SMA Solar Technology AG verzeichnet hohen Verlust
Niestetal. Die SMA Solar Technology AG verzeichnete im Geschäftsjahr 2014 insbesondere aufgrund der Marktentwicklung einen Umsatzrückgang um 13,6 Prozent auf 805,4 Millionen Euro (2013: 932,5 Mio. Euro). In Europa und China sank die Nachfrage nach Solar-Wechselrichtern im abgelaufenen Jahr aufgrund von veränderten politischen Rahmenbedingungen. Der Rückgang konnte durch das Wachstum in Nordamerika nicht kompensiert werden. Der hohe Preisdruck hielt 2014 in allen Märkten und Marktsegmenten unverändert an. Gemessen am Investitionsvolumen ging die globale Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro (ca. 40 GW neu installierte Leistung) zurück. Mit einem Anteil von zirka 20 Prozent verteidigte SMA ihre Weltmarktführerschaft in einem dynamischen und wettbewerbsintensiven Marktumfeld.
Der Auslandsanteil am Umsatz stieg 2014 auf 76,0 Prozent (2013: 71,0 %). Wichtigste Auslandsmärkte waren Nordamerika, Australien, Japan und Großbritannien. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug –164,9 Mio. Euro (2013: –89,1 Mio. Euro). Die EBIT-Marge lag bei –20,5 Prozent (2013: –9,6 Prozent). Im operativen Ergebnis sind Rückstellungen für den geplanten Personalabbau, weitere Sondereffekte zum Beispiel aus Wertberichtigungen sowie Verluste der chinesischen Tochtergesellschaft Zeversolar von insgesamt 129,7 Mio. Euro enthalten. Das operative Ergebnis vor Rückstellungen für den Personalabbau liegt innerhalb der veröffentlichten Prognose. Das Konzernergebnis belief sich im Berichtszeitraum auf –179,3 Millionen Euro (2013: –66,9 Mio. Euro).
„Mit der Geschäftsentwicklung 2014 sind wir nicht zufrieden. Durch unsere hohen Fixkosten konnten wir nicht schnell genug auf den starken Nachfragerückgang in Europa reagieren. Allein die Nachfrage in Deutschland hat sich im letzten Jahr durch politische Entscheidungen erneut nahezu halbiert. Für das laufende Geschäftsjahr rechnen wir in Deutschland mit einem weiteren Rückgang der Neuinstallationen von Solarstromanlagen. Zudem wurde unser Ergebnis 2014 durch die Verluste unserer chinesischen Tochtergesellschaft Zeversolar und hohe Einmaleffekte belastet“, erklärt SMA Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon.
„Um bereits ab einem Umsatz von 700 Millionen Euro wieder Gewinne erwirtschaften zu können, planen wir umfangreiche Transformationsmaßnahmen. In diesem Zusammenhang ist ein Abbau von weltweit zirka 1.600 Mitarbeitern (Vollzeitstellen) leider unumgänglich. Im Rahmen eines am 25. März 2015 abgelaufenen Abfindungsprogramms ist es SMA in kurzer Zeit gelungen, den Abbau voraussichtlich ohne betriebsbedingte Kündigungen realisieren zu können. Nach dem derzeitigen Stand geht es noch um ca. 100 Vollzeitstellen am Standort Kassel/Niestetal, um das geplante Abbauziel zu erreichen. Die Tatsache, dass wir einen so großen Mitarbeiterabbau in so kurzer Zeit allein über Abfindungsverträge lösen können, ist ein sehr gutes Ergebnis. Die Personalanpassungen sind für SMA sehr schmerzhaft, aber für die Rückkehr zur Profitabilität leider unumgänglich. Mit einer Nettoliquidität von 225,4 Mio. Euro und einer Eigenkapitalquote von rund 47 Prozent können wir die Transformation aus eigener Kraft finanzieren“, so Urbon. Insbesondere der SMA Betriebsrat sprach sich dafür aus, für den noch verbleibenden Mitarbeiterabbau alternative Lösungen zu betriebsbedingten Kündigungen zu finden.
Für das erste Quartal 2015 rechnet der SMA Vorstand mit einem Umsatz von 210 bis 230 Millionen Euro (Q1 2014: 176,3 Mio. Euro) und einem operativen Ergebnis (EBIT) von –5 Mio. Euro bis –10 Mio. Euro und geht damit von einer positiveren Geschäftsentwicklung als im Vergleichszeitraum des Vorjahres aus (Q1 2014:–22,0 Mio. Euro). Mit einem Auftragsbestand von mehr als 150 Millionen Euro (ohne Servicegeschäft) startet SMA solide in das zweite Quartal. Der Vorstand bestätigt deshalb die Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr. Sie sieht einen Umsatz von 730 bis 770 Millionen Euro vor. Da die Einspareffekte aus den aktuell durchgeführten Transformationsmaßnahmen frühestens ab Mitte 2015 ergebniswirksam sind, prognostiziert der SMA Vorstand für das laufende Jahr ein negatives operatives Ergebnis (EBIT) von –30 bis –60 Millionen Euro. Die Rückkehr zu einem positiven operativen Ergebnis (EBIT) erwartet der SMA Vorstand für 2016.
Der Geschäftsbericht 2014 steht auf der Internetseite www.SMA.de/IR/Finanzberichte zum Abruf bereit. (red)