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Hephata-Klinik an Forschungsprojekt beteiligt

Probanden gesucht, um Erkenntnisse über psychische Erkrankungen zu gewinnen

Schwalmstadt-Treysa. Die Hephata-Klinik in Schwalmstadt-Treysa nimmt an einem groß angelegten Forschungsprojekt unter Führung der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Marburg und mit Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft teil. Ziel des Forschungsprojektes ist es herauszufinden, ob es typische Veränderungen in der Hirnstruktur von Menschen mit Depression, bipolarer Störung, Schizophrenie oder schizoaffektiver Störung gibt. Aus dieser Erkenntnis könnten sich neue Therapien und auch Prognosen ableiten.

„Die Arbeitshypothese ist, dass wir es beispielsweise bei Depressionen gar nicht immer mit der gleichen Krankheit zu tun haben, sondern mit verschiedenen Untergruppen, die wir aber noch gar nicht kennen“, sagt Dr. Achim Bäcker, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und einer von drei Chefärzten der Hephata-Klinik. Bäcker vergleicht dies mit einer Gelbsucht: „Früher hieß das Krankheitsbild Gelbsucht, heute weiß man, dass eine Gelbfärbung der Haut und Augen beispielsweise ein Symptom für Gallensteine oder auch für eine Hepatitis sein kann.“ Die Hephata-Klinik, Fachklinik für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie, beteiligt sich neben mehreren anderen Kliniken der Region an dem Forschungsprojekt. Ihr Part ist es, Probanden, also Menschen, die an der Studie teilnehmen wollen, zu finden. Insgesamt sollen 2.500 Gesunde und Patienten, die an Depression, bipolarer Störung, Schizophrenie oder schizoaffektiver Störung erkrankt sind oder auch waren, mitmachen. Die Teilnehmer dürfen keine hirnorganischen Veränderungen, beispielweise durch einen Schlaganfall oder Epilepsie, aufweisen, sie dürfen kein Metall im Körper  – außer Zahnersatz – und keine Suchterkrankung haben und sie müssen zwischen 18 und 65 Jahren alt sein.

Die Teilnahme an der Studie beinhaltet ein Interview und Fragebögen, die Untersuchung der Gehirnfunktion und -struktur mittels MRT, eine neuropsychologische Testung sowie Blutentnahme und Abgabe von weiteren Proben. Laut Studienbeschreibung sind alle Untersuchungen völlig unbedenklich und dauern etwa drei Stunden. Hinzu kommt eine Stunde für das Ausfüllen von Fragebögen, was auch zu Hause erledigt werden kann. Nach zwei Jahren erfolgen dann die gleichen Untersuchungen erneut, eine Teilnahme daran ist nicht verpflichtend, aber wünschenswert. Die Aufwandsentschädigung beträgt 50 Euro pro Person plus ein Bild des eigenen Gehirns.

Nähere Informationen: (06421) 58-67048  info@for2107.de, www.for2107.de. (me)