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Bürgerinitiative ruft erneut zum Protest auf

Niedenstein/Gudensberg. Durch die Erweiterung von Hessens größtem Geflügelschlachthof in Gudensberg entstehen neue Massentierställe in Nordhessen. Die Bürgerinitiative Chattengau ruft deshalb am Samstag, 19. September 2015, um 11 Uhr erneut zu einer Demonstration auf – diesmal direkt am Schlachthof gleich bei der Autobahnausfahrt Gudensberg an der A 49.

Der Schlachthof gehört zum niederländischen Plukon-Konzern, der wegen verschärfter Umweltauflagen im eigenen Land und wegen Fördermitteln des Bundes im nordhessischen Gudensberg vor einigen Jahren einen Schlachthof erworben hat und nun die Schlachtkapazität gemessen nach Gewicht verdoppeln will.

Aktuell werden bis 85.000 Tiere pro Tag bei einer Sechs-Tage-Woche geschlachtet, das sind jährlich über 25 Millionen Tiere! Alle Tiere stammen laut eigener Aussage des Konzernchefs Peter Poortinga aus der Massentierhaltung. Da die Transporte teuer sind und gerade von ausländischen Investoren Nordhessen noch immer als strukturschwach angesehen wird, siedeln sich mehr und mehr Mastbetriebe in der Region an. So entstehen Mastanlagen, die unter industriellen Bedingungen Schlachttiere „produzieren“.

Plukon wird nach der Erweiterung pro Tag 125.000 Tiere schlachten, die dann teilweise auch aus Nordhessen stammen. Die Belastung für die Umwelt (Nitrat in den Böden, Stickoxide u.a.), Gefahr für die Menschen (multiresistente Keime wie MRSA) sowie Verschandelung der Landschaft birge schon jetzt massive Nachteile für die Region, die unter anderem mit Kassel als Zentrum auf Tourismus setzt und mit Kellerwald und Habichtswald attraktive Ziele für naturnahe Erholung bietet.

Nach Ansicht der Bürgerinitiative darf diese Entwicklung nicht stillschweigend hingenommen werden, zumal viele Bürger begriffen haben, dass es nicht möglich sei, einseitig auf Wachstum der Agrarindustrie zu setzen, ohne die Folgen für die Gemeinschaft (Natur- und Umweltbelastung, Gesundheit) einzubeziehen.

Die Bürgerinitiative Chattengau gegen Massentierhaltung trat Anfang 2014 erstmal mit einer Großdemonstration von über 600 Teilnehmern in Gudensberg in Erscheinung und hat seither kontinuierlich Aufklärungsarbeit betrieben. Radio und Fernsehen (ZDF, HR, RTL) berichteten mehrfach. So konnte im Sommer letzten Jahres die Erweiterung eines Mastbetriebs in Wabern-Zennern (HNA und HR-Rundfunk und Fernsehen berichteten) von 50.000 Tieren auf die dreifache Menge durch Proteste in der Planungsphase verhindert werden.

Die BI ruft deshalb erneut alle besorgten Bürgerinnen und Bürger auf, sich an den Protesten zu beteiligen. Die Wandlung von Nordhessen in eine Region der Agrarindustrie werde jahrzehntelange Folgen haben und teilweise irreversible Schäden anrichten, selbst wenn der marode Fleischmarkt die Produktion längst in andere Länder verlagert habe. Am Samstag, 19. September 2015, wird deshalb um 11 Uhr eine Demonstration mit Kundgebung oberhalb des Schlachthofs in Gudensberg veranstaltet. Mit dem Auto gelangt man einfach von der Ausfahrt Gudensberg (A 49) zur Veranstaltung an der L 3221, mit dem NVV mit der Linie 500 von Kassel bis Gudensberg Rathaus.

Am Montag, 7. September 2015, findet im Bürgertreff in Niedenstein um 19.30 Uhr ein Vorbereitungstreffen statt, zu dem alle eingeladen sind.

Weitere Informationen unter www.bi-chattengau.de und auf www.facebook.com/bi.chattengau.de. (red)



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