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Serie gerissen – MT verliert mit 30:34 in Lemgo

Vierfacher Torschütze: Johannes Sellin. Foto: HartungNach sechs Spielen ohne Niederlage hat es die MT Melsungen erstmals wieder erwischt. Mit 30:33 (14:16) zogen die Nordhessen beim TBV Lemgo, bei denen sich der Trainerwechsel vor Monatsfrist auszuzahlen scheint, den Kürzeren. Die Ostwestfalen lagen über die weite Strecken der Begegnung in Führung und brachten die beiden Punkte nicht unverdient über die Ziellinie. Vor allem in der Abwehr zeigte die MT Schwächen, die am Ende nicht zu kompensieren waren. Momir Rnic war mit sieben Treffern erfolgreichster Nordhesse, bei Lemgo zeichnete sich Rolf Hermann mit sechs Toren aus.

Mit der zuletzt oft erfolgreichen 5:1-Deckung und einem vorgezogenen Michael Allendorf startete die MT in die Partie. Erfolgreich, auch wenn die ersten Führungen an die Gastgeber gingen. Das lag jedoch an einigen Fahrlässigkeiten im Angriff sowie dem gut aufgelegten Nils Dresrüsse im Lemgoer Tor, der Würfe von Patrik Fahlgren und Momir Rnic parierte und bis zur Pause schon auf zehn gehaltene Bälle kommen sollte. Aber auch die Ostwestfalen ließen einige hochkarätige Chancen liegen. Sie scheiterten entweder am ebenfalls starken Mikael Appelgren oder jagten die Kugel frei am Kasten vorbei wie Hendrik Pekeler beim Stand von 5:4 (11. Min.).

Auch Pech war im Spiel bei der MT. Sowohl im Angriff beim Pfostenwurf von Michael Müller, als auch bei einigen unglücklichen Abwehraktionen. So wurde Tim Schneiders Wurf zum 11:10 unhaltbar abgefälscht von einem Melsunger Bein, Rolf Hermanns Kracher an die Latte prallte an Appelgrens Hinterkopf und von dort ins Netz (12:10, 22.). Doch das war nur die Hälfte der Erklärung, warum es für die Nordhessen einfach nicht lief. Da war auch noch Rolf Hermann im rechten Rückraum der Lemgoer, der viel zu viele Freiheiten genoss und das weidlich ausnutzte. Und als die MT-Abwehr ihn etwas besser im Griff hatte, traf Timm Schneider und Patrick Zieker sowie Hendrik Pekeler feierten Torerfolge über die erste Welle (15:11, 26.).

Immerhin kamen die Nordhessen noch vor der Pause wieder in Schlagdistanz. Philipp Müller traf ebenso aus dem Rückraum wie der für Michael Müller gekommene Malte Schröder, Johannes Sellin brachte den zweiten Melsunger Strafwurf am extra dafür eingewechselten Thomas Bauer vorbei, nachdem zuvor schon Michael Allendorf am Österreicher gescheitert war. So hielt sich der Rückstand beim Seitenwechsel in Grenzen, auch wenn dem Tabellen-Sechsten im Vergleich zur Partie gegen Flensburg vor allem in der Abwehr viel fehlte. Zu viele Löcher, zu wenig Aufmerksamkeit vor allem für Pekeler, der immer wieder geschickt die Gassen freiräumte, die seine Mannschaftskollegen dann nutzten.

Im Überzahl startete die MT in den zweiten Durchgang, nachdem Hendrik Pekeler noch in der ersten Hälfte eine Strafe kassiert hatte. Kurz darauf folgte ihn Schneider nach einem Foul gegen Schröder. In doppelter Überzahl glichen Johannes Sellin und Marino Maric aus. Als dann noch Mikael Appelgren den Strafwurf von Tim Hornke wekpflückte und Momir Rnic vorn traf, übernahm der Gast das Kommando in der Lipperlandhalle. Umso mehr, als Malte Schröder, umgehend auf 18:16 für Rot-Weiß erhöhte (35.).

Eine Auszeit und der Wechsel des Torhüters halfen Lemgo wieder auf die Beine. Innerhalb weniger Sekunden glichen Rolf Hermann und Benjamin Herth aus. Ohne jedoch den Anschluss sofort zu finden. Im Gegenteil, zunächst zog die MT  wieder davon, weil Momir Rnic entschlossen die Zweikämpfe suchte und entweder selbst erfolgreich abschloss, oder damit zumindest eine Lücke für seine Nebenleute schuf. Eine Variante, die Lemgo jedoch schnell durchschaute und entsprechend reagierte. Die Folge: drei unglückliche MT-Angriffe, drei schnell vorgetragene Angriffe des TBV – so ergab sich die erneute Führung für die Hausherren durch Patrick Zieker (23:22, 44.).

