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Die schönsten Osterbräuche in der GrimmHeimat

Osterschmuck Nymphenbrunnen in Bad Wildungen. Foto: Stadtmarketing Bad WildungenNordhessen. Zur Frühjahrs- und Osterzeit werden in der GrimmHeimat NordHessen eine Reihe traditioneller und auch moderner Bräuche gepflegt: Osterfeuer werden entfacht, Brunnen geschmückt, Eier geworfen.Eine noch junge Tradition zu Ostern hat sich in Bad Wildungen entwickelt: Zum 19. Mal legt die charmante Kurstadt im Waldecker Land ein farbenprächtiges Osterkleid an, das alljährlich zehntausende Besucher anlockt. Zu dem aufwändigen Osterschmuck, der vom 21. März bis zum 3. Mai das Stadtbild zwischen Fürstenhof und Altstadt prägt, gehören prächtig geschmückte Brunnen, rund 12.000 bunte Ostereier sowie fantasievolle Bepflanzungen mit farbenfrohen Frühlingsblumen.

Im Stadtteil Bad Reinhardshausen zieren zahlreiche handgearbeitete Osterhasen die Hauptstraße. Ein Drei-Meter-Ei sowie eine überdimensionale, bepflanzte Entenfamilie zählen zu den Glanzlichtern des Osterschmucks, der alljährlich in wochenlanger Vorarbeit mit jeweils frischen Ideen entsteht. Zur Einweihung des farbenprächtigen Osterschmucks findet am 29. März von 13 bis 18 Uhr ein verkaufsoffener Sonntag statt.

Günsterode: Feuerräder rollen ins Tal
Vielerorts in der GrimmHeimat NordHessen sind Osterfeuer fester Bestandteil des österlichen Brauchtums. Im beschaulichen Dörfchen Günsterode im Melsunger Bergland zieht das Osterfeuer tausende Besucher an. Denn hier ist das Osterfeuer mit einem besonderen Spektakel verbunden: Drei mit Stroh umwickelte Stahlräder rollen brennend ins Tal, einen Feuerschweif hinter sich herziehend. Diesen Brauch, den es seit 1895 in Günsterode gibt, sollen heimgekehrte Bergleute aus Westfalen mitgebracht haben. Los geht das Spektakel am Ostersonntag bei Einbruch der Dunkelheit, im Anschluss wird bei einer Hüttenparty an der Dreschscheune weitergefeiert.

Schwälmer Ostereiermarkt bietet österliches Kunsthandwerk
Im Rotkäppchenland lädt der Schwälmer Heimatbund  traditionell zwei Wochen vor Ostern zu seinem Ostereiermarkt ein. Hobbykünstler aus der Region präsentieren hier hunderte kunstvoll gestaltete Ostereier und anderen Osterschmuck sowie traditionelles Kunsthandwerk. Der Ostereiermarkt findet am 21. und 22. März jeweils von 11 bis 18 Uhr im Museum der Schwalm in Ziegenhain statt. Geflochtene Körbe, selbstgebackenes Schwälmer Brot, Drechslerarbeiten und Töpferwaren werden ebenfalls angeboten. Besucher können sich zwischendurch im Museumscafé stärken.

Hofgeismar verteilt zu Ostern „Stutewecken“ an Kinder
Ein alter Brauch, dessen Ursprünge ins 15. Jahrhundert zurückreichen, wird ganz im Norden der GrimmHeimat NordHessen gepflegt. Immer am Mittwoch vor Ostern werden in der Altstädter Kirche in Hofgeismar die so genannten Stutewecken, also Brötchen, an Kinder verteilt. Die Stutewecken-Tradition reicht ins Jahr 1428 zurück. Damals wurde das Kind der verwitweten Edelfrau von Schöneberg entführt. Hofgeismarer Schulkinder sollen die Mütze des toten Jungen in einem Brunnen entdeckt haben, wodurch der Täter überführt werden konnte – es war der Lehrer des Sohnes, der um die Witwe geworben hatte und zurückgewiesen worden war. Aus Dankbarkeit, dass sie Gewissheit über das Schicksal ihres Sohnes hatte, schenkte die Edelfrau den Kindern jedes Jahr einen Stuten. Auch nach ihrem Tod wurde diese Tradition beibehalten. (red)