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Melsunger Schüler holen 20 Kreismeisterschaften

Das Melsunger Schüler-Team der U12. Foto: nhMelsungen. Fast 130 Schülerinnen und Schüler aus zehn Vereinen ließen sich nach Melsungen zu den Meisterschaften in die Stadtsporthalle locken, um dort in zwölf verschiedenen Altersklassen ihre Schwalm-Eder-Kreismeister in der Leichtathletik zu ermitteln. In der Vereinswertung mit den meisten Titeln hatten die Athleten der MT 1861 Melsungen bei den Männern und Frauen sowie bei den Senioren fast alle Titel gewonnen. Auch bei den Jugendlichen hatten sich die Melsunger deutlich durchgesetzt. Bei den Schülern allerdings stellte der TSV Remsfeld mit 21 Siegen das erfolgreichste Team. Die Nachwuchsathleten der MT Melsungen lagen aber mit 20 Meisterschaften nur knapp dahinter.

Obwohl in vielen Disziplinen die überzeugenden Resultate fehlten, weil in der Breite diese Meisterschaften durch eine lähmende Mittelmäßigkeit geprägt war, zauberten einige Schülerinnen und Schüler im Beisein ihrer Eltern und Geschwister bemerkenswerte Leistungen in die Melsunger Stadtsporthalle und ließen die zum Teil fehlenden guten Ergebnisse der Mädchen und Jungen in den nicht mehr so gut besetzten Teilnehmerfeldern vergessen.  Das dünnste Teilnehmerfeld gab es bei den A-Schülern bei den 14-Jährigen Schülern, wo sich drei Athleten aus Gensungen, Remsfeld und Treysa die vier Titel unter sich aufteilen konnten.

Die 10-jährige Karina Keil gefiel vor allem über 50 m. Foto: nhDen überragenden Athleten stellte der TSV Remsfeld mit Anton Umbach. Der Schüler aus Mosheim lief mit 6,85 Sekunden über 50 Meter die Tagesbestzeit und hatte als einziger Athlet einen Fünf-Meter-Sprung in seiner Serie. Bei den Schülerinnen überzeugte Hannah Freidhof aus Borken mit einer starken Vorstellung im Kugelstoßen (10,54 m), die ihr bei den Landesmeisterschaften in Hanau den vierten Platz eingebracht hätten. Mit Paula Tetem besitzt der Tuspo Borken ein weiteres Talent. Die 13-Jährige lief die 50 Meter in 7,39 Sekunden und sprang 4,78 Meter weit. Emily Illing (Melsungen) erzielte über 800 Meter mit 2:42,68 Minuten die schnellste Zeit aller Mädchen.

Erfolgreichster Teilnehmer war Alexander Ludwig mit vier Meisterschaften. Nach seiner Bestzeit über 50 Meter, wo er sich in 7,6 Sekunden vor Heinz Matthis (Guxhagen, 7,8 Sek.) klar durchgesetzet hatte , gefiel der Schüler aus Obermelsungen auch im Rundenlauf über 650 Meter, den er nach 2:18,1 Minuten beenden konnte. Außerdem holte sich der TFG-Schüler der Melsunger Gesamtschule auch die Siege im Weitsprung (4,35 m) sowie im Hochsprung (1,35 m). Sieger im Kugelstoßen der M13 wurde der ebenfalls in der Talentfördergruppe trainierende Jan Gille mit der neuen Bestweite von 9,40 Meter.

Die Altersklasse der M12 wurde von Jermaine Kothe (Melsungen) und Nils Christmann (Gensungen) beherrscht. Während Jermaine Kothe mit seinen drei Siegen über 50 Meter (7,4 Sek.), im Weitsprung (4,31 m) sowie im Kugelstoßen (7,53 m) auf sich aufmerksam machte, beeindruckte Nils Christmann besonders im Hochsprung mit 1,40 m. Aber auch seine kämpferische Leistung im 5-Rundenlauf (2:22,9) war sehenswert.

