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Grüne fordern Aktionsplan für Kraniche

Schwalm-Eder. Der Frühling naht. Es ist die Zeit, in der sich die Kraniche wieder auf ihren weiten beschwerlichen Weg von der spanischen Extremadura in die nordischen Brutgebiete machen. Bald werden sie auch wieder am Himmel des Schwalm-Eder-Kreises tröten und die Menschen erfreuen. Sie werden von vielen Menschen mit Spannung erwartet. Der eine oder andere Trupp wird hier wieder rasten und Kraft tanken wollen.

„Die Vögel des Glücks sind uns sehr willkommen und in den Auen von Eder und Schwalm ist genügend Platz. Nicht noch einmal sollen sie von Landwirten verjagt werden, die um ihre Ernte fürchten. Aber ist der Kreis diesmal vorbereitet?“, fragt Dr. Bettina Hoffmann, Sprecherin der Grünen Schwalm-Eder. Sie erläutert „Kraniche sind streng geschützt. Sie benötigen unsere Hilfe, damit sie ihren weiten Flug schaffen. Es genügt nicht, dass die UNB den Landwirten rät, Flatterband einzusetzen, um sie auf andere Rastplätze zu vertreiben. Wir fordern einen raschen Aktionsplan für Kraniche. Die Landwirte und die Öffentlichkeit müssen sofort sensibilisiert werden. Bei Ernteausfällen sind Entschädigungen vorzusehen. Die umfangreichen Naturschutzaufgaben im Kreis müssen einen höheren Stellenwert einnehmen als bisher.“

Hintergrund: Normalerweise ist der Zug der Kraniche von den Brutgebieten in die Winterquartiere bis November gelaufen. Doch der Klimawandel bringt auch bei den Kranichen einiges durcheinander. Sibirischer Kälteeinbruch überfiel die Zögerlichen im Januar und zwang sie doch noch nach Süden zu fliehen.

Über den Schwalm-Eder-Kreis verläuft eine Zugroute. Mehrere Gruppen machten in Schwalm- und Ederaue Station. Eine Ansammlung von 300 Kranichen wurde am 5. Januar bei ihrer Rast in der Ederaue durch einen Landwirt verscheucht. Das kostete den Kranichen Kraft – vielleicht zu viel.

Kraniche sind streng geschützt, auch das Aufsuchen der Nahrungs- und Sammelplätze ist verboten. (red)