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Oberliga Hessen: MT II souverän gegen Münster

Petr Hruby. Foto: MT-TrommlerMelsungen. Die MT Melsungen II wahrte mit einem 35:25 (16:12)-Erfolg gegen die TSG Münster ihre weiße Weste in der Handball-Oberliga Hessen und setzt sich erst einmal in der oberen Tabellenhälfte fest. Weitergehende Gedankenspiele, auch bezüglich des vor der Tür stehenden Nachbarschaftsderbys bei der ESG Gensungen/Felsberg, schob Trainer Georgi Sviridenko nach dem Schlusspfiff aber erst einmal ganz weit weg: „Lass‘ uns über das heutige Spiel reden, nicht mehr“, lachte er gelöst.

Kein Wunder, denn was seine Mannschaft mit der TSG Münster veranstaltet hatte, verdiente diese Fokussierung allemal. Einzig die erste Viertelstunde gefiel dem Altinternationalen nicht. „Wir hatten Schwierigkeiten, unsere Abwehr zu stabilisieren“ erklärte er den 5:7-Rückstand, den sein Team sich eingehandelt hatte. Geschuldet allerdings auch einem locker aufspielenden Gast, der in Jonas Ulshöfer seinen auffälligsten Akteur hatte.

Diese Lockerheit wurde den Südhessen dann aber recht schnell zum Verhängnis. „Wir leben eigentlich von Körperkontakt, Emotionen und brauchen eine gewisse Spannung“, sagte Trainer Thomas Zeitz. Eigenschaften, die dem Münsteraner Spiel jedoch völlig abgingen. Und so konnte die MT selbst ihre personellen Probleme schnell kompensieren. Denn kurzfristig waren mit Jannis Kothe, dessen Verletzung aus Hüttenberg sich zum Ende der Woche verschlimmerte, sowie Mark Petersen zwei Linkshänder ausgefallen. Damit rückte Cornelius Feuring auf die ungewohnte Außenbahn und im rechten Rückraum mussten durchgängig Rechtshänder ran. Was Mario Schanze und Merlin Kothe jedoch hervorragend lösten. Mit Johannes Golla und Florian Weiß kamen sogar zwei A-Jugendliche ins Spiel, die ihre Sache prima machten.

Sechs Minuten brauchten die Melsunger schließlich, um den anfänglichen Rückstand in eine komfortable Führung zu wandeln (12:8, 21.). Im Mittelpunkt dabei: Eugen Gisbrecht. Der Spielmacher riss die Partie an sich und hatte für jede Deckungsvariante der Gäste eine Lösung. Das waren nicht wenige, und so bekamen die Zuschauer ein Feuerwerk an Spielwitz und feinen Kombinationen geboten. Wenn alles nichts half, löste Gisbrecht zum Kreis auf und traf selbst aus der Nahdistanz.

Was bis zur Pause noch erträglich aussah für die Gäste, entwickelte sich nach dem Seitenwechsel zu einer sehr einseitigen Angelegenheit. Gisbrecht konnte schalten und walten wie er wollte, Mario Schanze und Peter Hruby narrten die TSG-Deckung ein ums andere Mal und auch Merlin Kothe legte seine Zurückhaltung im Abschluss ab. Nach einer dreiviertel Stunde war beim Stand von 27:18 bereits alles klar. Gästetrainer Zeitz zog als allerletzte Karte schließlich sogar die sonst verschmähte 6:0-Deckung, aber nichts half gegen eine furios auftrumpfende MT-Reserve. „Man muss das anerkennen. Die Melsunger haben das gespielt, was sie können und wir haben uns nicht gewehrt. Das Ergebnis geht so in Ordnung“, bekannte Thomas Zeitz sportlich fair. Und Georgi Sviridenko freute sich über die Umsetzung dessen, was vorher im Training hart erarbeitet wurde: „Wir waren auf die ganzen Kleinigkeiten der verschiedenen Deckungssysteme vorbereitet und hatten immer eine Antwort. Mario Schanzes Pässe kamen an, Eugen Gisbrecht hat seine Aufgaben super gelöst.“

MT MII: Maurice Paske (16 Paraden / 20 Gegentore), Meyfarth (5 P. / 5 G.); Weiß, Hruby (7), Gisbrecht (10/5), Bärthel (2), Merlin Kothe (4), Marius Paske, Schanze (7), Feuring (4), Golla (1), Ploch.

TSG: M. Kunz (8 P. / 15 G.), Steen (6 P. / 20 G.); Dobhan, Storck (1/1), Schwarz (9), Frank (1), Ulshöfer (6), T. Kunz (2/1), Ikenmeyer (4), Jacobi (1), Katzer, Schuster (1).

SR: Parlak / Schmidt (Hanau / Niederroden) – Z: 200 – Strafen: 12:10 Minuten – 7m: 8/5:3/2. (Bernd Kaiser)