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Allendorf erneut wegen Verletzung außer Gefecht

Michael Allendorf. Foto: Alibek KäslerMelsungen. Im Saisonendspurt in der DKB Handball-Bundesliga muss die MT Melsungen eine weitere Hiobsbotschaft verkraften. Der nach rund dreieinhalbmonatiger Verletzungspause erstmalig wieder beim Auswärtsspiel in Göppingen mitwirkende Michael Allendorf zog sich in dieser Begegnung erneut eine Verletzung zu. Die Mediziner gehen derzeit davon aus, dass der Linksaußen rund drei Wochen ausfallen wird. Darüber hinaus fehlt ebenfalls verletzungsbedingt mit Johan Sjöstrand ein weiterer wichtiger Leistungsträger im Kader der Nordhessen.

Im Januar wurde er quasi in letzter Minute von der Teilnahme an der Europameisterschaft ausgebremst. Nun, rund dreieinhalb Monate später, muss er erneut das Handballspielfeld mit der Phyisiotherapiepraxis tauschen. War es vor der EM eine sich länger hinziehende Problematik im Bereich Oberschenkel/Hüfte, so beendet jetzt – nach nur einem Pflichtspieleinsatz – eine Schulterverletzung abrupt das Comeback des 29-Jährigen. “Keine Frage, ich hatte schon bessere Saisons”, verpackt Michael Allendorf seinen Frust über den erneuten Rückschlag in Ironie.

Was war passiert? Nach vielen Wochen physiotherapeutischer Behandlung und nervenzehrenden Einzeltrainings war es endlich soweit: Zum Auswärtsspiel in Göppingen, vergangene Woche, meldete sich der Flügelspieler wieder einsatzbereit. Letzte Härtetests zuvor hatte er erfolgreich bestanden – Trainer Michael Roth belohnte ihn mit der Aufstellung in der “Starting Seven”. Und Allendorf begann furios, als wäre er nie aus dem Rhythmus gekommen. Gleich die erste Gelegenheit nutzte er erfolgreich und brachte sein Team mit 1:0 in Führung. Knapp zehn Minuten später dann der nächste Treffer: die MT ging mit 5:4 erneut in Front. Dazwischen wirbelte er als Speerspitze in der Defensive immer wieder den Spielfluss der Gastgeber durcheinander. Bei einer dabei entstandenen Zweikampfsituationen muss es dann passiert sein: Beim Versuch, den heranstürmenden Gegenspieler zu halten, wurde die Schulter ruckartig über das normale Maß hinaus nach hinten gerissen. “Dieser Moment war natürlich schon schmerzhaft. Aber wenn du nach dreieinhalb Monaten erstmalig wieder einen Wettkampf bestreiten kannst, bist du so heiß, dass du dich von so etwas nicht gleich aus der Bahn werfen lässt”, beschreibt Michael Allendorf die Situation.

Erst als die Schmerzen auch am Tag nach dem Spiel nicht aufhörten und eine medizinische Untersuchung in der Praxis von Teamarzt Dr. Gerd Rauch angesagt  war, kam die Wahrheit ans Licht: Das so genannte Labrum, der Knorpelring, der in der Schulter die Pfanne umgibt, ist etwas eingerissen. Bei der Frage nach der möglichst optimalen Behandlung zog  Dr. Rauch führende Schulterspezialisten hinzu. Die bestätigten den Kassler Orthopäden, der eine konservative Behandlung empfahl. “Diese Verletzung ging nicht mit einer Luxation einher, das Schultergelenk ist also nicht instabil”, so die Begründung.

Für Allendorf bedeutet das rund drei weitere Wochen Rehamaßnahmen und Indivdualtraining. “Es ist zwar zu allem Überfluss auch noch die Wurfarmschulter, aber ich bin zuversichtlich, dass wir es auf diesem Wege hinbekommen. Eine OP möchte ich natürlich, wenn irgendwie möglich, vermeiden”, gibt sich der Linksaußen optimistisch.

Bundesliga-Flair in Lohfelden: MT testet heute gegen Hildesheim
Die zahlreichen Handballfans in Lohfelden, die heute abend um 19 Uhr die MT Melsungen zum Testspiel gegen Eintracht Hildesheim in der Söhre-Halle unter dem Motto “Bundesliga-Flair in Lohfelden” erwarten, will Allendorf aber nicht enttäuschen: “Ich werde die Mannschaft auf jeden Fall begleiten. Wenigstens zum Autogrammschreiben reicht es ja noch”, so der Linksaußen augenzwinkernd. Apropos Testspiel: Es gibt an der ab 17 Uhr geöffneten Hallenkasse (Lohfelden, Lange Straße 52) noch Restkarten (8 Euro, ermäßigt 5 Euro). (Bernd Kaiser)