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Dennis Horn stürmt Dortmunder Helmut-Körnig-Halle

Dennis Horn mit seiner 200-Meter-Siegerzeit. Foto Alwin J. WagnerDortmund/Melsungen. Selten gab es in den letzten Jahren so ein gut besetztes Hallensportfest wie am letzten Sonntag vor Weihnachten, als in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle 642 Athleten aus 169 Vereinen mit großartigen Ergebnissen aufwarteten und die Zuschauer begeisterteten.

Der Melsunger Dennis Horn hätte sich einen besseren Einstand in die Hallensaison nicht wünschen können. Der nordhessische U20-Jugendmeister der letzten beiden Jahre über 100 und 200 Meter demonstrierte schon zu Beginn der Veranstaltung seine gute Form. Mit starken 23,77 Sekunden über 200 Meter ließ der Sportstudent an der Deutschen Sporthochschule in Köln den Nordkirchener Leonhard Jücker (23,98) und Felix Hees (Kindelsberg-Kreuztal, 24,04) auf der Hallenrunde keine Chance. „Mit dieser Leistung hätte ich zu solch einem frühen Zeitpunkt nicht gerechnet“, wunderte sich der 19-Jährige, der im August die 200 Meter in Borken bei Rückenwind in 23,46 Sekunden zurückgelegt hatte und seit dieser Zeit die nordhessische Bestenliste vor Tilmann Garthe (LG Eder, 23,58) anführt.

Nach diesem Sieg war der Sprint über 60 Meter für den Jugendlichen aus der Hochlandgemeinde Elfershausen eine willkommene Zugabe. Und auch im Kurzsprint drehte der 19-Jährige gewaltig auf und drückte als Vorlaufsieger mit 7,31 seinen Hausrekord um 0,12 Sekunden weiter nach unten. Im späteren 60m-Finale lieferte er Lukas Fenske aus Mettingen, der im Sommer bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Jena mit 11,06 Sekunden den Zwischenlauf erreicht hatte, ein packendes Duell, das erst kurz vor dem Zielstrich der Jugendliche aus Mettmann mit 7,25 zu 7,29 für sich entschied.

Das MT-Team in Dortmund. Foto: Alwin J. WagnerBei den Männern erwischte auch Henri Alter im 60m-Sprint einen vielversprechenden Auftakt. Der 20-Jährige, der nur den Vorlauf absolvierte, setzte sich mit 7,36 knapp vor dem Niederländer Pim Jeheee (7,38 Sek.) durch und widmete sich anschließend dem Weitsprung. „Ich hatte mich darauf eingestellt, gleich im ersten Versuch 100 Prozent zu geben und es klappte“, freute sich Alter, der in Jena studiert. Mit 6,43 m gab sich das Melsunger Speerwurf-Ass den Weitsprungspezialisten Twan Everts (Wijchen, 6,50) und Andre Karasch (Paderborn, 6,47) nicht gleich geschlagen. Aber er konnte machen, was er wollte, er kam an den beiden 6,70m-Springer nicht vorbei. „Das bisherige Wintertraining konnte ich bisher problemlos durchziehen“, sagte Henri und hofft im Jahr 2016 wieder auf Speerwürfe jenseits der 60m-Marke.

Tobias Stang landete im ersten Versuch des Dreisprungs bei 12,70 Meter und verbesserte seinen Hausrekord um einen Zentimeter. Mit seiner gleichmäßigen Serie, bei der nur ein „Ausreißer nach oben“ fehlte, unterstrich er seine gute Form und hofft bei den Landesmeisterschaften auf seinen ersten 13-Meter-Sprung.

Auch Lisa Arend erfüllte den Richtwert für die Landeshallenmeisterschaften. Die hessische Vizemeisterin im Hammerwerfen der Frauen stieß mit 11,05 Meter fünf Zentimeter weiter als von ihr gefordert wurde. Man sah ihr die Normerfüllung im Gesicht an. Katharina Wagner, die eine Woche zuvor in Paderborn die 200m-Quali mit 26,95 Sekunden abhaken konnte, zeigte sich in Dortmund von ihrer kämpferischen Seite und belegte nach ihrem Vorlaufsieg mit 27,28 mit einem Vorsprung von 0,01 Sekunden vor Janina Buch (Köln) in der Endabrechnung den fünften Platz.

Pech hatten die beiden 800m-Nachwuchsläufer Lynn Olson (W15) und Aaron Werkmeister (U18), die in Dortmund ebenfalls die Norm für die Landeshallenmeisterschaften erfüllen wollten. Die Schülerin aus Adelshausen lief die erste Runde mit 37,5 Sekunden relativ verhalten an und hatte nach der Hälfte 75,5 Sekunden vorzuweisen. Obwohl sie auf dem zweiten Teil der Strecke etwas schneller wurde und mit einem fulminanten Schlussspurt ihre Konkurrenz überholte, war sie dennoch am Ende enttäuscht. Als sie als Erste über die Ziellinie lief, blieb die elektronische Uhr bei 2:30,42 Minuten stehen. Leider hatte sie ihr Ziel um eine knappe halbe Sekunde verfehlt. „Ich war zu nervös und habe während des Rennens nicht auf die Zwischenzeit geachtet“, sagte Lynn im Ziel.

Lisa Arend überzeugte mit 11,05 m im Kugelstoßen und qualifzierte sich für die Landeshallenmeisterschaften. Foto: Alwin J. WagnerAuch Aaron Werkmeister, der mit einer Bestzeit von 2:12,85 Minuten anreiste, war nach seinen Trainingsergebnissen in der Lage, eine Zeit unter 2:10 Minuten zu laufen und sich damit für die Meisterschaften auf Landesebene zu qualifizieren. Der angehende Abiturient lief mit 31 Sekunden zügig an, wurde nach der Hälfte mit 63 Sekunden notiert und war auf dem besten Weg zur Normerfüllung. Eine kleine Schwächephase zwischen 400 und 600 Meter brachte ihn um den Lohn. Obwohl er die Schlussrunde wieder unter 33 Sekunden lief, konnte er die verlorene Zeit auf dem dritten Teilstück nicht mehr wettmachen. Mit der neuen Bestzeit von 2:10,36 Minuten sicherte er sich den achten Platz in der U18. „Ich gebe mein Vorhaben noch nicht auf und hoffe auf ein schnelles Rennen Anfang Januar, sagte Aaron.

Marvin Knaust spulte seine vier Hallenrunden wie im Training ab und verabschiedete sich mit 2:12,24 Minuten aus der Schülerklasse. „Ich würde gern meinen letzten Lauf in der U16 am Silvesternachmittag in Schwalmstadt-Ziegenhain als Sieger der Schüler absolvieren“, sagte der 15-Jährige aus Gesungen, den ein sehr erfolgreiches Jahr zu Ende geht. Marvin hatte in den letzten Monaten auf allen Laufstrecken unglaubliche Zuwachsraten und gehört somit zu den Shooting-Stars im Schwalm-Eder-Kreis. (ajw)