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MT Melsungen und Trainer Roth verlängern bis 2020

MT-Trainer Michael Roth wird dem Verein bis 2020 treu bleiben. Foto: HartungMelsungen. Handball-Bundesligist MT Melsungen und Trainer Michael Roth haben den bis 2017 bestehenden Vertrag vorzeitig bis zum 30. Juni 2020 verlängert. Roth übernahm die Nordhessen im Oktober 2010, als diese mit 0:22 Punkten in akuter Abstiegsgefahr schwebten. Exakt vier Jahre später führte sie der ehemalige Nationalspieler in den Europapokal. Dabei war die kontinuierliche sportliche Aufwärtsentwicklung nur einer der Gründe für die deutliche Vertragsverlängerung.

“Diese Entscheidung ist angesichts unserer Entwicklung in den letzten Jahren und der großen Übereinstimmung in allen wichtigen Fragen absolut authentisch”, sagt Barbara Braun-Lüdicke. “Mit der Verpflichtung von Michael Roth ist uns ein Glücksgriff gelungen. Er hat nicht nur die Mannschaft weiter gebracht, sondern uns auch insgesamt wichtige Impulse gegeben. Als er vor vier Jahren kam und angesichts der prekären sportlichen Lage vom Europapokal als mittelfristiges Ziel sprach, empfanden wir das schon als ziemlich kühn. Inzwischen haben wir bereits neue Visionen entwickelt, und wir sind davon überzeugt, auch die mit Michael Roth in den nächsten Jahren realisieren zu können”, erklärt die MT-Aufsichtsratsvorsitzende.

Axel Geerken, als MT-Vorstand direkter Vorgesetzter von Michael Roth, unterstreicht die gute Zusammenarbeit mit dem Coach: “Um Erfolg zu haben, muss es nicht nur auf, sondern auch neben dem Spielfeld passen. Alle, die in einem Proficlub eine Funktion haben, müssen jeweils ihren Beitrag leisten. Der Trainerposition kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Sie dient nicht zuletzt Spielern, die wir für die MT interessieren wollen, als Orientierung. Wir wollen auf dieser Position Kontinuität und damit die erfolgreiche Zusammenarbeit fortsetzen. Bei uns passt einfach alles sehr gut zusammen und deshalb war die Vertragsverlängerung ein konsequenter Schritt in die weitere Zukunft”.

Der Trainer selber war nach eigenen Worten “positiv überrascht”, als der Verein mit dem Wunsch der Vertragsverlängerung an ihn herantrat: “Der Vertrag mit einem Trainer ist immer ein Vertrauensvorschuss. Das freut mich natürlich sehr, dass der Verein meine Arbeit schätzt und ich bin deshalb diesem Wunsch sehr gerne gefolgt. Ich denke, dies ist von beiden Seiten ein klares Signal, dass es hier insgesamt passt”, erklärt Michael Roth.

Auf der Trainerpositionen Kontinuität anzustreben, ist auch Roth’s Credo. Bei der SG Kronau/Östringen hat er seinerzeit ebenfalls 10 Jahre lang gearbeitet, beim TV Großwallstadt waren es fünf. Lediglich das unverschuldet kurze Engagement in Wetzlar fällt etwas aus der Reihe. “Hier bei der MT ist meine Arbeit von einem anfänglichen Projekt längst zu einer Herzensangelegenheit geworden. Dazu hat auch die Entwicklung im Umfeld beigetragen. Mit unserer Aufsichtsratsvorsitzenden Barbara Braun-Lüdicke haben wir einen Diamanten, mit unserem Vorstand Axel Geerken als Manager ein Juwel. Von der Geschäftsstelle bis zu der Arbeit im erweiterten Umfeld ist in den letzten Jahren alles noch professioneller geworden, noch besser strukturiert. Da macht es einfach Spaß, ein Teil dieses tollen Teams zu sein”.

Dabei hat Michael Roth als Trainer natürlich besonders die sportliche Entwicklung im Blick: “Wir spielen nach den beiden Teilnahmen am DHB Pokal Final Four und dem jetzigen Auftritt im EHF-Cup im dritten Jahr in Folge um einen Titel. Die MT hat sich von der ehemals grauen Maus der Liga inzwischen zu einer Mannschaft entwickelt, die ernst genommen wird. Das ist einfach etwas Besonderes. Dabei wollen wir uns nicht auf dem Erreichten ausruhen. Wir wollen uns in kleinen, aber kontinuierlichen Schritten steigern. Bis zum Jahr 2020 haben wir weitere Visionen ins Auge gefasst: Wir wollen uns in der Tabelle verbessern und irgendwann auch mal um die Teilnahme an der Champions League kämpfen”.

Michael Roth – zur Person:
Geboren am 15. Februar 1962 in Heidelberg; Familienstand: geschieden, zwei Kinder, liiert.

Als aktiver Spieler: zwölf Jahre Bundesliga über 1000 erzielte Tore; 21 Jugend-Länderspiele; 34 Junioren-Länderspiele; 44 A-Länderspiele; Junioren-Vizeweltmeister; Vizeeuropapokalsieger mit dem TV Großwallstadt (1986); DHB-Pokalsieger mit dem TV Großwallstadt (1987, 1989); Deutscher Meister mit dem TV Großwallstadt (1990); City-Cup-Sieger mit TUSEM Essen (1994); Olympia-Silbermedaillengewinner (Los Angeles 1984).

Stationen als Trainer: 1994-2004 SG Kronau/Östringen (2003 Aufstieg in die 1. Bundesliga), 2004-2009 TV Großwallstadt (Qualifikation für EHF-Pokal), 2009-2010 HSG Wetzlar, seit 25. Oktober 2010 MT Melsungen. (Bernd Kaiser)