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Jusos: Gerken stellvertretender Bundesvorsitzender

Kassel. Der nordhessische Jungsozialist Johannes Gerken aus Kassel ist seit Samstag stellvertretender Bundesvorsitzender der Jusos. Auf dem Bundeskongress der Jungsozialisten wurde Gerken mit knapp 70 Prozent zu einem der Stellvertreter der Juso-Bundesvorsitzenden Johanna Uekermann gewählt. Der Bezirksvorsitzende der nordhessischen Jungsozialisten Oliver Schmolinski erklärt dazu: „Mit Johannes Gerken ist seit vielen Jahren wieder ein nordhessischer Juso ordentliches Mitglied des Juso-Bundesvorstandes. Johannes wird seiner Aufgabe gewissenhaft sowie engagiert nachgehen und dabei eigene Schwerpunkte setzen. Wir freuen uns sehr, wieder im Bundevorstand vertreten zu sein.“

Johannes Gerken ist seit Frühjahr 2013 stellvertretender Vorsitzender der SPD Kassel-Stadt und war bereits seit 2013 beratendes Mitglied des Juso-Bundesvorstands.

Zu seiner Wahl erklärt er: „Ich freue mich sehr über die Wahl. In den nächsten Jahren möchte ich vor allem im Bereich der fairen Handelspolitik sowie an der Weiterentwicklung der sozialdemokratischen Europapolitik mitarbeiten: Statt Stacheldraht und neuen Grenzzäunen braucht es eine vertiefte Sozialintegration. Dies verlangt unsere Generation, die überall in Europa stärker denn je von sozialer Ungleichheit betroffen ist und die in ihrer Mehrzahl die inhumane und unsoziale Politik – ob Austerität oder im Umgang mit Flüchtenden – ablehnt.“

Die nordhessischen Jusos gratulieren auch der wiedergewählten Bundesvorsitzenden Johanna Uekermann und unterstützen sie in ihrem kritischen Kurs gegenüber der Parteiführung. Die deutliche Wiederwahl von Johanna Uekermann ist nach Ansicht der nordhessischen Jusos ein richtiges Zeichen des Bundeskongresses.

Uekermann hatte im Vorfeld die Asylpolitik der Bundesregierung kritisiert. Dabei hat sie auch Wirtschaftsminister Gabriel angegriffen. „Wir teilen die Kritik von Uekermann an Gabriel und kritisieren die Verschärfungen des Asylrechts durch die Bundesregierung. Wir werden trotz der Kritik der Parteiführung an uns Jusos diese Haltung weiterhin laut und deutlich vertreten“, so der Bezirksvorsitzende Schmolinski.

Auch inhaltlich haben sich die nordhessischen Jusos auf dem Bundeskongress in Bremen eingebracht. So wurde auf nordhessische Initiative hin die Ablehnung von EPAs (Economic Partnership Agreements) durchgesetzt, die insbesondere den afrikanischen Entwicklungsländern neue Abhängigkeiten aufdrängen und so Entwicklungen vor Ort behindern. Außerdem konnte eine generelle Ablehnung von Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete verhindert werden.

„Wir wollen eine menschenwürdige Unterbringung von Asylsuchenden. Dazu gehört für uns auch, dass sich Asylsuchende untereinander verständigen können, ehrenamtliche und engagierte Nachbarn und ehrenamtliche Hilfe sowie Kontakt anbieten können und dass soziale sowie psychologische Betreuung angeboten wird. Dafür sind dezentrale Unterkünfte zu Beginn nur schwer geeignet. Daher haben wir uns erfolgreich dafür eingesetzt, dass die Jusos Gemeinschaftsunterkünfte nicht generell ablehnen. Für uns ist jedoch auch klar, dass Unterkünfte nur bis zu einer bestimmten Größe sowie in einem ordentlichen Zustand sinnvoll sind und dass Gemeinschaftsunterkünfte keine Dauerlösung darstellen dürfen, sondern lediglich für die erste Zeit in den Kommunen Vorteile für die Geflüchteten bieten können“, führte Schmolinski abschließend aus. (red)