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Melsunger Frauen verbessern Kreisbestleistung

Karolin Siebert, Katharina Wagner und Franziska Ebert verbesserten die Kreisbestleistung im Mannschaftsfünfkampf der Frauen. Foto: nhKassel/Melsungen. Mit einem Sieg durch Florian Schareina und einer Bestleistung im Mannschaftsfünfkampf kehrten die Mehrkämpfer der MT Melsungen von den nordhessischen Titelkämpfen nach Melsungen zurück. Außerdem sicherten sich Tobias Stang und Katharina Wagner jeweils die Vizemeisterschaft im Einzelwettbewerb der Männer und Frauen. Monia Groh holte sich den Titel in der W40.

Trotz der guten Beteiligung in den Nachwuchsklassen, gab es im Kasseler Auestadion keine Veranlassung, in Euphorie auszubrechen. Die guten Leistungen, die die wenigen Zuschauer zu sehen bekamen, verdeckten keineswegs die vielen Schwächen, die bei diesen Meisterschaften mehr als offensichtlich waren. Auch dieses Mal fehlten wieder Kampfrichter und Helfer, so dass sich Vereinsvertreter unentgeltlich zur Verfügung stellten, damit die Mehrkämpfer nicht unnötig lange warten mussten.

Der Fünfkampf der Frauen, bestehend aus dem 100m-Lauf, Weitsprung, Kugelstoßen, Hochsprung und dem abschließenden 800m-Lauf, stand im Zeichen von Gesine Sichler (LG Alheimer). Die 21-jährige Studentin für Zahnmedizin setzte sich in drei Übungen durch und hatte am Ende mit 2823 Punkten klar die Nase vorn. Auf den Plätzen folgten mit Katharina Wagner (2707 P.) und Karolin Siebert (2628 P.) zwei Athletinnen der MT Melsungen. Für die im Urlaub befindliche Marie Wagner sprang kurzfristig die 15-jährige Franziska Ebert ein, die ihre Sache großartig machte und mit 2424 Punkten vor Sara Grunwald (Vellmar, 2230) auf Platz vier landete.

Im Vorjahr hatten sich die Melsunger Frauen in der Teamwertung mit 7646 Punkten vor der LG Alheimer (7150) und dem SSC Vellmar (6982) durchgesetzt. Weil die LG Alheimer als auch der SSC Vellmar ihre Mannschaften zurückzogen, gab es in diesem Jahr keine Vergleich.

Karolin Siebert und Franziska Ebert beim abschließenden 800m-Lauf im leeren Auestadion. Foto: nhZum Auftakt dieser Vielseitigkeitsüberprüfung konnte Katharina Wagner ihren Trumpf im 100m-Lauf nicht ganz ausspielen. Der Starter wartete viel zu lange, bevor er seinen Startschuss abgab. Als die Athletinnen in ihrem Startblock unruhig wurden und Wagner sowie Siebert aufstehen wollten, weil sie nicht mehr an einen Startschuss glaubten, drückte der Starter ab und schickte die Mehrkämpferinnen auf die Reise. Die beiden, die sich Zeiten unter 13,00 bzw. 13,50 Sekunden vorgenommen hatten, ließen durch diesen Umstand einige Zehntelsekunden liegen. Zusätzlich lief Katharina wegen einer Verhärtung in der Oberschenkelmuskulatur etwas vorsichtiger an. Sie fand erst in der zweiten Hälfte in ihren Lauf und setzte sich in 13,14 Sekunden vor Gesine Sichler (13,44 Sek.) und Franziska Ebert (13,87 Sek.) durch. Für Karolin Siebert blieb die Uhr erst bei 14,00 Sekunden stehen.

Im Weitsprung erzielte Gesine Sichler mit 4,83 Meter den weitesten Sprung, nachdem Katharina dreimal vor dem Balken absprang, so dass ihr bester Sprung nur mit 4,76 Meter gemessen werden konnte. Karolin kam auf 4,47 Meter und sprang acht Zentimeter weiter als Franziska Ebert. Trotz dieser zwei nicht optimale Wettbewerbe lag Katharina Wagner vor dem Kugelstoßenmit 1240 Punkten vor Sichler (1208 P.), Ebert (1026), Siebert (1015) und Grunwald (1016 Punkte) in Führung.

