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Einsatz für Komponistinnen weltweit

Der Furore Verlag feiert sein 30-jähriges Jubiläum

Renate Matthei. Foto: Mario Zgoll

Kassel. 2016 feiert der weltweit einzige Musikverlag, der exklusiv Noten und Bücher von und über Komponistinnen im Programm hat, sein 30-jähriges Jubiläum. Vor 30 Jahren war es eine Sensation, als die Kasseler Betriebswirtin Renate Matthei 1986 einen Musikverlag, in dem ausschließlich Werke von Komponistinnen aus allen Jahrhunderten publiziert werden sollten, gründete. Ihr ehrgeiziges Projekt war überaus erfolgreich: Im Jahr 2016 wird der Furore Verlag 30 Jahre alt und es erschienen bislang mehr als 1.500 Werke von etwa 170 musikschaffenden Frauen aus Europa, Amerika, Asien und Australien.

Die Zeitspanne der Entstehung dieser Musik reicht vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Durch den Verlag wurde das oft übersehene weibliche Musikschaffen einer breiteren Öffentlichkeit und für wissenschaftliche Erforschung zugänglich gemacht.

Das 30-jährige Jubiläum nimmt der Furore Verlag zum Anlass, um unter dem Motto „30 Jahre Furore Verlag – 30 Streichquartette” Werke von Komponistinnen verschiedener Epochen vorzustellen. Die bedeutendste Gattung der Kammermusik, die sich im zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts entwickelte, ist bis heute sehr beliebt.

Komponistinnen des 18. bis 21. Jahrhunderts haben variantenreiche Quartette in einer großen stilistischen Vielfalt geschrieben, die der Furore Verlag mit diesem Projekt besonders würdigt und bekannt machen möchte.
1986, als Renate Matthei den Furore Verlag gründete, sah die Welt noch anders aus: Eine Welt ganz ohne Internet. Ohne Google und ohne Vernetzung. Komponierende Frauen gab es schon immer, aber sie waren praktisch unauffindbar. Sie waren sehr vereinzelt. In den letzten Jahren hat sich einiges geändert. Mittlerweile gibt es wichtige Zeichen der öffentlichen Anerkennung für die Arbeit des Furore Verlags.

2012 ist die Gründerin und Geschäftsführerin des Furore Verlages, Renate Matthei, mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden. Bundespräsident Joachim Gauck hat ihr den Verdienstorden anlässlich des Tags der Deutschen Einheit in Berlin persönlich überreicht. 2015 hat Renate Matthei für ihren Einsatz für die Komponistinnen den Hauptpreis des Soroptimist Deutschland Preises bekommen.

Fünf Mal erhielt der Furore Verlag für ausgewählte Notenausgaben bereits den Deutschen Musikeditionspreis „Best Edition”: 2015 für die zweibändige Notenedition „Mund auf statt Klappe zu“ mit Liedern der internationalen Frauenbewegung, die vom Luxemburger Archiv CID | Fraen an Gender herausgegeben wurde. „Die beiden Bände zeigen sehr anschaulich, dass auch die Geschichte der Frauenbewegung durch zahlreiche Lieder begleitet wurde, die die Forderungen nach Gleichberechtigung, politischer und gesellschaftlicher Teilhabe musikalisch unterlegten und lauthals zum Ausdruck brachten“, so die Jury.

Des Weiteren wurden prämiert: 2010 die Edition „Ausgewählte Lieder” von Josephine Lang, 2006 die Edition „25 plus piano solo”, eine festliche Jubiläumsedition, 2002 die Faksimile-Edition „Das Jahr” von Fanny Hensel, geb. Mendelssohn und 1996 die Edition „Ton-Zeichen” der Darmstädter Komponistin Barbara Heller.

Weitere Projekte des Furore Verlages zur Unterstützung von Komponistinnen sind unter anderem 1. Der Internationale Wettbewerb für Komponistinnen, den die Hochschule für Musik Nürnberg in Verbindung mit dem Furore Verlag und der Mariann-Steegmann-Stiftung bereits zwei Mal ausgeschrieben hat. 2. Der PEREDUR-Wettbewerb der Druidenloge Peredur für Studierende der Musikakademie Kassel, der 2016 zum dritten Mal in Kooperation mit dem Furore Verlag durchgeführt wird. Alle teilnehmenden Ensembles müssen mindestens das Werk einer Komponistin vortragen. (red)



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