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5000m-Lauf: Lorenz Funck verbesserte sich um fast 40 Sekunden

Foto: nhEschwege/Melsungen. Der Melsunger Lorenz Funck wird immer schneller und sorgt auf den Langstrecken zwischen fünf und zehn Kilometer durch seine enormen Verbesserungen für Furore. Bei den hessischen Langstreckenmeisterschaften über 5000 Meter, die in Eschwege ausgetragen wurden, war der 18-Jährige wegen seiner Bestzeit von 17:21 Minuten, die aus dem Vorjahr stammt, für den zweiten Lauf vorgesehen. Nachdem er im Wettkampfbüro nachweisen konnte, dass er vor einer Woche bei den nordhessischen Straßenlaufmeisterschaften mit 35:16 Minuten fast zwei Minuten schneller war als vor einem Jahr, durfte das Melsunger Langstrecken-Talent im A-Lauf der hessischen Elite-Klasse starten. Trainer Alwin J. Wagner hatte nach den Trainingseindrücken für Lorenz zum ersten Mal mit 16:44 eine Zeit unter 17 Minuten ausgegeben.

So wurde eine Marschroute festgelegt, bei der er seine bisherige Bestzeit um fast 40 Sekunden verbessern sollte. Für die ersten 1000 Meter wurde eine Zeit von 3:21 Minuten vorgesehen. Lorenz hielt sich an diese Vorgabe und war nach dem ersten Fünftel der Strecke mit 3:18 Minuten sogar drei Sekunden schneller. Auch nach 2000 Meter, die er in 6:42 Minuten laufen sollte, lag er sechs Sekunden unter der angedachten Zwischenzeit. Leichtfüßig lief er in einer Verfolgergruppe mit und benötigte für den zweiten 1000m-Abschnitt erneut nur 3:18 Minuten.

Foto: nhIm Vorjahr blieb er über 3000 Meter mit 9:55,4 zum ersten Mal unter zehn Minuten. Im Meisterschaftslauf von Eschwege über 5000 Meter blieb er bei dieser Zwischenmarke unter seinem alten Hausrekord, denn als 3000m-Zwischenzeit wurden 9:54 Minuten notiert. Und immer noch wirkte er frisch und selbstbewusst. Aber es waren noch fünf Runden zurückzulegen und es konnte noch viel passieren. Im vierten Abschnitt, den er in 3:21 Minuten lief, wurde der Abstand zu den vor ihm liegenden Läufern kürzer und kürzer. Nach 13:15 Minuten passierte Lorenz die 4000m-Marke und konnte zu Martin Herbold (PSV Grün-Weiß Kassel) aufschließen, der bei den Männern am Ende mit 16:26,56 Minuten den fünften Platz belegte. Auch hatte er Kontakt zu Jonas Simon (LG Eder), seinem direkten Konkurrenten, der in der M U20 mit 16:24,80 Minuten am Ende auf den undankbaren vierten Platz landete.

Zwei Runden vor Schluss sah es so aus, als ob Lorenz Funck an den beiden nordhessischen Langstrecken-Assen vorbeilaufen könnte. Aber dann musste er dem hohen Tempo Tribut zollen und die Konkurrenz ziehen lassen. Auf der letzten Runde gab er noch einmal alles und legte diese unter 80 Sekunden zurück. „Es war herrlich, mit einem Großteil der Konkurrenz, die vor einem Jahr noch über eine Minute schneller war, mitlaufen zu können. Als ich merkte, dass meine Beine schwer und ich müde wurde, versuchte ich nochmal alles zu geben“, sagte ein glücklicher Lorenz Funck kurz nach seinem Lauf, den er viertbester Jugendlicher nach 16:40,70 Minuten hinter dem überragenden Kidane Tewolde (Hanau-Rodenbach, 15:16,67), Yannik Gerland (Bad Sooden-Allendorf, 15:55,94) und Jonas Simon (LG Eder, 16:24,80) beendet hatte.

