Min.; Just scheitert an Appelgren, 58:41 Min.).

Zuschauer: 2.658 in der Rothenbach-Halle, Kassel.