Lemgo legte nach. Stimmgewaltig unterstützt von den ausverkauften Rängen erhöhten Max Höning und wieder Patrick Zieker auf 25:23. Wohl der entscheidende KO-Stoß für die Bartenwetzer, denn in der Folge baute der TBV seine Führung weiter aus. Um mit dem 30:25 einen weiteren Vorteil zu erlangen, weil Timm Schneider bei seinem Wurf von Philipp Müller hart angegangen wurde und der Melsunger dafür die Rote Karte sah und zudem wegen Meckerns noch zwei Minuten extra obendrauf erhielt. Zwar kämpfte sich die MT mit Bravour durch diese vierminütige Phase in Unterzahl und konnte sogar verkürzen, aber mehr ließ Lemgo nicht zu (30:27, 55.).

Die Schlussphase wurde hektisch und drohte den Schiedsrichtern mehr als einmal zu entgleiten. Dennoch ließen sie sich am Ende nicht von ihrer Linie abbringen und behielten den Überblick trotz so mancher Nickeligkeit auf dem Feld. Zwar versuchten es die Nordhessen auch noch mit offener Manndeckung, konnten die erste Niederlage nach zuvor sechs ungeschlagenen Partien nicht mehr abwenden. (Bernd Kaiser)

Stimmen zum Spiel
Michael Roth: Ich denke, Lemgo hat das Spiel verdient gewonnen. Wir haben heute erstmals seit längerer Zeit nicht alles investiert, was möglich gewesen wäre und konnten die nötige Spannung nicht aufbauen. Ich hatte die Mannschaft gewarnt, dass der Gegner nicht am Tabellenplatz zu messen ist. Darüber hinaus waren wir zu fahrig in der Abwehr und hatten auch nicht die gewohnte Torwartleistung. Vorn war alles zu ungenau und die Quote aus dem Rückraum zu schlecht. Kurzum: wir haben einfach nicht gut genug gespielt für Lemgo. Für den TBV freut es mich aber, dass es langsam wieder aufwärts geht. Wir bereiten uns jetzt auf eine schwierige Rückrunde mit ganz vielen Spielen vor. Zuvor wünschen wir allen, vor allem auch unseren tollen Fans, die uns heute wieder super unterstützt haben, ein gutes neues Jahr.

Florian Kehrmann: Ich bin noch etwas baff, was die Jungs hier heute nach der langen Hinrunde und den vielen negativen Erfahrungen auf die Platte gebracht haben. Aber das war ein Spiegelbild der letzten beiden Spiele, wo wir schon ganz dicht am Sieg dran waren. Wir haben uns über die Weihnachtstage intensiv auf Melsungen vorbereitet und zwei Faktoren ausgemacht, die für uns sprachen: dass die MT nach dem Highlight gegen Flensburg noch einmal umschalten muss, obwohl die Spieler vielleicht lieber schon fertig wären, und dass – wenn wir lange im Spiel bleiben – der Gegner irgendwann die Lust verliert. Wir wollten Melsungen über die Mitte zwingen, damit sie über unsere langen Kerls werfen müssen, und das hat geklappt. Unter dem Strich hat jeder heute seinen kleinen Teil dazu beígetragen, das Spiel über die Zeit zu kämpfen.

Statistik
MT Melsungen: Appelgren (15 P. / 29 G.), Sandström (0 P. / 4 G.); Maric (2), Sellin (4/3), Fahlgren (2), Schröder (3), Hildebrand, Danner (3), P. Müller (2), Boomhouwer (1), Rnic (7), Allendorf (4), Vuckovic, M. Müller (2).

TBV Lemgo: Bauer (6 P. / 13 G.), Dresrüsse (10 P. / 17 G.); Bechtloff (2), Hornke (5/3), Suton (2), Schneider (4), Hermann (6), Pekeler (2), Lemke (1), Herth (4), Haenen, Höning (2), Zieker (5), Niemeyer.

Schiedsrichter: Hans-Peter Brodbeck (Metzingen) / Simon Reich (Metzingen)

Zeitstrafen: 12 – 4 (Pekeler 16:45 29:56 51:13, Schneider 30:34 57:09, Niemeyer 54:49 – P. Müller 39:54 50:44)
Disqualifikation: P. Müller (50:44), Pekeler (51:13)

Strafwürfe: 4/3 – 4/3 (Allendorf scheitert an Bauer, 9:35 Min.; Hornke scheitert an Appelgren, 33:10 Min.)

Zuschauer: 4.860 in der Lipperlandhalle, Lemgo (ausverkauft)



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