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MT Melsungen testet gegen Hildesheim

Lohfelden freut sich auf Bundesliga-Flair

Johannes Sellin. Foto: HartungSöhre/Melsungen. Großer Tag für die HSG Lohfelden-Vollmarshausen: Handball-Bundesligist MT Melsungen trägt am Mittwoch, 27. April, ein Vorbereitungsspiel gegen Drittligist Eintracht Hildesheim in der Sporthalle der Gesamtschule Söhre aus. Anwurf ist um 19 Uhr, es gibt noch Karten an der ab 17 Uhr geöffneten Hallenkasse. Das Spiel wird geleitet von den DHB-Kaderschiedsrichtern Sven Sachtleber und Anton Ekk (Hanau).

„Wenn man eine der vier besten Mannschaften aus der stärksten Handball-Liga der Welt zu Gast hat, ist das für einen  Breitensportverein wie wir, schon etwas ganz Besonderes. Seit wir davon wissen,  dass die MT dieses Vorbereitungsspiel bei uns austrägt, ist der gesamte Verein auf den Beinen, um die notwendigen Vorbereitungen zu treffen“, verrät Meike Günther, 1. Vorsitzende des erst vor wenigen Wochen neu gewählten Vorstands. Die Club-Chefin weiter: „Dieses Spiel hat sich kurzfristig für uns ergeben. Dass dies nun ausgerechnet im Jahr unseres 25-jährigen Bestehens als Spielgemeinschaft stattfindet, freut uns natürlich umso mehr“.

Dass sich auch die Fans in und um Lohfelden auf dieses Ereignis direkt vor ihrer Haustür freuen, zeigt sich am eilig eingerichteten Vorverkauf: Bis Ende letzter Woche waren bereits rund 400 der 650 Tickets abgesetzt.

Die MT kommt mit allen Stars nach Lohfelden
„Wir kommen mit dem kompletten Kader, das sind wir dem engagierten Ausrichter und unseren Anhängern hier in der Region schuldig“, verspricht MT-Trainer Michael Roth. Das heißt, die Fans in Lohfelden können sich auf das von Nationalspieler Michael Müller angeführte Team freuen und damit auf Europameister Johannes Sellin, auf Marino Maric, den besten Kreisläufer der EM, auf Momir Rnic, Patrik Fahlgren, Felix Danner, Timm Schneider, Jeffrey Boomhouwer und Nenad Vuckovic, um nur einige zu nennen. Auch Spieler, die derzeit rekonvaleszent oder angeschlagen sind, wie etwa Torwart Johan Sjöstrand, werden dabei sein. Und wenn es „nur“ zum Autogrammeschreiben ist. Den Auftritt der Mannschaft in der Region wird sich selbst der MT-Vorstand nicht entgehen lassen. „Ich begleite die Mannschaft nach Lohfelden und lasse mich gern von der dortigen guten Vereinsarbeit und der Stimmung überzeugen“, so Axel Geerken.

Michael Roth verrät auch, dass seine Schützlinge natürlich lieber vor voller Halle eine Vorbereitungsspiel absolvieren, statt eine bloße Trainingseinheit zu absolvieren. Zudem möchte er dieses Spiel dazu nutzen, soweit wie möglich den Wettkampfrhythmus aufrecht zu erhalten. „Wir haben in dieser Saison leider einen sehr zerklüfteten Spielplan, der immer wieder durch Unterbrechungen gekennzeichnet ist. Der Vergleich mit Eintracht Hildesheim als ambitionierter Drittligist ist uns deshalb willkommen. Außerdem  sind wir mit solchen  Spielen ganz nah an unseren Fans, bieten ihnen Gelegenheit, auch mal Kontakt mit den Spielern zu haben und mit einem Autogramm oder einem Foto eine schöne Erinnerung mitzunehmen. Die MT muss in der Liga übrigens erst wieder am 7. Mai ran und zwar zuhause gegen den TuS N-Lübbecke.

