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Demografischer Wandel und Bürgergesellschaft

Sechs hessische Kommunen starten in neues Programm „Land mit Zukunft“

Homberg. In Bad Karlshafen, Homberg (Efze), Schlitz, Sontra, Tann und Waldeck kann es losgehen. Ab Juni werden engagierte Bürgerinnen und Bürger in den besonders vom demografischen Wandel betroffenen Kommunen innovative Projekte zur Stärkung des Gemeinwesens entwickeln. Die Aufnahme in das neue Programm „Land mit Zukunft“ der Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ und der Herbert Quandt-Stiftung umfasst neben Fördergeldern und der Projektbegleitung auch Fortbildungen und wissenschaftliche Studien.

Abwanderung und Überalterung stellen ländliche Gemeinden in vielen Regionen vor große Herausforderungen. Was also tun, wenn immer mehr junge Menschen wegziehen? Wenn Geschäfte schließen, der Bus seltener fährt, der Hausarzt keinen Nachfolger findet und leerstehende Häuser das Stadtbild verschandeln? Mit ihrem neuen Programm „Land mit Zukunft“ unterstützen die Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ und die Herbert Quandt-Stiftung nun Bürgerinnen und Bürger in sechs ländlichen Modellkommunen Hessens. Die Gemeinden werden innovative Ansätze entwickeln und neue Wege im Umgang mit dem demografischen Wandel erproben.

Veränderung durch bürgerschaftliches Engagement
„Bürgerinnen und Bürger kennen ihre Orte genau. Sie verfügen über Expertenwissen, wie die Lebensqualität und der soziale Zusammenhalt in ihrer Kommune verbessert werden können“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Landesstiftung, Staatsminister Axel Wintermeyer. „Mit dem neuen Programm möchten wir Bürgerinnen und Bürger dabei unterstützen, ihre Ideen zu verwirklichen.“ Mitarbeiter beider Stiftungen sind in den vergangenen Wochen intensiv in die Regionen Nord- und Osthessen gereist, in denen der Strukturwandel besonders deutlich ausgeprägt ist. Dort haben sie viele Gespräche in Gemeinden zwischen 3.000 und 15.000 Einwohnern geführt, um besonders geeignete Kommunen zu finden. „Wir freuen uns, dass wir mit Bad Karlshafen, Homberg (Efze), Schlitz, Sontra, Tann und Waldeck Gemeinden fördern dürfen, die zwar vor großen Herausforderungen stehen, in denen es aber viele aktive Bürgerinnen und Bürger gibt, die etwas verändern wollen“, sagt Wintermeyer.

Dialoge, Fördergelder und wissenschaftliche Studien
Den Auftakt bilden Bürger-Dialoge, die im Juni beginnen. Dabei sollen die besonderen Bedingungen in den jeweiligen Gemeinden erörtert und erste Projekt-Ideen entwickelt werden. Im Anschluss werden die Vorhaben dann im Detail ausgestaltet und in die Tat umgesetzt. Damit das gelingen kann, erhält jede Gemeinde 60.000 Euro Projektgelder, verteilt auf drei Jahre. Der gesamte Prozess wird von den Organisatoren der beiden Stiftungen moderiert und begleitet.

Wissenschaftliche Studien zu Beginn und zum Abschluss der Projektphase sollen darüber hinaus die Entwicklungen dokumentieren und die Ergebnisse auswerten. „Neben der Förderung vor Ort möchten wir auch Erkenntnisse gewinnen, die auf andere Städte und Regionen übertragbar sind“, beschreibt Dr. Christof Eichert, Vorstand der Herbert Quandt-Stiftung, ein weiteres Anliegen des Programms. „Zugleich möchten wir in Bürger-Akademien Fortbildungsangebote machen, an denen engagierte Bürgerinnen und Bürger aus der gesamten Region Nord- und Osthessen teilnehmen können.“

Die Auftakt-Termine der Bürger-Dialoge in den jeweiligen Kommunen werden rechtzeitig bekanntgegeben. (red)