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Migranten fotografierten ihr neues Zuhause

Fotoband kann jetzt bestellt werden

fotoband150121Homberg. Vom 25. Oktober bis 2. November 2014 konnte der Stadtentwicklungsverein in der Homberger Engelapotheke die Fotoausstellung: „Alltägliche Aufnahmen in Homberg?“ präsentieren. Hier wurden Bilder von Menschen mit Migrationshintergrund gezeigt, die erst seit kurzer Zeit in Homberg leben. In einem vierwöchigen Projekt haben neun Hobbyfotografen aus vier Ländern Homberg aufgenommen. Begleitet von Akteuren im Förderprogramm „Die Soziale Stadt“ wurden Migranten aus Äthiopien, Afghanistan, Eritrea und Sri Lanka gebeten „ihr“ Homberg in Bildern festzuhalten. 

In der Woche der Ausstellung erhielt der Stadtentwicklungsverein viele positive Rückmeldungen, die uns veranlassten, die Arbeiten in einem Fotobuch zu dokumentieren. Dieses Fotobuch übergab Quartiermanager Klaus Herz vom Stadtentwicklungsverein heute im Rathaus Bürgermeister Dr. Nico Ritz. Damit dankte Klaus Herz besonders dem Magistrat der Stadt Homberg (Efze) für die kostenlose Bereitstellung der ehemaligen Engelapotheke am Marktplatz.

„Es ist interessant zu sehen, wie Migranten unsere Stadt wahrnehmen“, freute sich Nico Ritz über den Bildband und bedankte sich für das Geschenk.

Die Fotoausstellung in der Engelapotheke
Begleitend zur Ausstellung wurde ein kleines Programm mit einem Vortrag und Spielfilmen zusammengestellt, dass sich von verschiedenen Seiten dem Thema Migration näherte und zu interessanten Diskussionen anregte.

„Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen, die am Gelingen des Projektes beteiligt waren, ganz herzlich bedanken. Heute ist es in Deutschland notwendiger denn je, sich mit den anstehenden Problemen von Menschen, die ihr Land verlassen haben, zu beschäftigen. Die Gründe hierfür sind vielschichtig und oft Problem behaftet. Umso wichtiger ist es, dass es hier Viele gibt, die sich vorurteilsfrei mit dieser Thematik befassen, dafür unseren besonderen Dank“, sagte Klaus Herz.

Mehr als 250 Besucher wurden in der Woche der Ausstellung gezählt. Die positive Resonanz ermutigte den Stadtentwicklungsverein, die besten Bilder in einem Bildband zu zeigen.

Die Fotografen nahmen die Besucher der Ausstellung mit auf ihre täglich – meist zu Fuß – zurückgelegten Wege in und durch die Stadt. Zu Orten, die für sie wichtig sind. Vorbei an Gebäuden und Dingen, die den langjährigen Bewohnern Hombergs gut bekannt sind und die wir auch so fotografiert hätten. Trotzdem sehen und fotografieren unsere neuen Mitbürger auch Dinge über die viele von uns wahrscheinlich hinwegblicken. Weil sie so „normal“ sind? So erhalten die Betrachter die Möglichkeit, Gegenstände und Dinge wieder zu entdecken, die wir nicht mehr sehen und nicht mehr als besonders erachten. Andererseits zeigt die Ausstellung Bilder, die man so wahrscheinlich kaum kennt, weil sie nicht zu unserem Alltag gehören. „Denn manche der Teilnehmer gestatten uns einen Einblick in ihre persönliche Lebensweise und zeigen einen realen Teil Hombergs. Indem wir uns die Aufnahmen von Neu-Hombergern ansehen, sind wir gleichzeitig gefordert ihre Aufnahme in unserer Stadt zu reflektieren“, betonte Klaus Herz bei der Buchpräsentation.

Das Projekt
Das Projekt sollte Neu-Homberger dabei unterstützen durch Bilder, also ohne sprachliche Barrieren, ihren Eindrücken über Homberg fotografisch festzuhalten.

Zur Vorbereitung konnten wir den Projektteilnehmern dank der Mitarbeit des Fotographen Rolf Mänken während eines Workshops Tipps und Tricks der Fotographie vermitteln. Danach hatten die Teilnehmer 3 Wochen Zeit ihre Fotos mit persönlichen Erlebnisse und Begegnungen zu machen.

Die besten Aufnahmen eines jeden Teilnehmers wurden ausgesucht, um in der Ausstellung präsentiert zu werden.

Das Projekt wurde gefördert durch das Bund- und Länderprogamm: „Die Soziale Stadt – Investitionen im Quartier“. Unterstützt wurde es vom Medienzentrum des Schwalm-Eder-Kreises. Das Medienzentrum stellte Digitalkameras zur Verfügung.

Projektidee: Klaus Herz, Quartiermanager im Programm: Soziale Stadt
Projektbegleitung: Tanja Siebert-Moloko, Internationaler Bund
Fotoworkshop und Layout für Fotoalbum: Rolf Mänken, Homberg.

„Es gibt auch schon erste Ideen für ein neues Fotoprojekt in diesem neuen Jahr“, sagte Tanja Siebert-Moloko, die sich federführend um die Umsetzung des Fotoprojektes in der Engelapotheke kümmerte.

Wer den Fotoband zur Ausstellung bestellen möchte, kann dies via E-Mail tun: tanja.siebert-moloko@internationaler-bund.de.