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Drittes Top-Spiel in Folge – MT baut auf tolle Stimmung

mt-zuschauer151130Kassel/Melsungen. Nach den Rhein-Neckar Löwen (zuhause) und dem THW Kiel (auswärts) bekommt es die MT am Mittwoch in der DKB Handball-Bundesliga mit dem dritten großen Brocken in Folge zu tun. Der HSV Handball, derzeit mit 19:11 Punkten auf Platz sechs liegend, weist zusammen mit Flensburg, den Löwen und der MT die beste Auswärtsbilanz auf: 10 Zähler wurden bislang in fremden Hallen ergattert, die drei vorgenannten Teams haben derer 12 verbucht. Nicht von ungefähr also reiht Michael Roth das Duell gegen die Nordlichter heute in die Kategorie “Top-Spiele” ein. Anwurf in der Rothenbach-Halle der Messe Kassel ist am Mittwoch, 2. Dezember, 20.15 Uhr; Tickets gibt es noch in den bekannten Vorverkaufsstellen.

Vor 11 Tagen feierte die MT in der mit 4.300 Zuschauern bis auf den letzten Platz gefüllten Rothenbach-Halle einen grandiosen 25:23-Triumpf über den bis dahin noch verlustpunktfreien Spitzenreiter Rhein-Neckar Löwen. Nur vier Tage später, also heute vor einer Woche, lieferten die Nordhessen in Kiel eine erneut tolle Vorstellung, mussten sich am Ende aber dem amtierenden Meister mit 27:32 geschlagen geben. Dabei hatten es die Gäste den heimstarken Zebras richtig schwer gemacht, waren drei Minuten vor Schluss sogar bis auf ein Tor herangekommen. Dass es unterm Strich dann aber doch nicht reichte, lag nicht zuletzt an dem überragenden Landin im Tor, der den MT-Angreifern gleich mehrere so genannte Hundertprozentchancen zunichte machte. Dennoch war der MT-Coach mit dem Auftritt seiner Schützlinge nicht unzufrieden: “Wie schwer es ist, in Kiel überhaupt etwas zu holen, zeigt allein die Tatsache, dass der THW, bis auf die historische Niederlage gegen uns in 2012, seit Jahren zuhause schon nicht mehr verloren hat”.

Insofern ist nicht zu erwarten, dass die MT am Mittwoch mit geschwächtem Selbstvertrauen gegen den HSV aufläuft. Im Gegenteil: Die Mannschaft will sich von der heimischen Atmosphäre genauso beflügeln lassen, wie zuletzt gegen die Rhein-Neckar Löwen, als die Fans ihre Lieblinge stimmungsgeladen durch das Spiel “getragen” haben. Das wird auch gegn den HSV wieder ein wichtiges Element sein, welches den Unterschied ausmachen kann. Denn der Gegner ist ungeachtet seiner derzeitigen wirtschaftlichen Probleme sportlich absolut auf der Höhe. Dessen 11 Minuspunkte resultieren u.a. aus Niederlagen gegen die Spitzenclubs Kiel, Flensburg und Rhein-Neckar Löwen. Zuletzt in Wetzlar zeigte sich die Mannschaft von Trainer Michael Biegler, der zu Saisonbeginn kam, aber absolut sattelfest. Die Mittelhessen wurden beim 29:23-Sieg klar dominiert. Dabei überragte Tempogegenstoßspezialist Hans Lindberg mit 11 Toren.

“Der HSV ist einer der Clubs, die mit uns um die Startplätze für den EHF-Cup kämpfen”, sieht Michael Roth die Hanseaten als direkten Konkurrenten bei der Realisierung des Saisonziels. “Wir müssen uns sehr gut auf diesen Kontrahenten konzentrieren und einstellen. Ähnlich wie die beiden vorhergehenden Gegner hat auch der HSV eine Reihe sehr guter Einzelspieler mit entsprechender Erfahrung im Kader. Hinzu kommt, dass gerade die schwierige Situation, in der sich der Club zu befinden scheint, die Spieler noch mehr zusammen schweißt. Das macht diesen Mannschaft für uns zusätzlich gefährlich”, so Roth.

