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GrimmHeimat NordHessen will mehr barrierefreie Angebote schaffen

Heimische Tourismusbranche bereitet sich auf gesellschaftlichen Wandel vor  

grimmheimat141126bKassel. In der GrimmHeimat NordHessen soll es künftig mehr barrierefreie Angebote geben. Denn die Gesellschaft wandelt sich: die Bevölkerung schrumpft, die Menschen werden älter. „Diese Entwicklung dürfen wir nicht ignorieren. Unsere Gäste werden künftig älter sein und vermehrt körperliche Beeinträchtigungen haben, auf die wir uns einstellen müssen“, sagt Regionalmanager Holger Schach. Barrierefreiheit war dann auch ein zentrales Thema bei der Veranstaltung „Tourismusperspektiven in ländlichen Räumen“, zu der sich am Mittwoch, 26. November 2014, etwa 60 Vertreter der heimischen Tourismusbranche in Kassel getroffen haben.

Schon jetzt gibt es eine Vielzahl an barrierefreien Angeboten für die Gäste der Region. Zum Beispiel Führungen für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte im Bergpark Wilhelmshöhe oder die von einem Rollstuhlfahrer geführte Wanderung „Mit Rolli und Kinderwagen zum Hagenstein“ im Nationalpark Kellerwald-Edersee. Der Naturpark Habichtswald ermöglicht Besuchern mit einer körperlichen Einschränkung auch das Wandern in unwegsamem Gelände – hier kann eine Joëlette ausgeliehen werden, ein einrädriger Geländerollstuhl. Auch barrierefreie Stadtführungen gibt es, auf dem Frau-Holle-Rundweg in Hessisch Lichtenau wird beispielsweise eine Führung in Gebärdensprache angeboten. „Es passiert schon einiges. Daran gilt es jetzt anzuknüpfen. Wir wollen Gastgeber und Touristiker dazu anregen, weitere barrierefreie Angebote zu entwickeln, damit wir künftig ein möglichst flächendeckendes Netz haben“, schildert Ute Schulte.

grimmheimat141126aEinen großen Schritt vorangekommen ist in Sachen Barrierefreiheit der Landkreis Waldeck-Frankenberg. Als eine von sieben Modellregionen hat der Landkreis vom hessischen Sozialministerium den Auftrag erhalten, bis 2016 in den Bereichen Tourismus und Gastronomie Angebote für Menschen mit Behinderungen zu entwickeln, Barrieren abzubauen und Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen in den Bereichen Gastronomie und Tourismus ausfindig zu machen. Yasmine Seibel vom Fachdienst für Dorf- und Regionalentwicklung des Landkreises Waldeck-Frankenberg berichtete den

Touristikern in Kassel von ihrer Arbeit: „Beim Thema Barrierefreiheit geht es darum, dort Hindernisse abzubauen, wo es möglich ist. Nicht immer ist ein Angebot dann für Rollstuhlfahrer geeignet, aber vielleicht für ältere Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder für Menschen mit einer Sehbehinderung. Kleine Veränderungen können da oft schon viel bewirken.“ Die Sensibilisierung der touristischen Leistungsträger ist dabei das wichtigste: Viele haben bereits erkannt, dass ihr bisheriges Angebot an die Bedürfnisse der immer älter werdenden Gäste angepasst werden muss. Barrierefreiheit ist ein Qualitätsmerkmal, das für alle Gäste komfortabel ist. Notwendig sind nicht nur barrierefreie Angebote in den Bereichen Gastronomie und Tourismus, das gesamte Umfeld von den An- und Abreisemöglichkeiten der Gäste und die Infrastruktur vor Ort spielen dabei eine ebenso große Rolle, um langfristig eine durchgehend barrierefreien Servicekette zu erreichen.

Hintergrund:
Anlass für die Veranstaltung war die Vorstellung des Handlungsleitfadens „Tourismusperspektiven in ländlichen Räumen“. Der Leitfaden wurde vom Deutschen ReiseVerband e.V. (DRV) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie entwickelt und wird derzeit in der zweiten Staffel einer Roadshow bundesweit vorgestellt. So nun auch in der GrimmHeimat NordHessen: Gastgeber, Tourismusbeauftragte der Kommunen und weitere Branchenvertreter waren der Einladung zu der Veranstaltung gefolgt. Die Teilnehmer entwickelten dabei in Workshops selbst Handlungsansätze für ihre Region. Neben dem Thema Barrierefreiheit ging es auch um das Thema  „Regionale Identität als touristische Strategie für Region und Anbieter“. Projekt und Roadshow setzen auf Praxisnähe. „Die Ergebnisse der Projektarbeit sind stark praxisorientiert. Die erarbeiteten Handlungsempfehlungen sind daher für alle Beteiligten leicht nachvollziehbar und entsprechend unmittelbar anwendbar. Vor allem die Checklisten in Verbindung mit den vielen Best Practices bieten einen großen Mehrwert für die alltägliche Arbeit touristischer Unternehmen und Organisationen.“ so Walter Krombach, Projektkoordinator für den DRV.

Die Ergebnisse der Veranstaltung in Nordhessen und aller weiteren Sessions werden auf der Projektwebsite www.tourismus-fuers-land.de eingestellt.Die nächste Station der Roadshow ist am 8. Dezember 2014 in Plauen im Vogtland. Fokusthemen werden dann Produktinszenierung rund um das Top-Thema Wandern sowie Netzwerkbildung sein. (red)



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