Im anschließenden zweiten Lauf, der 30 Minuten später stattfand, waren mit Ilyas Iman (LG Fulda, 15:51,68) und Jonas Uster (LG Odenwald, 16:38,67) noch zwei Jugendliche schneller, so dass die Melsunger Langstreckenhoffnung auf Rang sechs zurückfiel.

Foto: nhAuf die Frage, warum er sich in den letzten beiden Jahren so enorm verbessern konnte, antwortete Lorenz: „Ich führe das auf das „strukturierte Training“ zurück, denn zu meinem Trainingsprogramm gehören neben dem Ausdauertraining auch Intervallläufe, Lauftechnik, Krafttraining und das Lauf-ABC und Gymnastik.“

Bereits am Wochenende möchte er bei den Kreismeisterschaften in Felsberg seine verbesserte Schnelligkeit über 100 und 200 Meter demonstrieren und der 4x100m-Staffel zu einer guten Zeit verhelfen.

Einen glänzenden Eindruck hinterließ auch wieder Marvin Knaust. Der 14-Jährige war im Vorjahr diese Meisterschaftsstrecke über 3000 Meter noch nicht gelaufen und hatte somit die geforderte Norm von 11:15 Minuten nicht erfüllt. Da der zweifache Nordhessenmeister der U16 aber mit starken Laufleistungen bei den Crosslaufmeisterschaften und bei den 5km-Straßenläufen mit Zeiten unter 20 Minuten aufwartete, bekam er vom Landesverband auf Antrag eine Sonderstartgenehmigung, so dass er in Eschwege, wo auch gleichzeitig die nordhessischen Meisterschaften auf dieser Strecke ausgetragen wurden, bei den Landesmeisterschaften an den Start gehen konnte.

Wie bereits für Lorenz, wurde auch für Marvin ein Plan entwickelt, der ihn am Ende unter elf Minuten bringen sollte. Dafür war angedacht, das er die ersten 1000 Meter in 3:40 Minuten zurücklegen und die 2000m-Marke nach 7:20 Minuten passieren sollte. Den dritten 1000m-Abschnitt sollte der Gensunger in 3:55 Minuten laufen, so dass eine Endzeit um 10:55 Minuten im Bereich des Möglichen lag.

Foto: nhÜberzeugt, diese Leistung zu erreichen, doch etwas aufgeregt, ging Marvin Knaust das Rennen an, das von der Konkurrenz aus Südhessen klar beherrscht wurde. Er legte die erste Runde in 81 Sekunden zurück. Und nach dem ersten Drittel der 3000m-Strecke zeigte die Stoppuhr 3:29 Minuten an. Weil er sich nach dieser etwas zu schnellen Zwischenzeit „Gedanken machte“, und ins Grübeln kam, ob er auf den letzten Runden nicht einbrechen würde, nahm er auf dem Mittelabschnitt das Tempo heraus und wurde auf dieser Teilstrecke mit 3:52 Minuten gestoppt. Eine TOP-Acht-Platzierung war nun nicht mehr möglich. So konzentrierte er sich nur noch auf seine Konkurrenz aus Nordhessen, die mit ihm um die nordhessische Meisterschaft liefen. Als es in die letzte Runde ging, demonstrierte Marvin noch einmal sein läuferisches Talent und spulte die letzten 400 Meter in 82 Sekunden herunter, so dass er auf eine Endzeit von 10:54,53 Minuten kam. Das bedeutete Platz elf in einem schnellen Landesfinale, das Marius Abele von der Läuferhochburg des SSC Hanau-Rodenbach in 9:37,07 Minuten vorne sah.

Aber auch Marvin Knaust konnte am Ende strahlen, denn er sicherte sich vor Friedrich Selig (11:44,44) und Luis Azevedo (11:59,44), beide Hessisch Lichtenau, seine dritte nordhessische Meisterschaft in diesem Jahr und gehört damit zu den erfolgreichsten Athleten der MT 1861 Melsungen. (ajw)