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Zweimal Bronze für Melsunger Staffelläufer

Ein erfolgreiches Team mit Trainer Alwin J. Wagner und Betreuer Michael Hiob. Foto: nhViernheim/Melsungen. Als Hitzeschlacht von Viernheim werden diese Hessischen Meisterschaften der Lang- und Kurzstaffeln in die Leichtathletikchronik eingehen. Die meisten Aktiven, die daran beteiligt waren, werden noch lange daran denken. Nicht nur, weil die Quecksilbersäule in der Sonne und damit für die Athleten auf der Laufbahn auf mehr als 40 Grad kletterte und sich an diesem Nachmittag kein Lüftchen regte, es war auch die Anreise nach Viernheim, die für viele eine Qual war. Ausgerechnet an diesem langen, verkehrsreichen Wochenende sperrte Hessen-Mobil die Autobahn 67 zwischen Pfungstadt und Gernsheim wegen einer Fahrbahnsanierung.

Die Leichtathleten, die nördlich der Mainlinie anreisten, standen zum Teil auf der A67 sowie auf der A5 in einem bis zu 17 Kilometer langen Stau. Als die Melsunger Teilnehmer, die mit einem Bus anreisten, auf die Bundesstraße auswichen, kamen sie vom Regen in die Traufe, so dass man erst kurz vor Startbeginn das Waldstadion in Viernheim erreichte. Die Wettkampfleitung reagierte unverzüglich und schob alle Starts um dreißig Minuten nach hinten.

Trotz dieser Strapazen konnte sowohl die weibliche Jugend über 3×800 Meter als auch das Melsunger Jungen-Team der U20 über 3×1000 Meter mit einer tollen Teamleistung beeindrucken und sich jeweils die Bronzemedaille sichern. Während man über 3×800 Meter mit einem dritten Platz spekuliert und sich dabei auf ein Duell mit den Mädchen des Eschweger TSV eingestellt hatte, kam die Bronzemedaille der Melsunger U20-Läufer gegen die Konkurrenz aus den Läuferhochburgen Hanau-Rodenbach, der LG Eder und dem Leichtathletik-Reservoi Frankfurt doch sehr überraschend.

Aaron Werkmeister verbesserte sich als Mittelmann auf 2:54 Minuten. Foto: nhSchlussläufer Lorenz Funck besaß am Ende noch genügend Reserven um die Konkurrenz von der LG Eintracht Frankfurt auf Rang vier zu verweisen. Foto: nhIm Meisterschaftslauf über 3×800 Meter wurden die drei Mittelstreckenläuferinnen des TV Waldstraße Wiesbaden ihrer Favoritenrolle gerecht und setzten sich souverän in 7:09,32 Minuten vor dem Trio des TV Groß-Gerau (7:17,83) durch. Die drei Teenager aus der Landeshauptstadt mit Pia Briger (2:17), Franziska Althaus (2:21) und Franziska Bock (2:27) hatten in dieser Saison schon mit guten Einzelzeiten über die beiden Stadionrunden überzeugt. Aber auch Maike Nehrig (2:20) und Lotte Meyberg (2.23) vom TV Groß-Gerau machten mit glänzenden 800m-Zeiten auf sich aufmerksam. Obwohl Maimuna Krüger mit ihrer Zeit von 2:32 Minuten etwas hinter ihren beiden Teamkolleginnen zurücklag, brauchte man sich um den zweiten Rang in der Endabrechung keine Sorgen zu machen, denn das MT-Trio mit Marie Wagner (2:39), Julia Klute (2:37) und Karolin Siebert (2:21) stand mit ihren Zeiten, die sie bei den Kreismeisterschaften am 2. Mai in Felsberg erzielt hatten, auf verlorenem Posten. Deshalb konzentrierten sich die Melsunger auf die Läuferinnen des TSV Eschwege, die im Vorjahr in Nordhessen die ersten drei Plätze über 3000 Meter in der U18 belegten und mit Lisa Edinger eine starke Läuferin in ihren Reihen hatten. Die 17-Jährige lief immerhin die 800 Meter in 2:26 und legte die 3000 Meter in sehr guten 11:19 Minuten zurück.

Wie erwartet setzte sich nach dem Startschuss Franziska Bock an die Spitze des Feldes. Überraschend lief Marie Wagner als erste Verfolgerin nach 73 Sekunden in die zweite Runde. Eingangs der Zielgeraden wurde sie etwas langsamer und musste Maimuna Krüger aus Groß-Gerau vorbeilassen. Auch Jana Rautenhaus (Eschwege) kam auf, aber Marie Wagner konnte nach 2:32 Minuten als Dritte den Staffelstab an Julia Klute weiterreichen. „Das war kein Rennen über zwei Stadionrunden, das war von Anfang an eine Quälerei“, sagte die 18-Jährige, nachdem sie sich wieder erholt hatte. In der Zwischenzeit versuchte Julia Klute das Tempo von Lotte Meyberg (Groß-Gerau) mitzugehen, aber das stellte sich als kapitaler Fehler heraus. Die erste Runde legte die Jugendliche aus Schwarzenberg noch in 74 Sekunden zurück; sie musste aber 200 Meter vor dem letzten Wechsel diesem hohen Anfangstempo Tribut zollen und brach deutlich ein. Am Ende ihrer Kräfte und völlig erschöpft, reichte sie nach einer 83,5-Runde den Stab an Karolin Siebert weiter.

