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Netzintegration: SMA und TenneT kooperieren

Niestetal. Die SMA Solar Technology AG (SMA) und der Übertragungsnetzbetreiber TenneT TSO GmbH (TenneT) haben zur besseren Netzintegration der Photovoltaik jetzt einen Vertrag über die Lieferung von aktuellen Leistungsdaten aus Photovoltaikanlagen  unterzeichnet. Mit Hilfe der von SMA gelieferten Daten kann TenneT die Menge des tatsächlich eingespeisten Solarstroms in der TenneT-Regelzone in der Bundesrepublik Deutschland noch zeit- und realitätsnäher hochrechnen und in Kombination mit Wetterdaten für die nächsten Stunden und Tage treffsicherer prognostizieren. So kann der wachsende Anteil von Strom aus Photovoltaikanlagen erheblich besser geplant und ins Netz integriert werden. Die Kooperation ist ein wichtiger Meilenstein bei der Digitalisierung der Stromversorgung.

„Nach der technologischen Pionierleistung, Erneuerbare Energien kostengünstig in relevanter Menge zu produzieren,  folgt nun die Digitalisierung der Energiewirtschaft. Die Bereitstellung genauer Erzeuger- und Verbrauchsdaten ist ein wesentliches Element für die dezentrale und erneuerbare Energieversorgung der Zukunft. Sie gewährleistet in diesem System eine jederzeit sichere, zuverlässige und kostengünstige Stromversorgung. Die Kooperation von SMA und TenneT ist daher ein wichtiger Schritt auf dem Weg in die neue Energiewelt“, erklärt SMA Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon.

„Mit dem schnell wachsenden Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung werden dezentrale und zeitnahe Daten zur Erzeugung von grünem Strom immer wichtiger. Mit ihnen können wir deutlich verlässlicher die Einspeisung der Erneuerbaren prognostizieren. Das trägt dazu bei, dass wir das Stromnetz auch mit einem wachsenden Anteil an fluktuierendem Grünstrom sicher und wirtschaftlich betreiben können“, sagt Urban Keussen, Vorsitzender der Geschäftsführung der TenneT TSO GmbH. „Die Kooperation von TenneT und SMA ist die erste ihrer Art in Deutschland. Erstmals erhält ein Übertragungsnetzbetreiber direkt Daten zur Solarstrom-Erzeugung. Die Zusammenarbeit ist damit ein wichtiger Meilenstein der Digitalisierung der Energiewirtschaft.“

Mit über 220.000 weltweit in dem Online-Portal Sunny Portal registrierten PV-Anlagen verfügt SMA über eine einzigartige Basis für die sichere Prognose der PV-Stromerzeugung. Allein in der TenneT-Regelzone befinden sich über 40.000 PV-Anlagen mit SMA Wechselrichtern. Selbstverständlich achtet das Unternehmen bei der Bereitstellung der Daten jederzeit darauf, seine Kunden zu schützen. So verhindert etwa die Aggregation der aktuellen Messdaten der PV-Stromerzeugung nach Postleitzahlengebieten wirksam Rückschlüsse auf einzelne Anlagen.

Die zunehmende dezentrale und volatile Erzeugungsleistung auf den Spannungsebenen unterhalb der Höchstspannung stellt die für den sicheren Netzbetrieb Verantwortlichen vor neue Herausforderungen – insbesondere in Regionen mit hoher PV-Durchdringung wie im Gebiet von TenneT. In die Regelzone des Übertragungsnetzbetreibers, die mit Bayern eines der größten deutschen PV-Erzeugerländer umfasst, fallen rund 40 Prozent der Solareinspeisung in Deutschland. TenneT verwendet die Daten aus den SMA Energy Services deshalb zur Erstellung gebietsbezogener Hochrechnungen und Prognosen der Solarleistung, für die Vermarktung von EEG-Strom sowie zur Reduzierung des Regelenergiebedarfs und der Verbesserung des Engpassmanagements. Diese Maßnahmen erhöhen nicht nur die Systemsicherheit, sondern wirken sich über die Netzentgelte letztendlich auch günstig auf den Strompreis aus. (red)