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Ein Wichtiger Beitrag für die Energiewende

Startschuss für den Windpark „Die Gleiche“

Ottrau/Schrecksbach. Startschuss für den Windpark „Die Gleiche“: Die EAM-Tochtergesellschaft EAM Natur GmbH hat am 29. Juli 2015 die Genehmigung für den Bau und den Betrieb von sechs Enercon E-115 Windenergieanlagen zwischen Immichenhain und Schrecksbach im Schwalm-Eder-Kreis erhalten. Dies gaben die Energiegenossenschaft Schwalm Knüll e.G. und die EAM Natur am 30. Juli 2015 gemeinsam bekannt. Somit kann bereits im Oktober mit dem Bau des Windparks begonnen werden, der Mitte des kommenden Jahres fertiggestellt werden soll.

Vorgesehen ist, dass die Energiegenossenschaft, die beiden Kommunen Ottrau und Schrecksbach sowie die EAM das Projekt gemeinsam umsetzen und sich an dem Windpark beteiligen. Die Investitionssumme beträgt insgesamt rund 30 Millionen Euro.

Ziel ist eine breite Bürgerbeteiligung
Die sechs Windräder verfügen über eine jeweilige Leistung von drei Megawatt sowie eine Nabenhöhe von 149 Metern. Sie werden mit Erdkabel direkt an das Umspannwerk der EAM-Tochtergesellschaft EnergieNetz Mitte in Ottrau angeschlossen. „Auch wenn das Thema Windenergie derzeit nicht überall positiv aufgenommen wird – ohne die Nutzung der Windenergie wird die Energiewende nicht möglich sein, da sich mit ihr auf einer vergleichbar kleinen Fläche eine sehr große Menge an Energie erzeugen lässt“, sagte EAM-Geschäftsführer Thomas Weber.

„Der Windpark wird daher einen bedeutenden Beitrag bei der Umsetzung der Energiewende im Schwalm-Eder-Kreis leisten.“ Dies betont auch Horst Kaisinger, Vorstandsmitglied der Energiegenossenschaft Schwalm-Knüll: „Eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung kann nur durch den Ausbau der erneuerbaren Energien ermöglicht werden. Die umweltfreundliche Energieerzeugung liegt im Interesse des Klima- und Umweltschutzes und somit auch im öffentlichen Interesse. Daher ist es erfreulich, dass wir nun mit der Umsetzung unseres gemeinschaftlichen Windprojekts starten können.“

Ein weiterer Vorteil: Die zukünftigen Erträge des Windparks verbleiben in der Region, da durch die Energiegenossenschaft sowie die beiden Kommunen Ottrau und Schrecksbach eine möglichst breite Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort erreicht werden soll.

Interessenten können sich im Internet unter www.schwalm-knuell-energie.de für eine Beteiligung am Bürgerwindpark registrieren.

Umfangreiche Maßnahmen zum Vogel- und Naturschutz
Die umfangreichen Planungen für das Projekt laufen bereits seit Ende 2012. So gab es beispielsweise zahlreiche Untersuchungen zu den vor Ort lebenden Vogel- und Fledermausarten, für die anschließend verschiedene Schutzmaßnahmen vorgesehen wurden. Auch wurde berücksichtigt, dass dauerhaft zu rodende Waldgebiete an anderer Stelle wieder vollständig aufgeforstet werden. Im September des vergangenen Jahres konnte schließlich der Genehmigungsantrag für das Projekt gestellt werden. „Bei der Umsetzung des Windparks werden wir jetzt natürlich darauf achten, dass wir so viele Aufträge wie möglich an Bauunternehmen aus der Region vergeben und so die regionale Wertschöpfung bei uns halten“, erklärte Ottraus Bürgermeister Norbert Miltz.

Seit Juli 2014 findet darüber hinaus eine Windmessung mit einem hochmodernen Messsystem statt, das Windgeschwindigkeiten in einer Höhe von bis zu 200 Metern erfassen kann. Auch wenn die vollständige Analyse der Daten noch nicht abgeschlossen ist, lassen erste Auswertungen auf eine jährliche Energieproduktion des Windparks von etwa 41 Millionen Kilowattstunden (41 GWh) schließen. Damit ließen sich knapp 12.000 Haushalte mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden pro Jahr versorgen. Ein großer Gewinn ist der zukünftige Windpark auch für die Umwelt. „Verglichen mit herkömmlichen Energieträgern verringern wir durch den neuen Windpark den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlenstoffdioxid jedes Jahr um etwa 25.000 Tonnen“, freute sich Schrecksbachs Bürgermeister Andreas Schultheis. (red)