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WM-Bronze für Norbert Weinreich

Fünf der weltbesten sechs Schleduerballwerfer der M45, von links: Reiner Riedel (Deutschland),  Norbert Weinreich (Melsungen) Weltmeister Dariusz Merta (Polen), Szablocs Bognar (Ungarn) und Frank Gehres (Deutschland). Foto: nhTata/Melsungen. Während die weltbesten Leichtathleten bei der WM in Peking um Gold, Silber und Bronze kämpften, ermittelten im ungarischen Tata die Senioren, die im Lsw-Spezialsport organisiert sind, ihre Weltmeister im Schleuderballwerfen. Bei den zwei beziehungsweise drei Drehungen, die spiralförmig von hinten unten nach vorn oben mit einer Temposteigerung bis zum Augenblick des Abwurfs erfolgen, sind neben Koordination auch Schnelligkeit und Kraft erforderlich. Da diese Drehtechnik dem Diskuswerfen ähnlich ist, hatte der Melsunger Norbert Weinreich als gelernter Diskuswerfer keine Schwierigkeiten. Im Vorjahr konnte sich der 47-Jährige bei den kontinentalen Meisterschaften souverän mit 56,63 Meter durchsetzen und als Europameister nach Melsungen zurückkehren. Bei der WM in Ungarn war es nicht so einfach.

Der mehrfache Seniorenmeister mit der Scheibe, der von den Medaillenkandidaten als Erster an der Reihe war, begann den Wettkampf bei nicht so guten Windbedingungen mit 50,58 Meter. Mit dieser Weite verdrängte er den Tschechen Jiri Matura auf Platz zwei. Dariusz Merta, einer der Mitfavoriten aus Polen, zeigte sich beeindruckt von der Leistung seines Gegners aus Melsungen und erreichte in seinem ersten Versuch nur 48,76 Meter. Diese kleine Schwäche nutzte der Ungar Szabolcs Bognar, der unmittelbar nach ihm an der Reihe war und setzte sich mit 55,58 Meter an die Spitze des Feldes. Da es nach den ersten drei Versuchen keine Leistungsverbesserungen gab, änderte sich auch nichts an der Reihenfolge und es schien, als ob der Wettkampf bereits entschieden war.

Norbet Weinreich mit seinem Arbeitsgerät. Foto: nhDa sich nach dem Vorkampf der Wind gelegt hatte, traf Weinreich im vierten Durchgang den 1,5 kg schweren Gummiball an der 28 Zentimeter langen Schleife fast optimal und ließ ihn bis auf 55,42 Meter fliegen. Damit hatte er nur noch 16 Zentimeter Rückstand auf die Leistung des Führenden Bognar aus Ungarn, der im vierten Durchgang mit 55,26 Meter seine starke Form untermauerte.

Als Weinreich sich mit seinem vorletzten Versuch mit 54,27 Meter nicht verbessern konnte, nutzte der Pole Merta die Gunst der Stunde und schleuderte den Ball auf glänzende 56,74 Meter und setzte sich an die Spitze, die er auch im letzten Durchgang nicht mehr abgab.

Auch Bognar verbesserte sich mit seinem letzten Wurf auf 55,90 Meter und wurde mit der Silbermedaille ausgezeichnet. Für den amtierenden Europameister Norbert Weinreich blieb dieses Mal der dritte Rang und somit die Bronzemedaille. (ajw)