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Bäcker wählen Olaf Nolte erneut zum Obermeister

Qualitätsprodukte weiter auf dem Vormarsch

Stefan Körber, Geschäftsführer des Bäckerinnungsverbands Hessen, Obermeister Olaf Nolte, Michael Noll und stv. Obermeister Horst Brandt (v.l.). Foto: Wolfgang ScholzSchwalm-Eder. Trotz der Billigwelle bei Lebensmitteln sehen die Bäckerbetriebe im Schwalm-Eder-Kreis weiterhin Qualitätsprodukte auf dem Vormarsch. „Handwerklich gefertigte Backwaren haben einen guten Ruf und sind weiterhin sehr gefragt“, sagte Obermeister Olaf Nolte (Schwarzenborn) auf der Jahreshauptversammlung der Bäcker-Innung Schwalm-Eder. Die Produktvielfalt nimmt weiter zu und auch Snacks sowie Essen und Trinken außer Haus liegen weiter im Trend. „Standardprodukte, wie Mischbrot oder Brötchen, stehen zwar weiterhin unter starken Wettbewerbsdruck, aber das mittelständische Bäckerhandwerk könne sich im Schwalm-Eder-Kreis weiterhin gut behaupten“, sagte Nolte.

Besonders die Frische und die Qualität der Backwaren schätzen die Kunden. Hier gelte es auch für die Betriebe anzusetzen, denn die Qualität bleibt der Schlüssel zum Erfolg, betonte der Obermeister. Mit der Brot- und Brötchenprüfung, die in diesem Jahr am 1. und 2. September in der VR-Bank in Homberg ausgerichtet wird, setzen die Bäcker weiter auf Transparenz und Aufklärung. Bei der Prüfung können die Kunden dem Brotprüfer über die Schulter sehen und auch Fragen zu den Qualitätskriterien und den Produkten stellen. Zudem ist die Prüfung der Backwaren ein wichtiger Indikator für die Produktqualität der örtlichen Bäckereien.

Auflagen belasten Bäckereien
Immer mehr Überwachung, immer teurere Verfahren und immer mehr Bürokratie machen den mittelständischen Unternehmen zu schaffen. Das treffe die Bäckereien immer mehr und macht den Bäckermeistern mehr Sorgen als der Wettbewerb gegen die Konzerne, sagte Stefan Körber, Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes des Bäckerhandwerks Hessen. Im Namen des Verbraucherschutzes oder der Hygiene würden immer häufiger Auflagen formuliert, die weitere rechtliche Hürden für mittelständische Betriebe schafften. Das Bäckerhandwerk sperre sich nicht gegen Veränderungen, allerdings müssten diese nachvollziehbar, sinnvoll und umsetzbar sein.

Als Beispiel nannte Körber die Kontrollen bei der Arbeitssicherheit. Hier sei von den Aufsichtsbeamten mehr Augenmaß und Fingerspitzengefühl nötig. Der Verband habe festgestellt, dass in Hessen trotz gleicher rechtlicher Grundlage sehr unterschiedlich vorgegangen und gewertet werde. Nordhessen gehöre hier eindeutig zu den schwierigen Standorten für mittelständische Bäckereien, sagte Körber. Mehr Transparenz und Verhältnismäßigkeit forderte er auch bei Erhebung von Gebühren ein. Die Eichgebühr sei vom Wirtschaftsministerium in Berlin erheblich erhöht worden. Für eine Wage müssten die Betriebe zum Beispiel nun 66,30 Euro zahlen, statt wie bisher 41 Euro. Dies sei eine Kostensteigerung von fast 62 Prozent. So gebe es mehrere Veränderungen, wie der Staat indirekt an der Preisschraube drehe und gerade mittelständische Unternehmen immer mehr unter Druck setze, so Körber.

Neuwahlen
Olaf Nolte aus Schwarzenborn wurde einstimmig zum Obermeister der Bäcker-Innung Schwalm-Eder wiedergewählt. Ebenso wurden Günter Schwarz (Gudensberg) und Horst Brandt (Loshausen) als stellvertretende Obermeister, Lars Inacker (Heinebach) als Schriftführer, Michael Noll (Wasenberg) als Lehrlingswart sowie Jürgen Viehmeier (Gilserberg) und Jörg Möller (Treysa) von der Versammlung bestätigt.  Neu in den Vorstand wurde Dirk Gronowski (Oberaula) gewählt.

Ehrung
Mit einer Ehrenurkunde wurde Bäckermeister Michael Noll aus Wasenberg für sein 25-jähriges Meisterjubiläum ausgezeichnet. (red)