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Erstmals unter 100.000 Auszubildende im dualen System

Hessen. Ende des Jahres 2014 befanden sich in Hessen etwa 97.700 Jugendliche in einer betrieblichen Berufsausbildung. Wie das Hessische Statistische Landesamt auf Basis vorläufiger Angaben mitteilt, ging die Zahl der Auszubildenden gegenüber dem Vorjahr um 2800 oder 2,8 Prozent zurück. 37 400 oder 38 Prozent der Auszubildenden waren weiblich.

Die Auszubildendenzahlen nahmen in fast allen Bereichen ab. Im größten Ausbildungsbereich „Industrie und Handel“, zu dem auch Banken und Versicherungen, das Gast- und Verkehrsgewerbe sowie die Hauswirtschaftsberufe gehören, wurden mit 60 000 etwa 1470 weniger Auszubildende registriert als ein Jahr zuvor. Im Handwerk, dem zweitgrößten Bereich, gab es ein Minus von 1080; hier wurden am Jahresende 2014 etwa 25 000 Jugendliche ausgebildet. Im Bereich „Freie Berufe“, zu dem u. a. Arztpraxen, Anwalts- und Steuerberatungsbüros zählen, ging die Zahl geringfügig um 30 auf knapp 8000 zurück. Im Öffentlichen Dienst lag die Zahl der Auszubildenden mit 2800 um 260 unter der des Jahres 2013. Lediglich der Ausbildungsbereich „Landwirtschaft“ verzeichnete ein leichtes Plus: Hier gab es Ende 2014 mit 1850 etwa 30 Ausbildungsverhältnisse mehr als ein Jahr zuvor.

Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge ging zum dritten Mal in Folge zurück. Im Jahr 2014 wurden 37 000 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen. Gegenüber dem Jahr 2013 war dies ein Rückgang von 700 oder 1,8 Prozent. Von dem Rückgang waren fast alle Bereiche betroffen. Der Ausbildungsbereich „Industrie und Handel“ meldete eine Abnahme von 210 auf 23 200 Neuverträge. Im Handwerk wurden mit 9230 etwa 420 weniger Neuverträge abgeschlossen als 2013. Im Öffentlichen Dienst ging die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge um 70 auf 970 zurück. Die Ausbildungsbereiche „Freie Berufe“ und „Landwirtschaft“ wiederholten 2014 mit 2920 bzw. 770 Neuabschlüssen nahezu ihre Ergebnisse für das Jahr 2013.

Die Angaben für die Berufsbildungsstatistik wurden dem Statistischen Landesamt zum 31. Dezember 2014 von den Stellen gemeldet, bei denen die Verträge in den jeweiligen Ausbildungsgängen registriert werden. Die zuständige Stelle für bestimmte Ausbildungsberufe ist nicht in allen Fällen identisch mit der Zugehörigkeit des Ausbildungsbetriebes zu einem bestimmten Ausbildungsbereich. So werden zum Beispiel alle Auszubildenden zum Fachinformatiker von den Industrie- und Handelskammern gemeldet. Der Ausbildungsbetrieb selber kann aber zum Beispiel dem Handwerk oder dem Öffentlichen Dienst angehören. Traditionell sind in den dualen Ausbildungsberufen insgesamt junge Männer überrepräsentiert. Junge Frauen sind dagegen häufiger in den schulischen Ausbildungen der Gesundheits- und Sozialberufe zu finden. (red)