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SPD-Senioren trafen sich zur Jahreshauptversammlung

Foto: nhSchwalmstadt-Trutzhain. Keinen besseren Ort hätte die Schwalmstädter AG 60plus für ihre Jahresversammlung wählen können als Trutzhain: hier sind die verheerenden Auswirkungen von Krieg und Gewalt nachzuerleben, und hier ist konstruktives Nachdenken über die Flüchtlinge in unserer Zeit möglich. Vor einem großen Kreis von SPD-Senioren, Angehörigen und Gästen schilderte Hans Gerstmann zunächst im Filmraum des Museums und dann bei einer Ortsbegehung die Entwicklung vom Kriegsgefangenlager mit ihren primitiven Baracken zur Flüchtlingsgemeinde, in der Dutzende von Betrieben über 800 Arbeitsplätze schufen. Helmut Egelkraut, selbst Vorstandsmitglied in der AG, konnte diese Prozesse in seiner Weberei anschaulich darstellen.

Beim anschließenden Jahrestreffen in der Gaststätte und Bäckerei Schönwälder erläuterten Daniel Helwig, Vorsitzender des SPD-Stadtverbands, und Sebastian Vogt die Situation der rund 300 Menschen, die zur Zeit als Kriegsflüchtlinge bzw. Asylsuchende in zwei Gemeinschaftsunterkünften oder in privat vermieteten Wohnungen in Schwalmstadt leben. Die Zusammenarbeit mit dem Kreis und Landrat Winfried Becker sei sehr gut, erfreulich viele Menschen engagierten sich ehrenamtlich. Behörden und Verbände, Schulen und Vereine, Kirchen und Arbeitskreise leisteten eine hervorragende Arbeit. Deshalb ruft die AG alle demokratischen Kräfte dazu auf, gemeinsam Lösungen für die vorhandenen Probleme zu erarbeiten und keinesfalls das Thema für Wahlkämpfe populistisch zu missbrauchen.

Ohne Gegenstimmen wurde der bisherige Vorstand entlastet und für zwei Jahre wiedergewählt: Heinz Wagner, Helga Dickhaut, Horst Draschil, Helmut Hille, Helmut Egelkraut, Johann Müller, Hans Oklitschek und Werner Schäfer sowie die 60plus-Beauftragten aller Ortsvereine.

Bewährt hätten sich, berichtete Wagner, die wechselnden Schwerpunkte bei den offenen Treffen immer am 3. Mittwoch eines Monats:  Betriebserkundungen bei Horn und Bauer, in der Biogasanlage Ransbach und bei der neuen EAM Kassel; Ausflüge in den Wildpark Knüll, nach Homberg und Wiesbaden sowie mehrere  festliche Treffen. Am Buß- und Bettag (18. November ) ist ein gemeinsames Klößeessen in Wiera geplant, für die Wiesbaden-Fahrt am 16. Dezember gibt es eine Warteliste für Nachrücker.

Für 2016 wurde bereits ein Jahresprogramm mit vielen Alternativen vorgelegt. Angestrebt wird wieder eine enge Zusammenarbeit mit dem 60plus-Unterkreis Ziegenhain und seinem Vorsitzenden Wilhelm Kröll.

„Politische Themen werden natürlich gewünscht und diskutiert“, so Wagner, aber ohne parteipolitische Schärfe und mit dem Ziel, breite Übereinstimmung und Problemlösungen zu erreichen. Dass bei älteren Frauen die „Mütterrente“ zu Abzügen bei der Grundsicherung führe, werde von allen als beschämend empfunden. Kein Verständnis habe man auch für die wiederholte massive Diskriminierung der gesamten Beamtenschaft durch die hessische Landesregierung – der öffentliche Dienst sei eine tragende Säule der demokratischen Ordnung. (red)