Beim Kugelstoßen wurde die Reihenfolge durcheinander gewirbelt. Sarah Grunwald stieß mit 9,86 Meter die größe Weite und arbeitete sich mit 1536 Punkten auf Rang drei vor. Gesine Sichler überzeugte mit 9,41 Meter und übernahm mit 1699 Punkten die Führung. Katharina Wagner blieb mit 8,78 Meter im Rahmen ihrer Möglichkeiten und hatte nach dem dritten Wettbewerb 9 Zähler Rückstand. Karolin Siebert stieß 6,72 Meter und bekam 317 Punkte, so dass sie nach drei Wettbewerben 1342 Punkte vorweisen konnte. Die Schülerin Franziska Ebert zog sich mit der 4kg-Kugel (6,04 m) gut aus der Affäre und lag mit 1300 Punkte nur 42 Zähler hinter Karolin zurück.

Im Hochsprung überzeugten alle drei MT Starterinnen. Franziska überquerte 1,40 Meter und hatte vor dem abschließenden 800m-Lauf 1812 Punkte. Karolin übersprang 1,48 Meter und erhielt dafür 599 Punkte. Katharina verfügte nach ihrem Sprung über 1,52 Meter über 2334 Punkte Gesine Sichler, die vor zwei Jahren 1,70 Meter sprang, aber seit einiger Zeit keinen Hochsprung trainert, überzeugte mit 1,60 Meter, so dass sie nach vier Wettbewerben 2435 Punkte auf ihrem Konto hatte und fast uneinholbar das Feld anführte.

Nachdem die Mehrkämpferinnen der MT Melsungen mit schwachen Sprintzeiten wenig überzeugend wirkten, hatten sie sich vor dem abschließenden 800m-Lauf wieder eine gute Ausgangsposition erarbeitet. Es war möglich, die Vorjahresbestleistung zu überbieten. Um aber die Einzelwertung zu gewinnen, hätte Katharina Wagner zehn Sekunden und Karolin Siebert sogar 40 Sekunden schneller sein müssen als Gesine Sichler.

Das MT-Team legte die beiden Stadionrunden ohne großen Einsatz zurück. Karolin Siebert lief die erste Runde in 75 Sekunden an, Franziska Ebert folgte kurz dahinter. Katharina Wagner benötigte für die ersten 400 Meter – knapp hinter Gesine Sichler – 87 Sekunden. Erwartungsgemäß setzte sich Karolin nach 2:30,48 Minuten vor Franziska (2:36,67) und Gesine (2:57,56) durch. Katharina wurde mit 2:59,19 Minuten gestoppt und Sara Grunwald lief nach 3:21,07 Minuten über die Ziellinie.

Gesine Sichler gewann den Mehrkampftitel mit 2823 Punkten vor Katharina Wagner (2707) und Karolin Siebert (2628 Punkte). Franziska Ebert holte sich mit 2424 Zählern den vierten Platz vor Sara Grunwald, die auf 2230 Punkte kam. Im Team-Wettbewerb wurde die Kreisbestleistung von 7759 Punkten um 113 Zähler verbessert.

Florian Schareina gefiel im Fünfkampf der U20. Foto: nhFlorian Schareina überzeugte im Fünfkampf der männlichen U20 mit 2255 Punkten. Der 19-Jährige, der den Beruf des Krankenpflegers erlernt und nicht mehr viel Zeit zum Training hat, begann mit 12,48 Sekunden über 100 Meter, verbesserte sich im Weitsprung auf 5,53 Meter und kam mit der 6,00-kg-Kugel auf 9,33 Meter. Nachdem er 1,48 Meter überquert hatte, legte er in seinem ersten 400m-Lauf die Stadionrunde in 60,71 Sekunden zurück.

