Gudensberg. An der Spitze von Jelcz-Laskowice, der polnischen Partnerstadt Gudensbergs, steht seit dem vergangenen Dezember Bürgermeister Bogdan Szczęśniak, der sich bei den Kommunalwahlen durchsetzen konnte. Nun war das neugewählte Stadtoberhaupt zu seinem Antrittsbesuch in Gudensberg. Begleitet wurde Szczęśniak von seinem Stellvertreter Marek Szponar, ebenfalls neu im Amt, sowie Krzystof Konopka, der künftig das im Bau befindliche Sportzentrum der Stadt leiten soll. Gudensbergs Bügermeister Frank Börner war mit der kleinen Delegation in der Stadt unterwegs, zeigte Sehenswürdigkeiten und informierte über wichtige Projekte der Stadtentwicklung.
Besonders beeindruckt zeigten sich die Gäste vom historischen Stadtkern mit seiner Fachwerksubstanz, die ins 17. Jahrhundert zurückreicht, und von der mittelalterlichen Geschichte Gudensberg, die durch die Ruine der Obernburg markiert wird. Jelcz-Laskowice verfügt überwiegend über moderne Gebäudesubstanz und ist auch architektonisch vom Industriezeitalter geprägt, hat allerdings mit Gudensberg die Nähe zum Zentrum – hier Kassel, dort Breslau – und das ländliche Umfeld gemein.
Angetan waren die polnischen Gäste auch von der Märchenbühne. Gern nahmen sie im Dachgeschoß des Bühnenhauses Platz und ließen sich von Bürgermeister Börner erzählen, dass hier märchenhafte Trauungen stattfinden und Kinder mit nicht nachlassender Begeisterung hinabsteigen, um den Tunnel zu durchqueren. Da es in der Partnerstadt noch Bedarf beim Ausbau der Infrastruktur gibt, interessierte sich Szczęśniak besonders für die Finanzierung der Investitionen. In direkter Nachbarschaft befindet sich das Altenzentrum Eber-Ezer. Heimleiter und Erster Stadtrat Walter Berle führte die polnische Delegation durch die Einrichtung und beantwortete dabei Fragen zur stationären und ambulanten Versorgung der Senioren.
Dass durch den Golfpark Gudensberg viele Gäste in die Stadt gelockt werden, konnten die Besucher beim Gang über die Driving Range feststellen. Der Demo-Tag, bei dem sich Golfausstatter vorstellten, ging gerade mit einer guten Resonanz zu Ende, berichtete Golfpark-Chef Hans-Wilhelm Kleppe, der seine Besucher auch mit in die Gänge des alten Ziegelofens nahm und dabei die Etappen des geschichtsträchtigen Untermnehmens beschrieb.
Ein reges Vereins- und Kulturleben, zahlreiche aktive Vereine, interessierte Bürger und eine moderne, gut ausgerüstete Feuerwehr – auf diesen Gemeinsamkeiten wollen die beiden Städte ihre künftigen Partnerschaftsaktivitäten aufbauen. Die kommenden Begegnungen sind bereits in Vorbereitung. Am 10. Mai beim Schmeckefuchs ist eine Dorfgruppe aus einem Stadtteil von Jelcz-Laskowice dabei und präsentiert unter dem Motto „So schmeckt Europa” polnische Spezialitäten. (red)