In der Tat stehen bekannte Namen beim HSV, wie Johannes Bitter (TW), Pascal Hens (RL), Hans Lindberg (RA) oder Adrian Pfahl (RR) für eine hohe Qualität. Dazu beigetragen haben bislang auch Neuzugänge wie Allen Damgaard (RM, von Tvis Holstebro, Dänemark), Casper Mortensen (LA, SønderjyskE, Dänemark), Drasko Nenadic (RL, Flensburg) und Ilija Brozovic (KM, RK Zagreb, Kroatien). Apropos: Drasko Nenadic ist in der serbischen Auswahl Positionskollege von MT-Shooter Momir Rnic, gleiches gilt für Ilija Brozovic und MT-Kreisläufer Marino Maric in der kroatischen Nationalmannschaft.

Die Erkenntnis aus den bisherigen Vergleichen mit den Hamburgern: Der HSV ist für die MT ein genauso unliebsamer Gegner wie Kiel, Flensburg und die Rhein-Neckar Löwen. Von den 20 gegeneinander ausgetragenen Bundesligaspielen konnte die MT erste ganze zwei gewinnen. 16 Mal hatte der HSV die Nase vorn, zwei Spiele endeten remis. Die MT-Siege, beide vor eigener Kulisse, datieren aus den Jahren 2012 und 2005. Beim letzten Aufeinandertreffen im Februar in Kassel behielt der HSV mit 26:23 die Oberhand.

Die MT wird am Mittwoch sehr wahrscheinlich in der gleichen Besetzung antreten, wie auch schon gegen Kiel. Dort waren Kapitän Michael Müller (Fußprobleme) und Michael Allendorf (Kapselzerrung) ziemlich angeschlagen. “Die hätten eigentlich gar nicht spielen dürfen, haben sich aber dankenswerterweise in den Dienst der Mannschaft gestellt”, zollt Roth den beiden seinen Respekt. Sie sind inzwischen weitestgehend wieder hergestellt und werden folglich auch gegen den HSV dabei sein. Definitiv passen hingegen muss Nenad Vuckovic, der sich in Kiel ohne Verschulden des Gegners einen Bänderanriss im Sprunggelenk zuzog.

Nach dem schon seit Saisonbeginn wegen eines Kreuzbandrisses fehlenden Patrik Fahlgren ist dies nun der zweite Spielmacher-Ausfall. Fahlgren hatte vor einiger Zeit zwar sein Comeback ganz grob mit “Dezember” angegeben. Wann genau er wieder aufs Spielfeld zurückkehrt, ist aber noch offen. “Patrik ist inzwischen im Mannschaftstraining, aber wir werden auch angesichts der Verletzung von Nenad jetzt nichts überstürzen”, erklärt Michael Roth. Schließlich kann der Coach mittlerweile auch noch auf Timm Schneider als Regisseur bauen. Der Neuzugang aus Lemgo hat in dieser Saison hinlänglich seine Variabilität im Rückraum und sogar am Kreis bewiesen.

Dass die MT in diesem Top-Spiel auch auf die nordhessischen Handballfans bauen kann, zeigen die sehr guten Vorverkaufszahlen. Wer noch keine Karte hat, sollte sich also beeilen.

Schiedsrichter in Kassel: Lars Geipel (Leipzig) / Marcus Helbig (Landsberg), DHB-Spielaufsicht: Uwe Stemberg.

Tickets: Fündig werden Karteninteressenten noch in den Vorverkaufsstellen im FanPoint, Kassel, Am Friedrichsplatz, Sporthaus Solms, Lohfelden, Hauptstraße und in der MT-Geschäftsstelle Melsungen, Mühlenstraße. (Bernd Kaiser)