Zu den wenigen Höhepunkten dieser Veranstaltung gehörte der internationale Fünfkampf der Männer. Bei leichtem Gegenwind kam Tobias Stang (MT Melsungen) im letzten Durchgang mit einem Sicherheitssprung von 6,05 Meter in die Wertung. Der Vorjahresjugendliche hatte vorher zwei ungültige Versuche zu verzeichnen und musste diesen letzten Sprung auf Sicherheit durchführen. „Ich fühlte mich sehr gut und hatte mir eine Weite über 6,30 Meter vorgenommen, aber der wechselnde Wind machte mir beim Anlauf zu schaffen“, trauerte der Malsfelder seinen ersten beiden Sprüngen nach. Sven Eichel, der Favorit vom SSC Vellmar, kam bei seinem weitesten Versuch auf 6,62 Meter und hatte 127 Punkte Vorsprung. Auch Christopher Hödl (Vellmar) zeigte mit 6,42 m seine Klasse und lag zum Auftakt 82 Punkte vor Stang. Im Speerwerfen verbesserte er sich auf 40,39 Meter und lag nach zwei Wettbewerben mit 1045 Punkten fast wieder im Soll (1070). Während Eichel sich auch in diesem Wettbewerb (412,01 m) durchsetzte und seinen Vorsprung um weitere neun Punkte ausbauen konnte, kam Christopher Hödl auf 34,02 Meter und lag nach den ersten beiden Sven Eichel, Tobias Stang und Christopher Hödl mit dem mehrfachen deutschen Seniorenmeister im Fünfkampf, Basilius Balschalarski. Foto: nhÜbungen zehn Punkte hinter Tobias Stang, der anschließend über 200 Meter mit 24,46 Sekunden persönliche Jahresbezeit lief. Sven Eichel und Christoph Hödl liefen mit 24,03 bzw. 24,05 Sekunden nur unwesentlich schneller. Dennoch schob sich Hödl mit 1724 Punkten an Tobias Stang (1705 P.) vorbei. Eichel baute seine Führung mit 1872 Punkten weiter aus.

Erst zwei Tage vor diesem Mehrkampf nahm Stang zum ersten Mal einen Männerdiskus in die Hand und kam im Training über 24 Meter. Im Wettkampf zog er den Diskus nie über den Zeigefinger ab, so dass das Gerät keine Rotation bekam. Mit 20,93 Meter enttäuschte der nicht, aber er verlor gegen die beiden Mehrkämpfer aus Vellmar, die in diesem Wettbewerb mit 31,31 und 24,40 Meter die Akzente setzten, viele Punkte. Vor dem abschließenden 1500m-Lauf lag nicht nur Sven Eichel mit 2362 Punkten uneinholbar in Führung, es sah auch nach einem Doppelsieg für den SSC Vellmar aus, denn auch Christopher Hödl (2080) lag 85 Punkte vor Tobias Stang. Dieser sollte fünfzehnmal die 100m knapp unter 20 Sekunden laufen, so dass er eine 1500m-Zeit unter fünf Minuten erreichen konnte und bei seinem ersten internationalen Fünfkampf am Ende über 2550 Punkte kam.

Tobias Stang beim Weitsprung. Foto: nhTobias Stang nahm sich diesen Vorschlag zu Herzen und lief nach einem couragierten Rennen nach 5:01,11 Minuten nur einen Wimpernschlag hinter Josias Knöppler (LTV Neukirchen, 5:01,08) über die Ziellinie. Damit hatte der vielseitige MT-Athlete 2548 Punkte auf seinem Konto. Während Sven Eichel, erst nach 5:31,63 Minuten ins Ziel kam und sich dennoch mit 2753 Punkten den Titel holte, fiel Hödl durch seine 5:30,62 Minuten auf Platz drei (2476 P.) hinter Tobias Stang zurück.

Die interne Wertung für den Schwalm-Eder-Kreis entschied der Malsfelder gegen Josias Knöppler (2134 P.), Dirk Nafziger (Neukirchen, 2115 P.), David Konrad (Steinatal, 1880 P.) und Philipp Stückrath (Neukirchen, 1748 P.) klar für sich. (ajw)