Jan Gille setzte sich im Kugelstoßen der M13 mit 9,40 m durch. Foto: nhJermaine Kothe war mit 7,4 Sekunden der schnellste Sprinter in der U14. Foto: nhAls David Kildau aus Remsfeld und der Melsunger Niclas Dittmar im 50m-Finale nach 8,0 Sekunden zeitgleich über den Zielstrich liefen, konnte man mit bloßem Auge nicht erkennen, wer den Titel gewonnen hatte. Da kein Zielfoto vorhanden war, wurden beide auf Platz eins gesetzt. Marvin Brötsch (Guxhagen) hatte im 4-Rundenlauf die beste Kondition und holte sich nach 1:50,7 Minuten vor dem Gensunger Christian Conradi (1:53,8) den Sieg. Niclas Dittmar freute sich über seinen Hochsprungsieg mit der neuen Bestleistung von 1,15 Meter ebenso wie Weitsprungsieger David Kildau (3,88 m).

Im 50m-Lauf der M10 hatte niemand Peer Ried auf der Rechnung. Der blonde Schüler aus Guxhagen verbesserte sich im Vorlauf auf 8,1 Sekunden und flitzte im Finale bereits nach 7,8 Sekunden über die Ziellinie. Ein Talent wächst auch mit Marcel Al-Batat aus Remsfeld heran. Der Zehnjährige holte sich die Titel im 4-Rundenlauf (1:50,2) und im Weitsprung mit 3,89 Meter. David Sonnak übersprang als einziger in dieser Altersklasse 1,15 Meter und holte sich in diesem Wettbewerb den Titel in der M10.

Bei den Schülerinnen der U14 gefielen Franka Scheuer (Borken) mit ihren Siegen im Sprint (7,5 Sek.) sowie im Weitsprung (4,16 m) und Paula Meyer mit einem Start-Ziel-Sieg im 5-Rundenlauf (2:19,6).  Die schnellsten Sprinterinnen in der W12 heißen Anna Geisel und Alina Reinhardt. Die beiden Schülerinnen, die aus Steinatal und Remsfeld kommen, liefen nach 7,5 Sekunden zeitgleich über die Ziellinie und waren genauso schnell wie Franka Scheuer, die in der W13 siegreich war.

In der W11 holten die Melsunger mit Sprintsiegerin Sarah Langheld (8,2 Sekunden) und Pia Gille, die das Rennen über vier Runden mit 1:55,1 Minuten beherrschte, zwei weitere Titel.

Trainer Ulf Ludwig mit seinen drei Kreismeister im Hochsprung  -  Alexander Ludwig, David Sonnak und Niclas Dittmar. Foto: nhIn der W10 konnten Leonie Harle (Remsfeld) und Karina Keil (Melsungen) im Sprint begeistern. Immer auf gleicher Höhe laufend, legten sie die 50 Meter in 8,2 Sekunden zurück und trugen sich beide als Kreis-Hallenmeisterin in die Siegerliste ein. Leonie Harle hatte im 4-Rundenlauf mit ganz starken 1:53,7 Minuten auch die beste Ausdauer. Im Hochsprung überquerte Mia Schneider aus Guxhagen mit 1,05 Meter die gleiche Sieghöhe wie die ein Jahr ältere Johanna Rudolph aus Remsfeld. Lilly Siebert (Spangenberg) sprang 3,49 Meter weit und übertraf damit die Siegerweite der W11 um stolze zwei Zentimeter.

Im Gespräch über die Ursache, warum die Leistungen der Kinder von heute im Vergleich mit denen vor 40 Jahren viel schwächer sind, kamen Wolfgang Waßmuth (Spangenberg) und Alwin J. Wagner, die seit 40 Jahren im Kindertraining zu Hause sind, zu dem Ergebnis, dass sich die Jungen und Mädchen von heute nur noch einen Bruchteil dessen bewegen, was sie vor 30 oder 40 Jahren getan hätten. Deshalb müßte man diesen Mangel an spielerischer Bewegung mit Training auffangen. Man müsste die Belastungsverträglich mehr schulen, denn nur wer Kinder fordert, kann sie auch langfristig fördern. Das hätte nichts mit Überfordern zu tun“,  sagten beide Trainer einstimmig. (ajw)