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Inflationsrate sinkt auf niedrigsten Wert seit Januar

Hessen. Das Niveau der Verbraucherpreise in Hessen fiel im September 2015 auf das Niveau vom September 2014 zurück, was eine Inflationsrate von genau 0,0 Prozent bedeutet. Im Juli und August 2015 hatte nach Auskunft des Hessischen Statistischen Landesamtes die Inflationsrate jeweils 0,4 Prozent betragen. Nur im Januar war in diesem Jahr die Inflationsrate mit minus 0,5 Prozent niedriger gewesen.

Der Rückgang der Inflationsrate im September ist etwa zur Hälfte auf sinkende Preise für Energie, insbesondere Mineralölprodukte zurückzuführen. Hinzu kommt eine allgemein gedämpfte Preisentwicklung sowohl bei den Gebrauchs- und Verbrauchsgütern als auch bei den Dienstleistungen.

Binnen Monatsfrist sank das Verbraucherpreisniveau im September 2015 um 0,3 Prozent. Großen Anteil hatten weiter sinkende Preise für Mineralölprodukte (minus 3,0 Prozent), aber auch saisonbedingt sinkende Preise für Pauschalreisen (minus 11,7 Prozent). Vor allem steigende Preise für Bekleidung und Schuhe (plus 5,4 Prozent) in Folge des Kollektionswechsels verhinderten ein stärkeres Sinken des Preisniveaus.

Preise für Energie
Die Preise für Energie insgesamt (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) lagen im September 1,4 Prozent unter dem Niveau des Vormonats und 9,1 Prozent niedriger als im September 2014. Die Preise der einzelnen Energiearten entwickelten sich unterschiedlich. Billiger gegenüber August 2015 wurden Benzin (minus 4,7 Prozent), Autogas (minus 1,7 Prozent), die Umlage für den Betrieb einer Zentralheizung (minus 1,1 Prozent), Heizöl (minus 0,8 Prozent), Diesel (minus 0,3 Prozent) und Erdgas (minus 0,1 Prozent). Der Preis für Strom blieb unverändert. Binnen Jahresfrist sanken die Preise aller Energiearten: Heizöl (minus 27,7 Prozent gegenüber September 2014), Autogas (minus 18,4 Prozent), Diesel (minus 15,7 Prozent), Benzin (minus 12,5 Prozent), die Umlage für den Betrieb einer Zentralheizung (minus 8,0 Prozent), Strom (minus 1,1 Prozent) und Erdgas (minus 1,0 Prozent). Die ohne Energie berechnete Inflationsrate lag im September bei 1,2 Prozent nach 1,3 Prozent im August und 1,2 Prozent im Juli.

Nahrungsmittelpreise
Das Niveau der Nahrungsmittelpreise stieg gegenüber dem Vormonat (plus 0,2 Prozent) leicht und lag 0,8 Prozent höher als vor einem Jahr. Teurer gegenüber dem Vormonat wurden Gemüse (plus 3,3 Prozent), Obst (plus 0,5 Prozent) sowie Molkereiprodukte und Eier (plus 0,1 Prozent). Das Preisniveau für Fisch sowie Speisefette und -öle blieb binnen Monatsfrist unverändert. Billiger wurden Fleisch und Fleischwaren (minus 1,1 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (minus 0,1 Prozent). Binnen Jahresfrist stiegen insbesondere die Preise für Gemüse (plus 10,9 Prozent gegenüber September 2014) und Obst (plus 5,2 Prozent). Aber auch Fisch (plus 1,1 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (plus 0,5 Prozent) wurden teurer. Für Fleisch und Fleischwaren zahlten die Verbraucher/-innen im Durchschnitt so viel wie vor einem Jahr. Merklich billiger wurden Molkereiprodukte und Eier (minus 6,3 Prozent) sowie Speisefette und -öle (minus 5,0 Prozent). Wenn man die Nahrungsmittel in unverarbeitete (frisches Gemüse, frisches Obst, frisches Fleisch und frischer Fisch) und verarbeitete (alle anderen) Nahrungsmittel unterteilt, dann zeigen sich deutliche Unterschiede bei der Preisentwicklung. Während unverarbeitete Nahrungsmittel binnen Jahresfrist deutlich teurer wurden (plus 7,5 Prozent), sank das Preisniveau der verarbeiteten Nahrungsmittel um 1,1 Prozent.

Preise langlebiger Gebrauchsgüter
Die Preise langlebiger Gebrauchsgüter lagen im September 2015 genau auf dem Niveau von September 2014. Das Preisniveau der Gebrauchsgüter mit mittlerer Lebensdauer stieg im Vorjahresvergleich um 0,7 Prozent. Billiger wurden Produkte der Unterhaltungselektronik (minus 0,9 Prozent), darunter Fernsehgeräte (minus 10,4 Prozent), Laptops einschließlich Tablets (minus 3,5 Prozent), SAT-Anlagen (minus 2,9 Prozent) sowie Digitalkameras (minus 2,6 Prozent). Auch bei Mobiltelefonen (minus 3,9 Prozent) und Haushaltsgeräten (minus 2,5 Prozent) setzte sich der Trend sinkender Preise fort. Allerdings gab es im Bereich Unterhaltungselektronik auch Produkte die binnen Jahresfrist teurer wurden, z. B. Heimkino-Anlagen (plus 3,5 Prozent) und DVD-Player einschließlich Blu-ray-Player (plus 3,2 Prozent). Ebenfalls teurer wurden Glaswaren und Tafelgeschirr (plus 1,5 Prozent gegenüber September 2014) sowie Bekleidung und Schuhe (plus 1,4 Prozent).

Preise für Dienstleistungen
Dienstleistungen (ohne Wohnungsmieten) verteuerten sich im September binnen Jahresfrist durchschnittlich um 0,9 Prozent. Höhere Preise zahlten die Verbraucherinnen und Verbraucher u. a. für Taxifahrten (plus 8,0 Prozent), Verbundfahrkarten (plus 2,9 Prozent), die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (plus 1,6 Prozent) sowie Sport- und Erholungsdienstleistungen (plus 1,5 Prozent). Billiger als vor einem Jahr waren z. B. Flugtickets (minus 2,6 Prozent) und Telekommunikationsdienstleistungen (minus 1,3 Prozent). Die Wohnungsmieten, deren Gewicht im Verbraucherpreisindex gut ein Fünftel beträgt, lagen im September wie schon im Juli und August 2,0 Prozent über dem Niveau des entsprechenden Vorjahresmonats. (red)