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Feriensportfest: MT-Leichtathleten trumpften auf

Das erfolgreich MT-Team von Uslar. Foto: nhUslar/Melsungen. Gut vorbereitet fuhren einige Melsunger Leichtathleten in die Kleinstadt Uslar am südwestlichen Rand des Sollings im niedersächsischen Landkreis Northeim. Sie nahmen bei bestem Sommerwetter an den dortigen Ferienwettkämpfen teil. Da die Leistungen stimmten, konnten nicht nur neun Siege auf dem Melsunger Konto verbucht werden, Uslar brachte auch eine ganze Reihe von Jahresbestleistungen für den Schwalm-Eder-Kreis.

Nach dem Motto „gute Leistungen gibt es auch auf dem Land“ gab es vor allem durch Christian Schulz, Karolin Siebert, Franziska Ebert und Lynn Olson im Langsprint und auf der Mittelstrecke sowie in den Sprungwettbewerben durch Tobias Stang einen deutlichen Fingerzeit in Richtung Kreis-Sparkassen-Cup, der am 19. September in Borken durchgeführt wird. Der Bogen der guten Melsunger Leistungen spannte sich von der 14-jährigen Lynn Olson bis zu Harry Geier, dem deutschen Seniorenmeister über 200 Meter in der M80.

Für die Top-Leistung der Veranstaltung sorgte Christian Schulz, der nach den beiden großartigen 800m-Läufen mit Zeiten von 2:00,41 und 2:00,64 Minuten mit einem gestärkten Selbstbewusstsein im 1000m-Lauf an den Start ging. Der 18-Jährige wollte diese Strecke zum ersten Mal unter 2:40 Minuten laufen. „Ich bin überzeugt, dass ich trotz dieser hohen Temperaturen die 1000 Meter unter 2:40 Minuten laufen werde“, sagte Schulz unmittelbar vor dem Rennen, in dem er jeden Skeptiker Schritt für Schritt überzeugen konnte, vo allem auch, weil die Temperatur in der Sonne auf über 40 Grad kletterte.

Franziska Ebert lief 43,64 Sekunden auf 300 m. Foto: nhLynn Olson. Foto: nhMichael Hiob, der vorher die 200 Meter der Männer in 24 Sekunden gewonnen hatte, stellte sich in der ersten Runde als Schrittmacher zur Verfügung. Er sollte nach 63 Sekunden Christian auf die zweite Stadionrunde schicken. Der Pacemaker erfüllte seine Aufgabe großartig und passierte auf die Sekunde die erste Zwischenmarke. Die letzten 600 Meter musste Christian Schulz in Eigenverantwortung allein laufen. Mit einem Abstand von etwas mehr als zehn Meter wurde er von Anbesayer Hagos verfolgt. Der junge Afrikaner, der am 22. August in Borken die 3000 Meter in 9:33,70 Minuten zurückgelegt hatte, startet seit einigen Wochen für den  PSV GW Kassel. Christian lief die nächsten 200 Meter in 33,5 Sekunden und hatte somit nach 600 Meter 1:37,0 Minuten zu verzeichnen. Nach zwei Runden wurde er in 2:09,5 Minuten gestoppt und man hatte nicht mehr den Eindruck, dass er die anvisierten Zeit unter 2:40 Minuten erreichen würde. Aber auf der Zielgeraden, wo ihn ein leichter Wind ins Gesicht blies, schaltete er erneut einen Gang höher und drehte noch einmal mächtig auf. Als er auf der Anzeigetafel seine Zeit kurz vor der Ziellinie sah, beendete er mit erhobenen Händen nach 2:39,87 Minuten sein Rennen. Anbesayer Hagos, der in Calden in einer Zeltstadt lebt, sicherte sich nach 2:44,67 Minuten vor Max Singer (Harzburg, 2:49,02 Min.) den zweiten Platz.

Tobias Stang flog im Weitsprung auf 6,27 m und siegte auch im Hochsprung. Foto: nhAber Christian Schulz war nicht der einzige Melsunger Athlet, der in Uslar zu überzeugen wusste. Die Aufmerksamkeit der wenigen Zuschauer galt auch dem 400m-Lauf der weiblichen U20 mit Karolin Siebert und Marie Wagner. Das Duo bestimmte dieses Rennen von Beginn an und sorgte für einen weiteren Höhepunkt bei diesem Meeting.  Am 1. August hatte Marie in Borken ihre Trainingspartnerin mit 61,33 zu 61,83 Sekunden bezwungen und sich auf Rang sieben in Hessen vorgearbeitet. In Uslar drehte Karolin den Spieß um und setzte sich deutlich mit 60,21 zu 61,92 Sekunden durch. Mit dieser Zeit verdrängte sie Helen Schmitt (Gießen-Wieseck, 61,21) auf Rang sieben der Landesbestenliste. „Wegen der enormen Hitze lief ich langsamer an und konnte somit auf der Zielgeraden das Tempo halten, obwohl mir meine Beine wie Feuer brannten,“ sagte die Siegerin, die in der Tat nur knapp unter 30 Sekunden blieb, als sie die 200m-Marke passiert hatte.

