- SEK-News – Online-Zeitung für den Schwalm-Eder-Kreis - https://www.seknews.de -

Nordhessische Jusos kritisieren Asylpaket II

Juso-Bezirksvorsitzender Oliver Schmolinski. Foto: nhKassel. Die Jusos Hessen-Nord lehnen den letzte Woche gefundenen Kompromiss der Bundesregierung zum Familiennachzug bei Flüchtlingen und Asylbewerbern ab und fordern die nordhessischen SPD-Abgeordneten auf, diesen Kompromiss nicht zu unterstützen. „Die Integration, der in den letzten Monaten nach Deutschland geflüchteten Menschen, ist eine große Aufgabe in den nächsten Jahren. Die Unterbindung des Familiennachzuges ist dabei genau der falsche Schritt. Die betroffenen Flüchtlinge fliehen aus ihrer Heimat, da ihr Leben in ihrem Land in Gefahr ist. Sie suchen bei uns Schutz und bauen sich ein neues Leben auf. Dabei verbleibt ihre Familie in dem Land, das sie verfolgt hat. Unter diesen Umständen kann kaum eine Integration erfolgreich gelingen. Daher ist der Pakt ein Schritt in die falsche Richtung“, fasst der Juso-Bezirksvorsitzende Oliver Schmolinski die Kritik der Jungsozialisten zusammen.

Die Sozialdemokratie sei die Partei, die über viele Jahre gezeigt habe, dass sie Integration könne. Auch jetzt beweisen viele Kommunalpolitiker der SPD, dass sie trotz der großen Zahl schutzsuchender Menschen, eine würdige Unterbringung ermöglichen könnten. Der in Berlin gefundene Weg sei daher ein falscher. Richtig sei dagegen nach Ansicht der Jusos, dass zwar spät, aber endlich, die Bundesländer und der Bund anfangen, ein Integrationskonzept zu erarbeiten.

„Wir wissen, dass Kompromisse bei der Frage der Geflüchteten auf Bundesebene getroffen werden müssen. Aber bitte nicht auf Kosten der Integration. Das Unterbinden des Nachzugs der Familien der Geflüchteten schränkt die Erfolgsaussichten einer möglichen Integration erheblich ein. Wenn Menschen sich permanent um das Leben ihrer Angehörigen sorgen, dann kommen sie nicht richtig in Deutschland an, sondern verweilen in Gedanken noch in ihrem Herkunftsland. Daher wollen wir einen klar regulierten Familiennachzug ermöglichen“, so Oliver Schmolinski abschließend. (red)