Ein glänzendes Rennen lieferte Christian Schulz, Zweiter hinter Jonas Simon (LG Frankenberg) ab. Foto: nhDa sich das MT-Team auch nach dem zweiten Wechsel auf den dritten Platz befand, war das Rennen um die Medaillenvergabe entschieden. An der Spitze war Schlussläuferin Pia Briger aus Wiesbaden nicht mehr aufzuhalten und sicherte den TV Waldstraße nach 7:09,32 Minuten den Titel vor dem TV Groß-Gerau (7:17,83). Mit respektvollen Abstand lief Karolin über beide Runden ein gleichmäßiges Tempo und erreichte trotz eines dreiwöchigen Trainingsrückstandes nach 2:20,4 Minuten das Ziel. Nach bestandenen Abitur an der Melsunger Geschwister-Scholl-Schule holten sich die drei Teenager freudestrahlend nach 7:29,99 Minuten auch ungefährdet die Bronzemedaille.

Große Freude herrschte ebenfalls bei der männlichen Jugend der MT Melsungen. Nachdem Christian Schulz, Aaron Werkmeister und Lorenz Funck im Vorjahr in der U18 mit 8:33,39 Minuten hinter der LG Eintracht Frankfurt den vierten Platz belegt hatten, drehten sie in Viernheim den Spieß um, und holten sich hinter dem SSC Hanau-Rodenbach und der LG Eder die Bronzemedaille und verdrängten die Jugendlichen aus der Main-Metropole auf den undankbaren vierten Rang.

Nach ihrem unerwarteten dritten Platz hatten sie allen Grund zur Freude: Christian Schulz, Aaron Werkmeister und Lorenz Funck. Foto: nhAls Startläufer machte Christian Schulz mächtig Dampf und lief die erste Runde in 65 Sekunden an. Knapp unter 2:12 Minuten wurde er für die 800 Meter gestoppt. Und da er sein Tempo halten konnte, legte er die 1000 Meter ein paar Zehntelsekunden unter 2:45 Minuten zurück. „Ich bin immer volle Pulle gelaufen, aber dass ich in dieser Hitze die letzten 200 Meter noch unter 33 Sekunden „sprinten“ konnte, kann ich nicht begreifen“, staunte der Jugendliche aus Röhrenfurth, der nach dem Rennen auch Kritik übte: „Der Starter ließ uns in der Hitze über zehn Minuten auf der Laufbahn ausharren, weil durch die Zeitplanverschiebung auch die Männer mit uns laufen sollten!

Aber diese wurden sehr spät davon informiert und mussten sich deshalb noch vorbereiten!“ Aber dieser Umstand, der nicht unbedingt leistungsfördernd für die Läufer war, konnte den 18-Jährigen nicht von seinem großartigen Lauf abhalten. Nur knapp hinter Jonas Simon von der LG Eder, mit einer diesjährigen 3000m-Bestzeit unter 9:20 Minuten, aber noch vor Daniel Anbau, Startläufer des Männer-Trios vom TV Waldstraße Wiesbaden, der in der 800m-Bestenliste mit 2:02 Minuten stand, reichte er das Staffelholz an Mittelmann Aaron Werkmeister weiter. In diesem Lauf nahm Christian Schulz auch dem Odenwälter Jonas Uster, amtierender hesssicher Jugendmeister über 2000 Meter Hindernis, mehr als zehn Meter ab und lief gegen den Startläufer der LG Eintracht Frankfurt, Abdirizak Mohamed Abdikarim, einen Vorsprung von mehr als 50 Meter heraus.

Karolin Siebert legte ihre Teilstrecke in 2:20 Minuten zurück. Foto: nhMarie Wagner, Julia Klute und Karolin Siebert, strahlende Bronzemedaillengewinner bei den HLV-Staffelmeisterschaften. Foto: nhAaron Werkmeister lief die erste Runde in 67 Sekunden und hatte als Zwischenzeit für die 800 Meter 2:19 Minuten vorzuweisen. Der 17-Jährige, der in diesem Jahr noch in der Klasse der U18 starten darf, ließ den Frankfurter Fabian Sposato, der 2014 die 1500 Meter unter 4:35 Minuten lief, keinen Schritt näher kommen. Nach 2:54 Minuten schickte er Schlussläufer Lorenz Funck auf die letzten 1000 Meter. Und auch Melsungens Langstreckenhoffnung machte mächtig Tempo. Nachdem er die erste Runde ebenfalls in 67 Sekunden anlief und die zweite Runde in 69 Sekunden zurückgelegt hatte, besaß er am Ende noch genügend Reserven, den kämpfenden Maximilian Schaub aus Frankfurt niederzuhalten. Nach 2:50 Minuten erreichte Lorenz Funck hinter dem überragenden Kidane Tewolde (SSC Hanau-Rodenbach, 8:04,12) und Challa Awel (LG Eder, 8:21,20) als Dritter das Ziel und führte das Melsunger Team nach 8:28,92 Minuten – fast fünf Sekunden schneller als im Vorjahr – auf den unerwarteten dritten Platz, denn der Schlussläufer der LG Eintracht Frankfurt kam erst nach 8:34,54 Minuten ins Ziel. (ajw)



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