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Nachwuchs nimmt erste Hürde in Bundesliga-Qualifikation

 Johannes Golla. Foto: Heinz Hartung Melsungen. Die A-Jugend der mJSG Melsungen/Körle/Guxhagen hat die erste Hürde auf ihrem möglichen Weg in die Jugend-Bundesliga mit Bravour genommen. In der heimischen Melsunger Stadtsporthalle setzten sich am Sonntag die 16 bis 18 Jahre alten Handballer souverän gegen drei weitere Anwärter durch. Nach drei klaren Erfolgen über eine Spielzeit von jeweils zweimal 15 Minuten gegen GSV Eintracht Baunatal (16:11), den TuS Holzheim (24:10) und die HSG Wettenberg (17:12) qualifizierte sich das Team von Trainergespann Sead Kurtagic und Philipp Julius für die nächste Runde im Qualifikations-Marathon zur höchsten deutschen Spielklasse.

Erst seit April ist die Mannschaft beisammen, und hat in diesen sechs Wochen bis zum Turnier die Grundlagen gelegt, um als Einheit aufzutreten und den Sprung in die Bundesliga im ersten Anlauf einer Melsunger Jugendmannschaft zu schaffen. Wie stimmig der Mix gelungen ist, musste die mJSG gleich im ersten Spiel gegen den nordhessischen Rivalen GSV Eintracht Baunatal beweisen. Und tat das nach zunächst verhaltenem Beginn. Bis zur Pause konnte sich keins der beiden Teams absetzen. “Mit sechs ehemaligen Baunatalern im Kader war das schon ein besonderes Spiel“, entschuldigte Philipp Julius die zurückhaltende erst Hälfte (7:7).

Erst nach dem Seitenwechsel starteten die Bartenwetzer durch. Mit einem sich stetig steigernden Jannik Lengemann im Tor und dem überzeugenden Johannes Golla, der am Kreis begonnen hatte, dann aber auch im Rückraum seine Qualitäten unter Beweis stellt. “Spieler wie er geben uns gute taktische Möglichkeiten. Er kann hier wie da seine Stärken in die Waagschale werfen“, sagt Julius. Was nur deshalb funktioniert, weil mit Maik Gerhold (Rückraum) und Tobias Ludwig (Kreis) jeweils zuverlässige Alternativen zur Verfügung stehen. Bis Mitte der zweiten Hälfte hatten sich die Gastgeber entscheidend auf 12:8 abgesetzt und ließen sich danach die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Die Tore zum schließlich ungefährdeten 17:11 (7:7)-Sieg warfen Johannes Golla 5, Felix Kerst 3, Jan Grolla 3, Florian Weiß 2, Maik Gerhold, Dimitri Ignatow, Philipp Hartung.

In der zweiten Partie wartete mit dem TuS Holzheim ein Gegner, der sein erstes Spiel ebenfalls gewonnen hatte. Es ging um nicht weniger als eine Vorentscheidung, wer sich vorzeitig einen der beiden Plätze für das Weiterkommen sichern konnte. Wie variabel die Melsunger innerhalb der kurzen Zeit schon sind, demonstrierte vor allem der schnelle Rechtsaußen Dimitri Ignatow, der erst vor kurzem eine Einladung zum Sichtungslehrgang des DHB erhalten hatte. Drei blitzsaubere Gegenstöße setzte er in die Maschen und traf ein weiteres Mal von der Außenbahn zur deutlichen 12:6-Pausenführung. Einen ebenso starken Eindruck hinterließ Marian Mügge im Tor, der mehrfach prima parierte. Zwei Siebenmeter der Holzheimer gleich zum Auftakt des zweiten Durchganges waren alles, was die überragende mJSG-Deckung in Zusammenarbeit mit Mügge zuließ. Dann machten vorn vor allem die überragenden Rückraumspieler Florian Weiß und Jan Grolla den Sack zu. Erst nach dem 19:8 durch Denis Buchholz ließ es die Heim-Sieben wieder ruhiger angehen.

