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DHB-Pokal: MT im Endspiel der ersten Runde

Bester MT-Schütze mit sechs Treffern war Momir Rnic. Foto: HartungEisenach/Melsungen Das war die erste Standortbestimmung nach der fünfwöchigen Vorbereitungsphase: Die MT hat am Samstag in der ersten Runde des DHB-Pokals das erste von zwei Spielen im neuen Final-Four-Modus gegen Turnierausrichter ThSV Eisenach überzeugend mit 30:18 (16:6) gewonnen. Bester MT-Schütze vor 893 Zuschauern in der Eisenacher Werner-Aßmann-Halle war Momir Rnic mit sechs Treffern. Für den ThSV trafen Holzner, Valiullin und Criciotoiu (je 4) am häufigsten. Am Nachmittag hatte sich der TSB Horkheim/Heilbronn nach einem 30:24-Sieg gegen den TV Großwallstadt fürs Endspiel am Sonntag qualifiziert. Gespielt wird am Sonntag an gleicher Stelle um 17:00 Uhr. Der Sieger aus diesem Endspiel qualifiziert sich fürs Achtelfinale.

Die Phase des gegenseitigen Abtastens dauert nur knapp 6 Minuten. Nach dem Auftakttreffer von Eisenachs Valiullin, mit 2,07 m der Längste auf dem Feld, konterte Rnic zum 1:1, Urban markierte über Rechtsaußen das 1:2, Vuckovic ließ den erneuten Ausgleich folgen, ehe Sellin zur ersten Führung für die MT einwarf (3:2, 6.).

Danach stabilisierte sich schnell die 5:1-Abwehr der Nordhessen mit Michael Allendorf auf der Spitze und gleichzeitig gewann Johan Sjöstrand im Tor immer mehr  an Sicherheit. Das beeindruckte die Hausherren, deren Angriffsbemühungen nun immer öfter unfruchtbar blieben. Trainer Petkovic versuchte es mit einem Wechsel auf der Spielmacherposition, für Daniel Luther beorderte er Dusko Celica auf die Mitte – allerdings ohne nennenswerten Erfolg.

Auf der anderen Seite nahm die MT-Offensive weiter Fahrt auf. Vor allem Momir Rnic präsentierte sich als Goalgetter par excellence. Der Halblinke verschaffte seinen Rotweissen nahezu im Alleingang eine komfortable Führung. Mit seinem vierten Treffer erzielte er nach 14 Minuten das 7:3. Zwischendurch hatte sich Nenad Vuckovic an den Kreis gestohlen, wo er postwendend von Michael Müller bedient wurde und ebenfalls erfolgreich war.

Aus Eisenacher Sicht war es folgerichtig, in diesem Moment ein Timeout zu nehmen. Eine andere Möglichkeit, den MT-Express zu stoppen, schien ausser Reichweite. Und richtig, nach der Wiederaufnahme des Spiels schienen die Thüringer neuen Mut gefasst zu haben. Celica traf zum 7:4. Die anschließende Zeitstrafe gegen den Torschützen aufgrund eines Fouls an Michael Müller hätte der MT eigentlich gut in die Karten spielen können. Doch ein Fehlpass in Überzahl ermöglichte dem ThSV einen schnellen Angriff und durch Criciotoiu den fünften Treffer (7:5, 17.).

Die aufkeimenden Hoffnung der Wartburgstädter erstickten Danner und Sellin mit einer sehenswerten Koproduktion: weil der Kreisläufer aufgrund höchster Bedrängnis den Ball nicht Richtung Tor befördern konnte, legt er ihn kurzerhand per No-Look-Pass nach Rechtsaußen ab, wo Sellin die freie Bahn zum 8:5 nutzt. Kurz darauf muss Celica erneut für zwei Minuten raus, er hatte Vuckovic niedergerannt. Diesmal nutzte die MT die Überzahl. Der eben noch Gefoulte schlich sich wiederum an den Kreis, wo er mustergültig von Rnic bedient wurde – 9:5, 20.).

Dies war der zweite Treffer der MT im Rahmen eines beeindruckenden 9:0-Laufs. Den dritten bereitete Sjöstrand mit einem punktgenauen Pass auf den enteilten Allendorf vor, der den ersten schnellen Gegenstoß des Spiels überhaupt zum 10:5 versenkte. Den nächsten schnellen Konter der MT verhinderte Eisenachs Trainer Petkovic – wohl aber eher unabsichtlich. Philipp Müller, halb im Fallen, wollte schnell von der Seitenauslinie einwerfen als ihn Petkovic “umarmte”. Zur Strafe gab esfür ihn  Gelb und das 11:5 durch Rnic.

Den ersten Strafwurf in diesem insgesamt recht fairen Duell bekamen die Eisenacher zugesprochen. Tomas Urban gelang damit das 11:6 (23.). Was die MT aber in ihrem Drang keineswegs bremste. Im Gegenteil: Allendorf, ebenfalls per Strafwurf, stellte auf 12:6. Eisenach brachte dann mit Ragnarsson bereits den dritten Mann auf die Regieposition. Aber auch das verlieh deren Offensive keine entscheidenden Impulse. Denn die nach wie vor in der 5:1-Formation agierende Melsunger Hintermannschaft ließ den Gegner kaum mehr zur Entfaltung kommen.

