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Sellin rückt für verletzten Groetzki ins EM-Aufgebot

Johannes Sellin. Foto: DHB/Sascha KlahnMelsungen. Duplizität der Ereignisse: Nachdem vor einer Woche MT-Linksaußen Michael Allendorf für den verletzten Rhein-Neckar Löwe Uwe Gensheimer in das Aufgebot der Deutschen Handball-Nationalmannschaft für die Europameisterschaft im Januar berufen wurde, passierte nun gleiches auf der rechten Angriffsseite. Dort fällt Patrick Groetzki, ebenfalls Rhein-Neckar Löwen, nach einem am Mittwoch im Bundesligagipfel in Kiel erlittenen Wadenbeinbruch aus. Für ihn rückt MT-Rechtsaußen Johannes Sellin nach. Das teilte der Deutsche Handballbund (DHB) in einer offiziellen Pressemeldung mit.

Für Johannes Sellin, der an Silvester 25 Jahre alt wird, wird die Europameisterschaft in Polen (15.-31-01.2016) das dritte internationale Großturnier seiner Karriere sein. Der gebürtige Wolgaster (Insel Usedom) wurde 2011 mit der U23-Nationalmannschaft Juniorenweltmeister. 2015 erreichte er mit der A-Nationalmannschaft bei der WM in Qatar Platz 7. Der Linkshänder erzielte in bislang 39 Länderspielen 91 Tore. Sellin war bereits Mitglied des 28er-Kaders von Dagur Sigurdsson. Nur aus diesem Kreis kann der Bundestrainer seine 16-köpfige EM-Auswahl zusammenstellen.

Johannes Sellin hat sich im Verlauf der aktuellen Bundesligasaison kontinuierlich gesteigert und seine Leistungen auf einem guten Niveau stabilisiert. Nach 19 Spieltagen führt der Rechtsaußen mit 86 Treffern die interne Torschützenliste der MT an. Nun darf er sich zusammen mit Michael Allendorf auf das Mitwirken beim Länderspiel in der heimischen Rothenbach-Halle freuen. „Als Mitglied des erweiterten Kaders muss man immer damit rechnen, für das eigentliche Aufgebot nominiert zu werden. Ich habe in der bisjetzigen Bundesligasaison eine ordentliche Leistung gezeigt und bin für die Nationalmannschaft bereit. So sehr mich meine Nominierung freut, so sehr fühle ich auch mit Patrick Groetzki mit, dem ich eine rasche Genesung wünsche“, sagt Sellin.

Die Nationalmannschaft beginnt ihre heiße Vorbereitungsphase am 28. Dezember in Berlin und wird sich in zwei letzten Testspielen gegen Island – am 9. Januar in Kassel und tags darauf in Hannover – den letzten Feinschliff für die eine Woche später beginnende Europameisterschaft holen.

Groetzki ist nach Linksaußen Uwe Gensheimer (Muskelfaserriss sowie Achillessehnenreizung) und Kreisläufer Patrick Wiencek (Kreuzbandriss) übrigens bereits der dritte definitive Ausfall im Team der deutschen Handball-Nationalmannschaft. Der nach einer Schulterverletzung noch in der Rehabilitation befindliche Paul Drux ist zwar Teil des 28er-Kaders und könnte damit theoretisch bei der Europameisterschaft zum Einsatz kommen, aber der 20-jährige Berliner wird voraussichtlich nicht rechtzeitig in den Spielbetrieb zurückkehren. (Bernd Kaiser)