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Grüne: Melsungen verzichtet auf Einsatz von Glyphosat

Melsungen. Auf Beschlussempfehlung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Herbst 2015 verzichtet Melsungen seit dem bei allen Flächen unter ihrer Bewirtschaftung auf den Einsatz von Herbiziden mit dem Wirkstoff Glyphosat. Das berichten die Melsunger Grünen in einer Pressemitteilung.

Ausschalggebend sei eine Studie der Grünen-Bundestagsfraktion gewesen, die belegt habe, dass der Gehalt von Glyphosat in der Muttermilch über dem für Trinkwasser liege. In allen Proben sei der doppelte bis vierfache Wert gemessen worden. „Pestizide haben im menschlichen Körper nichts verloren. Die WHO-Krebsforschungsagentur hat Glyphosat sogar als ‚wahrscheinlich krebserregend‘ eingestuft. Auch in Getreide und Backwaren und jüngst sogar in Bier wurde der Stoff bereits nachgewiesen. Dass die EU-Kommission die Zulassung von Glyphosat in diesen Tagen um 15 Jahre verlängern will, ist ein Verstoß gegen Fürsorgepflichten des Gesetzgebers. Ziel muss weniger Chemie in den Böden sein, nicht mehr“, so die Melsunger Grünen.

Glyphosat gehört zu den weltweit meistgekauften Pestizidwirkstoffen. In Deutschland wurden 2011 über 5.000 Tonnen Glyphosat eingesetzt. Sogenannte Totalherbizide, die alle grünen Pflanzen abtöten, enthalten das Mittel. Weltweit wird der Wirkstoff bei gentechnisch veränderten Pflanzen, die dagegen resistent gemacht wurden – und bei der Unkraut-Spritzung nicht kaputt gehen, in steigendem Maße eingesetzt. Firmen vermarkten gleichzeitig gentechnisch veränderte Pflanzen und Unkrautvernichtungsmittel mit Glyphosat, wie zum Beispiel „Roundup®“ von Monsanto. (red)