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Deutsche Geschichte hautnah: Vortrag „Kaiserkreuz“

Heimatforscher Friedrich Döring. Foto: nhBorken. Gewohnt akribisch hatte sich der bekannte ortsansässige Heimatforscher Friedrich Döring auf seinen diesjährigen Auftritt zum Thema „Kaiserkreuz“ vorbereitet. Gewappnet mit reichlich aussagefähigem Material wies er sein aufmerksam lauschendes Publikum Dienstag, 3. November, (Dorfgemeinschaftshaus Kleinenglis), und Dienstag, 17. November, (Bürgerhaus Borken), in die komplizierte Materie rund um die historischen Ereignisse des 5. Juni 1400 ein. Computer-Präsentationstechnik stand ihm dabei unterstützend zur Seite.

Geplanter Hinterhalt
Ein 2,10 Meter hohes, weithin bekanntes Sandsteinkreuz erinnert noch heute an das tragische Ende von Herzog Friedrich von Braunschweig und Wolfenbüttel. Dieser wurde vor 615 Jahren im heutigen Borkener Ortsteil Kleinenglis Opfer einer heimtückisch inszenierten Mordtat, Folge eines mittelalterlichen politisch motivierten Attentates.

Fragen und Antworten
Wie kam es dazu, was waren die eigentlichen Motive? Wer spielte mit im Kreis der damaligen Verschwörer? Wer waren die Hauptschuldigen und welche Interessen spielten dabei eine Rolle? Was besagt die rätselhafte eingemeißelte Inschrift auf dem Kreuz? Was kann bis heute als geklärt betrachtet werden, was ist weiterhin unbekannt oder zumindest umstritten?

Kein Kaiserkreuz!
„Eingebürgert hat sich nach der Untat fälschlicherweise das Wort Kaiserkreuz“, so Döring. „Obwohl es überhaupt keins ist, denn Kaiserwürden im ehemaligen Heiligen Römischen Reich konnte man nur durch den Papst in Rom erlangen. Hier ging es um einen neuen deutschen König! Für dessen Wahl waren damals 3 geistliche und 4 weltliche Kurfürsten zuständig. Herzog Friedrich von Braunschweig und Wolfenbüttel hielt sich lediglich zu reinen Sondierungsgesprächen in Frankfurt/Main auf, bevor er auf dem Rückweg gewaltsam sein Leben verlor. Folglich handelt es sich eigentlich ’nur‘ um ein Herzogkreuz“.

Zugriff im Internet
Von Mitgliedern des Computerclubs Borken (Hessen) e. V. hatte sich der emsige Ruheständler in die Geheimnisse der Wiki-Programmierung einweisen lassen und veröffentlicht seither aktuelle Beiträge zur Heimatgeschichte im HNA-Lexikon „Regiowiki“. Interessierte haben die Möglichkeit, dort jederzeit Einsicht zu nehmen und bei Bedarf Gebrauch davon zu machen.

Interner Abschluss
Friedrich Döring hat nach erfolgter Anfrage zugesagt, nochmals, im kleineren Kreis, in Sachen Kaiserkreuz zu referieren. (red)