Der folgende MT-Treffer entsprang wieder einem Lehrbuchpass von Sjöstrand auf Sellin. Nach diesem 13:6 zog Petkovic erneut die Notbremse per Timeout. Wiederum ohne nennenswerten Erfolg. Der gerade für Danner eingewechselte Maric war am Kreis nur auf Kosten eines Siebenmeters zu stoppen. Aber diesmal fand Allendorf in Redwitz seinen Meister.

Dann erhitzte kurzzeitig eine Szene die Eisenacher Gemüter: Der bereits mit zwei Zeitstrafen belastete Celica hatte Rnic rüde ausgebremst, die souverän leitenden Schiedsrichter Geibel/Helbig berieten sich kurz und schickten den Sünder anschließend mit Rot vom Feld.

Mit einem Timeout der MT zog dann wieder Ruhe ein. In der kurzen Erholungsphase schienen die Rotweissen nochmal Kraft für die Schlußphase der ersten Halbzeit getankt zu haben. Die Überzahl nutzten Sellin und Rnic zu weiteren Treffern, ehe Danner per Gegenstoß die Zehn-Tore Führung zur Pause perfekt machte (16:6).

Den zweiten Durchgang agierte die MT-Defensive, die die gut funktionierende 5:1-Formation beibehielt, mit Philipp Müller, Danner und Maric als neuem Innenblock. Schnell erhöhten Allendorf nach erfolgreichem Steal und Michael Müller mit einer beherzten 1:1-Finte auf 18:6. Der Motor lief schnell wieder auf Hochtouren. Maric, für Danner am Kreis, Allendorf per Gegenstoss (von dem im Fallen befindlichen Maric auf die Reise geschickt) und Vuckovic schraubten auf 21:8 (37.).

Zwei Minuten später kam Boomhouwer als Siebenmeterschütze frisch von der Bank (Allendorf war gefoult worden) und verwandelte sicher zum 22:9. Hinten wurde Sjöstrand immer stärker, kaufte den Eisenachern Ball um Ball ab. Vorne schaffte es Maric mit dem 23:9 (42.), die Führung auf satte 14 Tore auszubauen. Der frisch  in die Erste Liga zurückgekehrte Kontrahent hatte an diesem Tage nicht den Hauch einer Chance.

Die Schlussviertelstunde nutzte Michael Roth um noch die Spieler zu bringen, die bis dahin noch keine Einsatzzeiten erhalten hatten: Timm Schneider und Christian Hildebrand kamen für Nenad Vuckovic und Johannes Sellin, Malte Schröder für Philipp Müller und René Villadsen für Johan Sjöstrand. Und der Ex-Eisenacher, in seiner alten Heimat freundlich begrüßt, “bedankte” sich umgehend nach seiner Einwechslung mit dem abgewehrten Siebenmeter von Urban.

Sechs Minuten waren noch zu spielen, als sich Schröder hochschraubte und einen Hammer im Eisenacher Netz versenkte. Doch als der Hüne beim Landen unglücklich wegrutsche und anschließend am Boden blieb, musste man Schlimmes befürchten. Welche eventuellen Verletzungen er davon getragen hat, will Mannschaftsarzt  Dr. Rauch am Montag mittels Kernspinuntersuchung feststellen.

Verständlich, dass ab dem Zeitpunkt die  Konzentration nicht mehr ganz so hoch war. Eisenachs Linksaussen Holzner nutzte die sich bietenden Gelegenheiten zu einem lupenreinen Hattrick. Während auf der anderen Seite Jeffrey Boomhouwer zeigte, dass er seine gute Form aus der Saisonvorbereitung konserviert hat. Mit einem weiteren verwandelten Strafwurf und dem 30:18 setzte er den Schlusspunkt unter das auch in dieser Höhe völlig verdient gewonnene Pokalspiel.

“Ich bin sehr zufrieden mit diesem Auftritt und dem Ergebnis. Das war in dieser Deutlichkeit nicht zu erwarten. Der Grundstein war zweifelsohne die Abwehr mit einem hervorragenden Sjöstrand und später Villadsen im Tor. Wir haben auch in der zweiten Halbzeit die 5:1-Formation beibehalten, weil sie einfach sehr gut funktionierte. Jetzt wollen wir Timm Schneider noch stärker im Rückraum einbinden und uns zusehends stabilisieren”, gab MT-Trainer Roth eine erste Stellungnahme nach dem Abpfiff ab.

MT: Sjöstrand (1.-45.), Villadsen (46.-60.) – Maric 4, Sellin 4, Hildebrand, Danner 1, P. Müller 1, Boomhouwer 4/1, Rnic 6, Schneider, Allendorf 4/1, Vuckovic 4, Schröder 1, M. Müller 1, Forstbauer – Trainer Roth.

ThSV: Verkic, Redwitz – Wöhler, Luther, Celica 1, Ragnarsson, Hansen, Urban 3/1, Holzner 4/1, Heinemann 1, Koloper 1, Valiullin 4, Seifert, Criciotolu 4 – Trainer Petkovic. (Bernd Kaiser)



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