Testgegner Eintracht Hildesheim
Eintracht Hildesheim musste am Ende der vergangenen Saison nach insgesamt 17 Jahren Zugehörigkeit zur Ersten und Zweiten Bundesliga den Gang in die Dritte Liga antreten. Damit will sich die Mannschaft, trainiert von Hildesheims „Mister Handball“, Gerald Oberbeck, nicht unbedingt lange abfinden. In die laufende Saison als einer der Favoriten auf den Aufstieg gestartet, liegen die Südniedersachsen  kurz vor Saisonende aktuell auf Platz vier. Platz zwei, der zur Relegation berechtigt hätte, kann nicht mehr erreicht werden. Das mittelfristige Ziel, Rückkehr in die Bundesliga, soll dennoch nicht aus den Augen verloren werden.

Tickets zum „Bundesliga-Flair in Lohfelden“
Tickets im Vorverkauf zum Spiel MT Melsungen – Eintracht Hildesheim (8 Euro/5 Euro) in der Lohfeldener Söhre-Halle gibt es noch bis zum Spieltag im Sporthaus Solms (Hauptstraße 49,  Lohfelden und bei Schreibwaren Hamel, Kaufunger Straße 2, Lohf.-Vollmarshausen) und am Mittwoch an der ab 17 Uhr geöffneten Tageskasse der Söhre-Halle (Lohfelden, Lange Straße 52).

Hallenschließungen bedrohen HSG-Aufbruchsstimmung
Abseits der Vorbereitungen auf dieses Highlight macht dem Traditionsverein im Kasseler Osten, der in 13 Mannschaften über 150 Kinder und Jugendliche im Spielbetrieb beschäftigt, jedoch die prekäre Hallensituation in Lohfelden zu schaffen. „Aufgrund von Reparaturarbeiten, die demnächst fast zeitgleich in drei Hallen stattfinden, suchen wir händeringend nach Ausweichmöglichkeiten. Wir müssen aufgrund von Schließungen sogar unseren Spielbetrieb umorganisieren, können die ersten zwei Monate in der neuen Saison kein einziges Heimspiel austragen“, stöhnt HSG-Vize Marcus Radon.

Die HSG, deren Slogan „Die bunte Seite des Handballs“ lautet, setzt deshalb auch auf die Solidarität der anderen Lohfeldener Vereine, die nicht dringend benötigte Hallenzeiten zur Verfügung stellen könnten. „Besonders ärgerlich ist, dass diese Situation gerade jetzt passiert, da bei uns eine echte Aufbruchsstimmung herrscht – entfacht nicht zuletzt durch das bevorstehende Gastspiel der MT. Wir haben zum Beispiel mit A-Lizenz-Inhaber Kalli Wolff einen renommierten Trainer für unsere erste Männermannschaft und unser Jugendkonzept verpflichten können. Da sind wir noch mehr gefordert, entsprechende Rahmenbedingungen zu bieten“, erklärt Radon.

Breitensport gewürzt mit Highlights
Die HSG Lohfelden-Vollmarshausen wurde in 1991 aus der Taufe gehoben und hat seither im Zuge ihrer guten Entwicklung als Breitensportverein mit umfangreicher Jugendarbeit den Fans immer wieder auch Highlights „ausser der Reihe“ präsentiert: vom Gastspiel der 78er WM-Mannschaft mit Heiner Brand (1994), über ein Blitzturnier u.a. mit dem TV Großwallstadt und dem damaligen Welthandballer Jackson Richardson (1997) bis zum Saisonvorbereitungsspiel der beiden Erstligisten MT Melsungen und ThSV Eisenach (2008). Nationale Beachtung erfuhr die HSG Lohfelden-Vollmarshausen erstmalig 1991, als die Männermannschaft bis in die erste Hauptrunde des DHB-Pokals vorstieß und durch die Damenmannschaft, die zwischen 2001 und 2006 in der 3. Liga spielte. (red)