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Rund 200 Teilnehmer beim Aktionstag in Ziegenhain

Rund 200 Teilnehmer kamen zu dem Aktionstag auf den Paradeplatz in Ziegenhain. Foto: nhSchwalmstadt-Ziegenhain. Rund 200 Teilnehmer kamen am 3. Mai auf dem Ziegenhainer Paradeplatz zu einem Aktiostag zusammen. Der Aktionstag war Teil eines europaweiten Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Organisiert wurde die Veranstaltung in Ziegenhain von den Mitbestimmungsgremien aus dem Geschäftsbereich Behindertenhilfe der Hephata Diakonie gemeinsam mit weiteren Partnern.

Moderator Dierk Glitzenhirn führte durch das rund dreistündige Programm. Auf einer großen Open-Air-Bühne diskutierten Menschen mit Behinderung mit Lokalpolitikern und der Beauftragten der hessischen Landesregierung für Menschen mit Behinderung, Maren Müller-Erichsen.

Müller-Erichsen hatte auch die Schirmherrschaft über die Veranstaltung übernommen und betonte in ihrer Eröffnungsrede, wie wichtig es sei, dass Menschen mit Behinderung auch öffentlich für ihre Belange einträten. Sie nannte konkrete Verbesserungsmöglichkeiten – so sei es dringend notwendig, offizielle Schreiben aus Verwaltungen und Behörden verständlicher zu gestalten, etwa indem sie in Leichter Sprache gestaltet werden. Leichte Sprache ist eine Variante der Schriftsprache mit eigenen Regeln, die insbesondere auf leichte Verständlichkeit abzielen.

Die Schirmherrschaft hatte Maren Müller-Erichsen übernommen, Beauftragte der hessischen Landesregierung für Menschen mit Behinderung. Foto: nh„Das hilft sowohl Menschen mit als auch Menschen ohne Behinderung dabei, offizielle Schreiben besser zu verstehen“, so Müller-Erichsen. Auch Detlef Schwierzeck, erster Stadtrat von Schwalmstadt, betonte in seinem Grußwort, dass nicht nur Menschen mit Behinderung von einer möglichst barrierearmen Gesellschaft profitieren. „Wir wollen, dass alle Menschen öffentliche Einrichtungen selbständig und ohne fremde Hilfe benutzen können – Barrierefreiheit kommt daher allen zugute.“

In der anschließenden Diskussionsrunde war insbesondere der Bahnhof in Treysa großes Thema, da dort der Zugang zu den Gleisen noch nicht barrierefrei gestaltet ist. So monierte Sabrina Pfaff, stellvertretende Vorsitzende des Beirats für selbstbestimmtes Leben in der Hephata-Behindertenhilfe, dass die Bahnsteige für Menschen mit Gehbehinderung nicht selbständig zu erreichen seien. Podiumsteilnehmer Udo Hüther, Klient des Oikos Sozialzentrums in Schwalmstadt und selbst gehbehindert, illustrierte dieses Beispiel eindrücklich mit eigenen Erfahrungen: „Teilweise habe ich versucht, auf dem Hintern die Treppe runterzurutschen, um dann unten wieder in den Rollstuhl zu steigen.“ Da das auf Dauer zu gefährlich war, sei er nun gezwungen, teils mehrstündige Umwege in Kauf zu nehmen, um mit der Bahn ans Ziel zu gelangen.

Daniel Helwig, Stadtverbandsvorsitzender der SPD Schwalmstadt, zeigte sich verärgert von der mangelnden Kooperationsbereitschaft der Deutschen Bahn: „Ursprünglich wurde uns der Baubeginn für die Umgestaltung des Bahnhofs für 2017 zugesagt, mittlerweile ist von 2019 die Rede.“ Da gerade in Schwalmstadt und Umgebung viele Menschen mit Behinderung leben, sei die Planung der Bahn nicht verständlich. „Das ist im wahrsten Sinn des Wortes ein Treppenwitz.“ (red)



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