Karolin Siebert und Marie Wagner, die mit guten 400m-Zeiten überzeugen konnten. Foto: nhFür einen weiteren Glanzpunkt sorgte Lynn Olson im 800m-Lauf. Die 14-Jährige reiste mit einer 7:43 Minuten-Empfehlung über die fünf Stadionrunden an und wollte die 800 m zum ersten Mal unter 2:30 Minuten laufen. Wegen der hohen Temperaturen hatten einige Wettkämpferinnen auf den Start verzichtet, so dass das Talent aus Adelshausen konkurrenlos und vom Start weg auf sich allein gestellt war. MIt 69 Sekunden für die ersten 400 Meter lief sie zu flott an. Auch ihre 600m-Durchgangszeit von 1:48 Minuten deutete noch auf eine Endzeit unter 2:25 Minuten hin. Aber auf der Zielgeraden, als ihre Beine schwer wurden und sie gegen den Wind ankämpfen musste, ließen ihre Kräfte deutlich nach. Lynn Olson zeigte Willensstärke und kämpfte bis ins Ziel,  wo sie mit der persönlichen Bestzeit von 2:29,45 Minuten belohnt wurde und sich damit auf Platz eins in der nordhessischen Rangliste lief. Einen TOP-TEN-Platz in der HLV-Bestenliste verpasste sie nur um 0,33 Sekunden.  „Das möchte ich gern nächste Woche in Heiligenrode nachholen“, sagte die 14-Jährige.

Mit großer Spannung wurde auch der 300m-Lauf der A-Schülerinnen erwartet. Aber schon bei der Durchsicht der Startliste fiel auf, dass Franziska Ebert die einzige Teilnehmerin war. Schade, denn die Schülerin aus Röhrenfurth war in der Lage, bei entsprechender Konkurrenz unter 43 Sekunden zu bleiben. Nach einem guten Start fand sie sofort in den Lauf und wurde mit ihren gazellenhaften Schritten nach zwei Drittel der Strecke mit guten 28,2 Sekunden gestoppt. Auf der Zielgeraden machte ihr aber der Wind das Leben schwer,  so dass für sie am Ende „nur“ 43,64 Sekunden herauskamen.

Start über 1000 m - Ganz rechts Michael Hiob, der Pacemaker, daneben Christian Schulz. Foto: nhVon Qualität waren auch Tobias Stangs Leistungen in den Sprungwettbewerben. Der 20-Jährige setzte sich zunächst im Hochsprung mit 1,70 Meter durch und brillierte kurze Zeit später auch im Weitsprung. Mit 6,27 Meter verbesserte er trotz eines Gegenwindes von 1,2 Meter pro Sekunde die von ihm gehaltene Kreisbestleistung bei den Männern um fünf Zentimeter. In einer starken Serien blieb er bei sechs gültigen Versuchen, der schwächste Sprung wurde mit 5,98 Meter gemessen, fünfmal über der 6m-Marke.

Marvin Knaust und Harry Geier, beide Athleten trennen 65 Jahre, blieben nach ihrem Sommerurlaub im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Der vierfache nordhessische Schülermeister auf der Langstrecke hatte sich vorgenommen, zum ersten Mal die 1000 Meter unter drei Minuten zu laufen. Aber nach 600 Meter wurde deutlich, dass er sein Zielklar verfehlen würde. Mit 3:04,63 Minuten holte er sich den Sieg in der M15, blieb aber in der U16-Wertung hinter dem ein Jahr jüngeren Dennis Freise (LG Solling, 3:02,46) auf dem zweiten Platz. Senior Harry Geier wurde beim 200m-Lauf ein Opfer. Mit 33,31 Sekunden lief der fast 80-Jährige bei leichtem Gegenwind eine gute Zeit, die in diesem Jahr in dieser Altersklasse nur von ihm und Dr. Hufnagel aus Hamburg unterboten wurden, aber er zeigte sich unzufrieden. „Eigentlich wollte ich unter 32 Sekunden laufen, aber mir die Spritzigkeit“, sagte der deutsche Seniorenmeister und Jahresbeste in der M80 auf dieser Strecke. (ajw)



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