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MT-Athleten mit gedämpften Hoffnungen nach Frankfurt

MT-Teilnehmer bei den Landes-Hallenmeisterschaften in Frankfurt. Foto: Alwin J. WagnerMelsungen. Die Serie der kurz aufeinander folgenden Hallensportfest in Stadtallendorf, Paderborn, Dortmund und Erfurt sollte für die MT-Leichtathleten die richtige Einstimmung auf die am Wochenende in Frankfurt stattfindenden Landes-Hallenmeisterschaften sein. Leider können sich die Athleten aus Melsungen bei den diesjährigen Titelkämpfen, wo auch einige international erfolgreiche Top-Leichtathleten an den Start gehen, nicht so große Hoffnungen machen wie im Vorjahr. Damals holte sich Karolin Siebert über 800 Meter mit neuem Kreisrekord den Titel in der U20. Franziska Ebert demonstrierte ihre Sprintausdauer über 300 Meter und lief in der W15 überraschend als Erste über die Ziellinie lief und gewann damit ihre erste hessische Meisterschaft.

Durch die verletzungsbedingten Ausfälle von Henri Alter (60 m und Weitsprung), Tobias Stang (Dreisprung) und Karolin Siebert (400 und 800 m) ergeben sich für die Melsunger Starter fast keine Chancen, das Finale der besten Acht zu erreichen. Zum einen ist die Konkurrenz aus Südhessen viel zu stark, zum anderen wechselten die jungen MT-Athleten zu Jahresbeginn in eine andere Altersklasse.

Der 15-jährige Marvin Knaust, der seit Januar in der U18 starten muss, möchte gern seine 800m-Bestzeit unter 2:10 Minuten drücken und könnte damit auf Platz dreizehn bzw. vierzehn landen. Aber dieses Unterfangen wird nicht leicht, denn die Konkurrenz auf der Mittelstrecke ist in Hessen sehr stark.

Ähnlich ergeht es Lynn Olson, die ebenfalls von den Schülerinnen in die Klasse der weiblichen Jugend wechselt. Die am 18. Dezember erst 15 Jahre alt gewordene Schülerin steht in der Meldeliste auf Rang vierzehn. „Ich hoffe, dass ich bei diesen Meisterschaften zum ersten Mal in der Halle unter 2:30 Minuten laufen werde“, sagte das Mittelstrecken-Talent aus dem Melsunger Stadtteil Adelshausen. Lynn lief in dieser Hallensaison bereits dreimal Zeiten zwischen 2:30 und 2:31 Minuten.

Im 3000m-Lauf der Männer testet Lorenz Funck seine derzeitige Form nach seinem Ski-Urlaub in Sulden. Da er abends nicht im Melsunger Waldstadion seine Runden drehen kann, weil seit Wochen die Flutlichtanlage defekt ist, nutzt er diesen Lauf als Vorbereitung für die Landes-Jugendmeisterschaften, die eine Woche später in Hanau stattfinden. „Ich hoffe, dass ich mich in die TOP-TEN bei den Männern hineinlaufen kann und dabei unter 9:30 Minuten bleiben werde“, sagte er zuversichtlich.

Durch den Ausfall von Henri Alter, er zog sich beim Abschlusstraining eine Zerrung im Oberschenkel zu, fällt auch die Staffel über 4x200m mit Tobias Stang, Henri Alter, Michael Hiob und Dennis Horn ins Wasser. Das Quartett hatte sich eine Zeit unter 1:32 Minuten und einen Platz unter den besten sechs Teams in Hessen vorgenommen. Aber nach der Verletzung von Henri Alter platzte dieser Traum wie eine Seifenblase.

Ob Tobias Stang im Dreisprung an den Start gehen kann, wird sich erst unmittelbar vor dem Wettbewerb entscheiden. „Ich habe noch Schmerzen im linken Fußgelenk. Wenn es am Samstag nicht besser ist, werde ich wohl auf den Dreisprung verzichten müssen“, sagte der Malsfelder, der sich in Dortmund auf 12,70 Meter verbessert hatte.

So ruhen die Hoffnungen auf Tobias Horn und Katharina Wagner, die am letzten Wochenende mit neuen Bestzeiten über 60 bzw. 200 Meter aufwarten konnten. Wer kann sich von den beiden Melsunger Sprinthoffnung weiter vorn platzieren? Zunächst stellt sich die Frage, was die 7,17 Sekunden von Tobias Horn auf Hessenebene wert sind? Der 19-Jährige, der aus Altersgründen in diesem Jahr in der Männerklasse starten muss, steht von den 46 gemeldeten Sprintern mit 7,29 Sekunden zeitgleich mit seinem Trainingspartner Michael Hiob auf Rang 24. Während Michael Hiob wegen seines Studium noch nicht so gut in Tritt ist, könnte Dennis Horn mit einem guten Start den Zwischenlauf der 16 schnellsten hessischen Sprinter erreichen. Zwischen Platz vierzehn und dreißig gibt es nämlich eine dicht zusammengeballte Gruppe, bei der der Start eine entscheidende Rolle spielen kann. Sollte sich der Kölner Sportstudent noch einmal in Bestform präsentieren können, dürfte es für den Zwischenlauf reichen.

Während im 200m-Lauf der Frauen Lisa Mayer (Langgöns), U20-EM-Zweite über 100 Meter, nicht zu schlagen ist und Julia Gerter (Eintracht Frankfurt) und Lara Matheis (TSG Gießen-Wieseck) um Silber und Bronze laufen werden, wird Katharina Wagner nicht so stark in Erscheinung treten. Die 20-Jährige möchte gern ihre Bestzeit, die sie letztes Wochenende in Erfurt mit 26,73 Sekunden lief, noch einmal verbessern. Platz siebzehn scheint in der Endabrechnung realistisch zu sein, aber die Studentin der Kunstgeschichte möchte gern zu den fünfzehnschnellsten Langsprinterinnen Hessens gehören. Am Sonntagabend wissen wir mehr. (ajw)