“Das war absolut konzentriert“, freute sich Trainer Sead Kurtagic. “Wir kannten Holzheim natürlich schon etwas aus der Oberliga. Unsere Spieler sind körperlich robuster, und das konnten wir gut einsetzen. Es gab keinen, der seinen Part nicht gut gespielt hat“, sparte der ehemalige MT-Profi nicht mit Lob. Zum 24:10 (12:6)-Sieg trafen Florian Weiß 5, Dimitri Ignatow 4, Jan Grolla 4, Anton Alter 3, Denis Buchholz 3, Fabian Rudolph 2, Johannes Golla, Tobias Ludwig, Philipp Hartung.

Damit stand der Melsunger Turniersieg praktisch bereits vor der abschließenden Begegnung gegen die HSG Wettenberg fest. Die hatten ihr “Endspiel“ zuvor gegen Baunatal trotz Zwei-Tore-Führung siebzig Sekunden vor Schluss noch verloren und damit alle Chancen auf ein Weiterkommen eingebüßt. Entsprechend locker ging die mJSG in die dritte Begegnung und hatte keinerlei Mühe, ihre weiße Weste zu behalten. Über 7:1 schraubten die Bartenwetzer das Ergebnis schon bis zur Pause auf 11:4, ehe die Schlagzahl deutlich zurückgenommen wurde. Dabei erlaubte sich das Trainergespann den Luxus, bis auf den leicht angeschlagenen Luca Prauss alle Spieler zum Einsatz zu bringen.

“Es spricht für die Ausgeglichenheit des Kaders, dass auch bei den Akteuren aus dem so genannten zweiten Glied kein nennenswerter Leistungsabfall zu verzeichnen ist. Im zweiten Spiel kam schon Anton Alter zur Pause neu rein, sorgte hinten für Ballgewinne und machte vorn vier Tore. Und auch gegen Wettenberg haben alle ihre Leistung zuverlässig abgerufen. Sowas freut uns Trainer“, sagte Philipp Julius. Der vor allem auch von seinen Torhütern angetan war. Die teilten sich ihre Einsatzzeit über das Turnier gleichmäßig auf und lieferten vorzügliche Leistungen ab. “Sie helfen sich gegenseitig und sprechen sich untereinander ab. Das hilft uns Trainern weiter und gibt vor allem der Mannschaft viel Sicherheit“, strich der ehemalige Gensunger Mittelmann die überzeugende Vorstellung seiner Keeper auch in der abschließenden Partie heraus. Die Tore zum 17:12 (11:4) verteilten sich auf Florian Weiß 6, Jan Grolla 5, Felix Kerst 2, Johannes Golla, Tobias Ludwig, Denis Buchholz, Philipp Hartung.

Dennoch ist nach diesem ersten Qualifikationsturnier außer der gesicherten Oberliga-Teilnahme noch nichts gewonnen. Deshalb fiel das Fazit von Philipp Julius auch eher zurückhaltend aus: “Wir haben den ersten Schritt gemacht, sonst nichts. Wir sind jetzt schon fokussiert auf das Hessen-Turnier“. Das findet voraussichtlich am letzten Mai-Wochenende statt.

Aus Südhessen haben sich dafür die HSG Wallau/Massenheim und die HSG VFR/Eintracht Wiesbaden als nächste Gegner für Melsungen und Baunatal qualifiziert. “Bis dahin wollen wir sehen, dass wir unsere Spieler individuell stärker machen, so dass jeder seine speziellen Vorzüge in die Mannschaftsleistung einbringen kann“, umreißt Julius das Trainingsprogramm der nächsten Zeit. Denn die Gegner werden mit jeder weiteren Qualifikationshürde anspruchsvoller, und im übernächsten Schritt kämen dann die ersten Kontrahenten von außerhalb der hessischen Landesgrenzen auf die Nordhessen zu. (Bernd Kaiser)



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