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Industrie freut sich über starke Inlandsnachfrage

Hessen. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, profitierte die hessische Industrie im Juli von der starken Binnennachfrage. Der Monat schloss mit gesunkenen Beschäftigungs- und Umsatzzahlen (minus 0,1 bzw. minus 0,4 Prozent). Dabei milderte die starke Nachfrage aus dem Inland die Effekte der schwächelnden Auslandsnachfrage ab. Die preisbereinigten Auftragseingänge sanken gegenüber Juli 2014 um 2,1 Prozent. Während sich die Nachfrage der Auftragseingänge aus dem Inland um 5,8 Prozent erhöhte, präsentierte sich die Nachfrage aus dem Ausland erstmalig seit Februar unter dem Vorjahresniveau (minus 7,2 Prozent).

Umsatz
Mit einem Gesamtumsatz von knapp 9,1 Milliarden Euro reihte sich der Juli in die umsatzstarken Monate des hessischen Verarbeitenden Gewerbes ein, wenngleich das Niveau vom Juli 2014 um 0,4 Prozent verfehlt wurde. Die Inlandsumsätze stiegen um 4,9 Prozent auf mehr als 4,6 Milliarden Euro und übertrafen damit erstmals seit Oktober 2011 wieder die Auslandsumsätze, die sich im Juli auf mehr als 4,4 Milliarden Euro beliefen. Damit unterlagen die Auslandsumsätze dem Vorjahreswert um 5,3 Prozent. Von den Auslandsumsätzen kamen knapp 1,9 Milliarden Euro aus der Eurozone (minus 14,7 Prozent) und knapp 2,6 Milliarden Euro aus Ländern außerhalb der Eurozone (plus 2,7 Prozent).

Wie so häufig entwickelte sich der Umsatz über die großen Branchen in Hessen sehr unterschiedlich. Während die Chemische Industrie mit einem Umsatzvolumen von mehr als 1,3 Milliarden Euro ein Plus im Vergleich zum Vorjahresmonat von 13,5 Prozent verzeichnete, fiel der Umsatz in der Pharmaindustrie um 30,2 Prozent auf mehr als 765 Millionen Euro. Mäßigere Veränderungsraten wiesen die restlichen Branchen auf. Der Maschinenbau setzte im Juli mehr als 897 Millionen Euro (plus 7,8 Prozent), die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen mehr als 405 Millionen Euro (plus 4,3 Prozent) und die Hersteller von Kraftwagen- und Kraftwagenteilen knapp 1,5 Milliarden Euro (plus 5,4 Prozent) um. Rückläufige Umsätze verbuchten die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren in Höhe von knapp 652 Millionen Euro (minus 3,4 Prozent) und die Hersteller von Metallerzeugnissen in Höhe von knapp 499 Millionen Euro (minus 6,6 Prozent).

Beschäftigung
Die Beschäftigung im hessischen Verarbeitenden Gewerbe ist seit Jahresbeginn auf einem hohen Niveau. Der übliche Anstieg in der zweiten Jahreshälfte lässt sich im Monatsergebnis Juli allerdings noch nicht wiederfinden. Mit einer durchschnittlichen Beschäftigung von knapp 360 800 Personen wurde das Niveau des Vorjahresmonats sogar um 0,1 Prozent verfehlt.

Die Betrachtung der großen Branchen in Hessen zeigt gegenläufige Entwicklungen. Zum Teil kräftige Rückgänge der Beschäftigung vermeldet die amtliche Statistik für die Hersteller von Metallerzeugnissen (minus 8,1 Prozent auf gut 28 500 Personen), die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen (minus 7,8 Prozent auf gut 22 300 Personen), die Chemische Industrie (minus 2,4 Prozent auf knapp 36 400 Personen) und die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren (minus 1,0 Prozent auf knapp 32 300 Personen). Von expansiver Beschäftigungspolitik zeugten die Beschäftigungszahlen der Pharmaindustrie (plus 3,8 Prozent auf knapp 20 700 Personen), die Hersteller von Kraftwagen- und Kraftwagenteilen (plus 2,2 Prozent auf knapp 51 200 Personen) und der Maschinenbau (plus 0,7 Prozent auf knapp 39 400 Personen).

Alle Zahlen beziehen sich auf Betriebe mit 50 oder mehr Beschäftigten. (red)