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Info-Veranstaltung zur möglichen SuedLink-Trasse

Schwalmstadt-Ziegenhain. Am Dienstag, 20. Januar 2015, findet ab 18 Uhr eine Informationsveranstaltung in der Kulturhalle in Ziegenhain zum Thema SuedLink statt. „Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass das Thema SuedLink die Bürger und Bürgerinnen der Region stark bewegt“, so Bürgermeister Dr. Gerald Näser. Dies sei ein wichtiger Grund, weshalb man das Unternehmen TenneT TSO zu der Informationsveranstaltung eingeladen hat. Ziel der Veranstaltung ist es, über das Verfahren zu informieren und den Betroffenen Gelegenheit zu geben, ihre persönlichen Fragen und Anliegen direkt zu äußern. Dr. Näser fordert deshalb alle Betroffenen auf: „Merken Sie sich den Termin bitte vor. Kommen Sie zahlreich und beteiligen Sie sich rege an der Diskussion!“

Die TenneT TSO hatte im Herbst angekündigt, dass eine alternative Trasse geprüft wird, die an der östlichen Gemarkungsgrenze von Schwalmstadt verläuft. Zwischenzeitlich wurde auch der Antrag bei der Bundesnetzagentur eingereicht.

Hintergrund:
Nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima in 2011 ist „Energiewende“ das Schlagwort der letzten Jahre gewesen. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien sind neue Stromtrassen in der Diskussion. Der Strom, der durch Offshore-Windanlagen auf der Nordsee gewonnen wird, soll in die südlichen Bundesländer gespeist werden. Hierzu wurde der sogenannte Bundesbedarfsplan aufgestellt, der die notwendigen Verbindungen beschreibt. Die Trasse SuedLink soll vom schleswig-holsteinischen Wilster bis zum bayrischen Grafenrheinfeld verlaufen. Ziel ist der Bau einer Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Leitung. Die genaue Lage der Trasse steht derzeit noch nicht fest.

Die TenneT TSO GmbH mit Sitz in Bayreuth betreibt in Deutschland und Holland laut eigenen Angaben zirka 21.000 Kilometer Hochspannungsleitung. Für das Projekt SuedLink ist TenneT TSO zusammen mit TransnetBW GmbH der Übertragungsnetzbetreiber.

Welchen genauen Verlauf die Stromtrasse nimmt, entscheidet sich im Bundesfachplanungsverfahren. Dieses wird von der Bundesnetzagentur als Regulierungsbehörde durchgeführt. Grundlage dieses Verfahrens ist das Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG). Hier ist der Verfahrensablauf gesetzlich festgelegt.

Kritik regt sich an diversen Punkten: Aus Kostengründen solle nur ein geringer Teil erdverkabelt verlegt werden. Mögliche Auswirkungen der 80 Meter hohen Freileitung seien bisher nur unzureichend ermittelt worden. Das Verfahren der Bundesfachplanung biete den Kommunen kaum Beteiligungs- und Steuerungsmöglichkeiten. Die betroffenen Bürger würden nur unzureichend und oft zu spät informiert beziehunsgweise „mitgenommen“. Trotz umfangreicher Planungen sei immer noch völlig unklar, wie die Trasse verlaufen werde. Bei der Vorplanung seien auch offenbar nur unzureichend andere Alternativen geprüft worden. Der Schwalm-Eder-Kreis habe deshalb entschlossen, sich zusammen mit anderen betroffenen Landkreisen juristisch beraten zu lassen. Ein kommunaler Arbeitskreis hatte sich 2014 wegen Suedlink gebildet, dem auch die Stadt Schwalmstadt angehört.(red)