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Herbstsynode: 84 Mitglieder tagten im Rotkäppchenhaus

Gerhard Stübing (Niedergrenzebach) wurde von Dekan Christian Wachter im Auftrage des Bischofs der Landeskirche im Gottesdienst zur Herbstsynode in Schrecksbach geehrt. Stübing erhielt die Elisabeth-Medaille für 25 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit in der Kirche. In der Betreuung  und datentechnischen Erfassung der Kirchenbücher war Ansprechpartner für die Ahnenforscher in den Gemeinden. Foto: nhSchrecksbach. Die Herbstsynode des Kirchenkreises Ziegenhain tagte mit 84 Mitgliedern im Rotkäppchenhaus in Schrecksbach und beschäftigte sich mit dem Schwerpunktthema Flüchtlingsarbeit. Schon im Eröffnungsgottesdienst der Tagung verwies Pfarrer Matthias Müller (Schrecksbach) darauf, dass der biblische Hintergrund der Flucht aus Ägypten für viel Verständnis der christlichen Gemeinden für die Lage von Flüchtlingen sorge. Bürgermeister Andreas Schultheis (Schrecksbach) sagte in seinem Grußwort, es sei nun wichtig, in Kirche und Kommune an einem Strang zu ziehen und unterstrich: „Egal, warum die Menschen herkommen, wenn sie da sind, werden wir sie willkommen heißen!“

Die Pröpstin des Sprengels Hersfeld, Sabine Kropf-Brandau , rief den Synodalen zur Eröffnung ihrer Debatte zu: „Sie sind das lächelnde Gesicht für die Menschen, die kommen.“

Wenig kontrovers und mit viel Zustimmung hörten die Synodalen den Dekansbericht mit Schlaglichtern auf die Flüchtlingsarbeit der Gemeinden in Frankenhain, Frielendorf, Gilserberg, Schorbach, Treysa, Weißenborn und Ziegenhain. „Die größte Herausforderung ist mit Sicherheit das Lager in Schwarzenborn“, so resümierte der Dekan und leitete zu Berichten der Kirchengemeinde Schwarzenborn über.

Carolin Liebermann, ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe der Kirchengemeinde tätig, betonte, wie wichtig es sei, die Menschen auf ihrer Flucht auch zur Ruhe kommen zu lassen. Ansonsten seien Gestik und Mimik auch ohne Sprachkenntnisse möglich, so könnten alle, die Flüchtlingen begegneten, viel zur Atmosphäre im Land beitragen. Dekan Christian Wachter unterstrich, derzeit würde die positive Haltung gegenüber Fremden in Deutschland „weltweit gehört und weithin positiv anerkannt“ und sagte „Worte und Gesten, die die Wertvorstellungen unseres humanistischen Landes wahrnehmbar kommunizieren“, sollten in den Gemeinden gefunden werden.

Die Flüchtlingsberaterin des Diakonischen Werkes im Schwalm-Eder-Kreis, Silvia Scheffer,  sagte, auch die Menschen, die Bedenken und Abwehr gegenüber Flüchtlingen hätten, gehörten „genauso in unsere Kirche und in die Normalität unseres Landes wie die Flüchtlinge selbst“. Dennoch legte sie den Synodalen ans Herz, Begegnungen mit den Flüchtlingen zu suchen, die hauptamtlichen Kräfte im Land würden derzeit „nicht annähernd“ ausreichen.

Als neue Abgesandte wurden in die Landessynode gewählt: Dekan Christian Wachter (Vertretung: Pfarrerin Anke Breidenbach), Silvia Scheffer (Vertretung: Kirchenkreisamtsleiter Gerhard Schmitt) und Dr. Franz Ausmeier (Vertretung: Synodalpräses Andreas von Hubatius). Zum Abschluss der Tagung wurde ein Zwischenbericht des aktuellen Spendenergebnisses des sogenannten freiwilligen Gemeindebeitrags gegeben. (red)