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MT zu Gast bei den Rhein-Neckar Löwen

MT-Kreisläufer Felix Danner reckt die Faust als Torschütze. Da möchte Löwe Kim Ekdahl Du Rietz nur noch wegschauen. Foto: HartungMannheim/Melsungen. Der 29. Spieltag in der DKB Handball-Bundesliga wird eingeleitet mit dem Duell des Tabellensechsten beim Tabellenzweiten: Die MT Melsungen muss am Dienstag bei den Rhein-Neckar Löwen antreten. Anwurf in der Mannheimer SAP-Arena ist um 19 Uhr. Die Ausgangssituation: Die Gastgeber liegen nach dem Remis am Sonntag beim THW Kiel nach Minuspunkten gleichauf mit dem Tabellenführer aus dem Norden; der Tabellensechste MT Melsungen hat zwei Spiele weniger als die auf Rang fünf liegenden Göppinger absolviert, die nach ihrer Niederlage in Hamburg drei Minuspunkte mehr als die MT auf ihrem dem Konto haben.

Die Osterfreizeit beschränkte sich bei der MT Melsungen lediglich auf den Ostersonntag. Ansonsten wurde trainiert. Schließlich galt es, sich intensiv auf das anspruchsvollste Auswärtsspiel der Rückrunde vorzubereiten. Gegner ist kein geringerer als die Rhein-Neckar Löwen, die zwei Tage zuvor im Giganten-Duell dem THW Kiel in dessen Halle ein 23:23-Remis abtrotzten. Erreicht die Mannschaft von Trainer Nikolaj Jacobsen nur 48 Stunden später das gleiche Niveau, wird es für die Nordhessen ein besonders schwerer Gang.

Apropos Giganten-Duell: Das am Sonntag live auf Sport1 übertragene Spiel aus der Kieler Sparkassen-Arena gehörte für die MT-Profis zum österlichen TV-Pflichtprogramm. So hatte es Michael Roth seinen Schützlingen mit auf den Weg gegeben. Inwiefern den Rotweissen dieser Anschauungsunterricht nützt, wird sich natürlich erst im direkten Aufeinandertreffen mit den Löwen herausstellen. Zu sehen war eine kampf- und spielstarke Mannschaft, die sich selbst durch einen Drei-Tore-Rückstand fünf Minuten vor Schluss nicht beeindrucken ließ. Ein überragender Torwart Niklas Landin und die überaus agile und teilweise sehr offensiv agierende Abwehr waren die Hauptgaranten für den verdienten Punktgewinn an der Förde. National-Linksaußen Uwe Gensheimer überzeugte vor allem als Siebenmeterschütze.

Den Torhütern werden wohl auch am Dienstag spielentscheidende Rollen zukommen. In der Bundesliga gibt es derzeit keine besseren Keeper als Niklas Landin und Mikael Appelgren. Schon letzte Saison lieferten sich beide in den statistischen Erhebungen ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen. In der aktuellen HBL-Übersicht liegt der MT-Schlussmann (28 Spiele) mit 374 zu 361 Paraden knapp vorn, wobei in der Quote der gehaltenen Bälle im Vergleich zu den kassierten Toren Löwe Landin (29 Spiele) mit 30,5 zu 28 Prozent führt.

Während die Rhein-Neckar Löwen am Dienstag sicher wieder in Bestbesetzung antreten können – die zuletzt angeschlagenen Mensah (Spielmacher), Myrhol (Kreis) und Petersson (Rückraum) waren nämlich auch schon in Kiel wieder einsatzfähig – muss die MT mit den Handicap des fehlenden Stammregisseurs Patrik Fahlgren auskommen. Der Schwede hatte sich vor knapp zwei Wochen im Heimspiel gegen Berlin einen Aussenband- und einen Kreuzbandriss zugezogen. Beim anschließenden Auftritt der MT bei den Friesenheimer Eulen übernahm deshalb Kapitän Nenad Vuckovic die Verantwortung für die Spielgestaltung und löste diese Aufgabe erwartungsgemäß.

Trotzdem will Michael Roth für den Fall der Fälle Alternativen in der Hinterhand haben. Denn die Löwen werden eindeutig ein anderes Kaliber darstellen, als die Eulen. “Gegebenenfalls könnte auch mal Michael Müller die Regie übernehmen oder wir spielen mit zwei Kreisläufern gleichzeitig und verzichten in dem Moment auf einen Mittelmann. Abgesehen davon ist natürlich Nenad Vuckovic die erste Besetzung für diese Position. Wir werden ihn bei der Abwehrarbeit weitestgehend schonen, sodass er sich voll auf seine Aufgaben im Angriff konzentrieren kann”, verrät der MT-Coach seine Gedankenspiele. Und fügt an: “Wir werden jetzt nicht mit aller Gewalt irgendwelche Neuerungen einführen. Schließlich können wir auf eine gut eingespielte Mannschaft vertrauen”.

Michael Müller, der letzte Woche wie berichtet zusammen mit seinem Bruder Philipp den Vertrag bei der MT vorzeitig bis 2018 verlängert hat, ist ohnehin heiss auf den Auftritt bei seinem ehemaligen Club: “Gegen Ex-Teams von mir bin ich immer noch etwas mehr motiviert als sonst. Es wird extrem schwer. Aber wir sind gut drauf. Für die Löwen ist es natürlich unglücklich, dass sie zwei Tage zuvor noch in Kiel ran mussten. Wir werden versuchen, diesen Umstand zu nutzen”, sagte der MT-Halbrechte im Interview mit der HNA. Nichtsdestotrotz sieht er die Favoritenrolle natürlich eindeutig auf Seiten der Gastgeber.

Schiedsrichter in Mannheim: Sebastian Grobe / Adrian Kinzel (Braunschweig); Spielaufsicht: Thorsten Zacharias.

Bisherige Bundesligavergleiche: 19 Spiele, 16 Siege RNL, 2 Siege MT, 1 Remis; letztes Spiel: MT – RNL 28:31 (15.11.2014)

(Bernd Kaiser)