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Schwere Auswärtsaufgabe: MT muss nach Magdeburg

philipp-mueller141107Magdeburg. Ob die “13” der MT Melsungen Glück bringt, wird sich am kommenden Wochenende zeigen. Denn der 13. Spieltag in der DKB Handball-Bundesliga sieht für den nordhessischen Erstligisten den Auftritt in Sachsen-Anhalt beim Tabellennachbarn SC Magdeburg vor. Anwurf am Sonntag, 9. November 2014, in der GETEC-Arena ist um 17.15 Uhr. Es war das ersehnte Durchschnaufen, was sich die MT Melsungen am Mittwoch im Spiel gegen Aufsteiger Ludwigshafen-Friesenheim auch redlich verdient hatte. Am Ende durften sich die heimischen Zuschauer in der Kasseler Rothenbach-Halle über einen klaren 31:25-Sieg freuen und damit die Serie von drei Niederlagen in Folge – darunter Europapokal und DHB-Pokal –  zu den Akten legen. Nun hoffen die Rotweissen darauf, am Sonntag in Magdeburg eine positive Überraschung landen zu können.

“Ich war heute nicht in allen Einzelheiten mit der Leistung zufrieden, dafür aber umso mehr mit dem Ergebnis. Das ist zumindest eine Basis, auf die wir aufbauen können. Unser nächstes Spiel wird ungleich schwerer, aber wir fahren zuversichtlich nach Magdeburg und hoffen dort unseren Vorjahreserfolg wiederholen zu können”, sagte Michael Roth am Mittwoch unmittelbar nach dem Spiel gegen die “Eulen”.

Zu dem Zeitpunkt wusste der MT-Trainer allerdings noch nichts von der zweiwöchigen Sperre, die tags darauf von der HBL gegen Philipp Müller verhängt wurde. Der Rückraumspieler soll, so wurde es im Spielbericht von den Referees vermerkt, einem gegnerischen Spieler “ohne Bezug zum Spiel” einen Schlag verpasst haben. Auf einen solchen Eintrag hin folgt automatisch eine Sperre von genannter Dauer. Die sich allerdings noch verlängern kann. Vorher hat der Spieler Gelegenheit, eine Stellungnahme abzugeben. “Das wollen wir auf jeden Fall wahrnehmen, nicht zuletzt auch deshalb, um eine etwaige Verlängerung der Sperre zu vermeiden”, kündigte MT-Vorstand Axel Geerken an.

Durch des Fehlen von Philipp Müller, der auch eine Woche später im Heimspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen noch nicht mitwirken darf, fehlt ein wichtiges Glied in der bislang angestammten Abwehrkette der MT. Inwieweit dies eine Schwächung bedeutet, wird sich zeigen. “Eine solche Sperre ist natürlich nie erfreulich. Umgekehrt bietet sie aber den Spielern, die dann diese Position ausfüllen müssen, Gelegenheit, sich zu beweisen”, erachtet Michael Roth das Malheur als weniger dramatisch.

Dazu hat der MT-Coach auch guten Grund. Denn im Spiel gegen Friesenheim zeigten alle Akteure, die im Verlauf der Partie von der Bank kamen, dass sie keinesfalls zweite Wahl sind. Im Gegenteil: “Wir haben keine Ersatzspieler, sondern wir sind eine Mannschaft, in der jeder zu jeder Zeit seine Leistung auf dem Feld bringen kann”, zeigte sich Roth mit den Einsätzen von Hildebrand, Rnic, Maric und Boomhouwer sehr zufrieden. Abgesehen davon lässt der Trainer ohnehin auf den einzelnen Rückraumpositionen oft mit  Patrik Fahlgren, Nenad Vuckovic, Michael Müller,  Philipp Müller, Malte Schröder und Momir Rnic rochieren. Es gibt also angesichts des Ausfalls von Philipp Müller noch ausreichend Möglichkeiten zur entsprechenden Besetzung.

Das wird bei den Magdeburgern, die sich in dieser Saison vor eigenem Publikum lediglich dem HSV beugen mussten, auch nötig sein. Zuletzt erlebten die Bördeländer bei der 22:34-Klatsche beim THW Kiel zwar ein böses Erwachen, aber tendenziell zeigt ihre Formkurve in dieser Saison nach oben. Die denkbar knappe Niederlage zu Saisonbeginn bei den Rhein-Neckar Löwen, der Heimsieg gegen Flensburg und der klare Auswärtserfolg beim TBV Lemgo sprechen dafür.

Den Ton beim SCM geben indes auch unter dem neuen Isländischen Trainer Geir Sveinsson nach wie vor die gleichen Spieler an, wie in der vergangenen Saison. Dazu gehören natürlich Rechtsaußen Robert Weber, der mit 90 Treffern aktuell beste Torschütze der Liga, der jüngst durch die Nominierung für die polnische Nationalmannschaft für Schlagzeilen sorgende Linkshänder Andreas Rojewski, Regisseur Marko Bezjak oder auch der Halbrechte Jure Natek. Von den wenigen externen Neuzugängen hat lediglich der norwegische Nationalspieler Espen Lie Hansen, der vom französischen Spitzenclub Dunkerque kam, auf sich aufmerksam gemacht.

“Um nach dem Siege gegen Friesenheim die Aufwärtstendenz zu bestätigen, müssten wir mal ein solches Spiel wie das in Magdeburg gewinnen”, wünscht sich Michael Roth. Dass der MT-Trainer damit kein unrealistisches Ansinnen hegt, zeigt das Ergebnis aus der letzten Saison, Damals düpierte die MT die Hausherren gar mit 29:19. Zudem verspricht die Tatsache, dass beide Kontrahenten derzeit nur einen Punkt auseinander liegen, ein Spiel auf Augenhöhe. Vollständigkeitshalber sei jedoch erwähnt, dass die bisherige Bilanz noch eindeutig für den SCM spricht, er gewann 12 der 18 Bundesligavergleiche. (Bernd Kaiser)

Schiedsrichter in Magdeburg: Sebastian Grobe / Adrian Kinzel (Braunschweig / Bochum); DHB-Spielaufsicht: Uwe Stemberg

Eventuell wird das Spiel live via Internetstream auf radiohna.de übertragen. Bitte bachten Sie dazu die aktuellen Hinweise auf mt-melsungen.de.