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Bestleistungen: MT-Leichtathleten überraschen in Kassel

Als Dennis Horn seine Zeit erfuhr, strahlte er, denn diese Zeit hatte er nicht erwartet. Foto: nhKassel/Melsungen. Am zweiten Tag der hessischen Leichtathletikmeisterschaften im Kasseler Auestadion belegten die drei Melsunger Starter drei Finalplätze und beendeten ihren Wettkampf mit neuen persönlichen Bestleistungen. Dennis Horn machte am Sonntagmorgen da weiter, wo er einen Tag vorher aufgehört hatte. Der Shooting-Star im hessischen Sprint, der sich im Vorjahr über 100 Meter auf 11,43 Sekunden verbessert hatte und die 200 Meter am 1. August 2015 in 23,46 Sekunden zurücklegt hatte, beeindruckte bereits bei den deutschen Hochschulmeisterschaften in Paderborn mit 11,17 bzw. 23,00 Sekunden. Nachdem er am ersten Tag der Landesmeisterschaften seinen Hausrekord über 100 Meter auf 11,12 Sekunden gedrückt hatte, war man auf sein Auftreten auf der doppelt so langen Strecke gespannt.

Im ersten Vorlauf hatten sich Leon Rudolph (Wehrheim, 22,28), Tobias Trupp (Assenheim, 22,31) und Mario Vogel (Wiesbaden, 22,50) für das 200m-Finale qualifiziert. Im zweiten Vorlauf setzte sich der große Favorit und 100m-Sieger Florian Daum (Wiesbaden, 21,50) durch und zog Mustafa Al Musin (Hanau, 21,59) ebenfalls mit in das Finale. Dennis Horn musste im dritten Vorlauf mindestens den zweiten Platz mit 23,22 Sekunden belegen, um das Finale der schnellsten hessischen 200m-Läufer zu erreichen. Das war kein leichtes Unterfangen, denn er musste in diesem Lauf gegen Lars Hieronymi, im Vorjahr mit 21,84 Sekunden Hessens Nummer fünf und Steffen Trenk, im Vorjahr mit 22,02 Sekunden auf Rang sechs in der HLV-Bestenliste, antreten. Mit Niclas Trabitzsch von der LG Biebesheim war außerdem ein U20-Athlet am Start, der in dieser Saison die 100 Meter auch schon unter 11,60 Sekunden gelaufen war.

Dennis Horn qualifiziert sich mit 22,43 Sekunden hinter Hieronymi (21,99), aber vor Steffen Trenk (22,78) für das 200-Meter-Finale. Foto: nhBei fast optimalen Bedingungen erwischte die Melsunger Sprinthoffnung einen guten Start und jagte mit voller Fahrt durch die Kurve. Fast auf gleicher Höhe mit Lars Hieronymi, dem 100m-Dritten vom Vortag mit 10,91 Sekunden, kam er auf die Zielgerade. Zwei Meter dahinter kämpfte Steffen Trenk, der einen Tag vorher im 100m-Endlauf mit 11,31 Sekunden Rang acht belegte hatte, um den Anschluss.

Mit 21,99 Sekunden setzte sich Hieronymi souverän durch. Aber nicht Steffen Trenk, der 22,02-Läufer, belegte den zweiten Platz. Es war Dennis Horn, der nach 22,43 Sekunden als Zweiter über die Ziellinie lief. Mit dieser Zeit blieb er um über eine Sekunde unter seiner Vorjahresbestzeit und war damit die Überraschung der Kasseler 200 Meterläufer. Steffen Trenk sicherte sich mit 22,78 Sekunden den dritten Platz und verzichtete daraufhin für das Finale. So konnte Daniel Malychin vom ESV Jahn Treysa, der, nachrücke, denn der Student aus Marburg hatte im ersten Vorlauf 22,81 die neuntschnellste Zeit des Tages erreicht.

Im 200-Meter-Endlauf hinterließ vor allem Florian Daum mit 21,27 Sekunden einen famosen Eindruck. Erst nach Auswertung des Zielfotos konnte Musatafa Al Mushin mit 21,57 vor Lars Hieronymi (21,58) auf Rang zwei gesetzt werden. Tobias Trupp aus Assenheim sicherte sich in 22,24 Sekunden Rang vier vor Leon Rudolph aus Wehrheim (22,28). Dennis Horn belegte in 22,46 hinter Mario Vogel (22,43) den siebten Platz. Daniel Malychin landete als zweiter Vertreter aus dem Schwalm-Eder-Kreis mit der neuen Bestzeit von 22,80 auf Rang acht. Allerdings sind diese Zeiten nicht bestenlistenreif, weil sie bei einem Rückenwind von 2,1 Meter pro Sekunde erzielt wurden.

Hella Böker gratulierte ihrem Schützling als Erste. Foto: nhLisa Arend, die Melsunger Hammerwerferin, war guten Mutes, als sie am zweiten Tag der Meisterschaften das Auestadion betrat. Sie fühlte sich stark und hoffte auf eine neue persönliche Bestweite. Bei den nordhessischen Meisterschaften hatte sie ihren Hausrekord aus dem Vorjahr von 40,42 bereits auf 40,81 Meter verbessert. Auf dem Trainingsplatz hinter dem Stadion eröffnete sie den Wettbewerb der Frauen mit 40,09 Meter und ließ im zweiten Durchgang 40,55 m folgen. Carolin Paesler von der LG Eintracht Frankfurt, die im Vorjahr 70,22 m geworfen hatte und einmal die Nachfolge von Betty Heidler und Kathrin Klaas antreten soll, kam nach einem ungültigen Versuch im zweiten Durchgang auf 65,78 Meter. Damit war die Messe um den Hessenmeistertitel gelesen.

Nach 38,78 Meter im dritten Durchgang, kam Lisa Arend im ersten Versuch des Endkampfes auf 40,24 Meter. Dadurch ließ sie sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Katharina Müller aus Gelnhausen, die zum Auftakt 45,22 Meter geworfen hatte, wurde plötzlich unruhig, denn im fünften Versuch verbesserte sich die Melsunger Hammerwerferin auf 44,34 Meter und kam bis auf 88 Zentimeter an Müllers Weite heran. Obwohl Lisa Arend im letzten Durchgang einen technisch unsauberen und viel zu langsamen Abwurf demonstrierte, kam sie noch auf 41,81 Meter. Damit blieb sie zur Freude ihrer Trainerin Hella Böker zweimal deutlich über ihren bisherigen Hausrekord und belegte am Ende Rang fünf.

Lisa Arend verbesserte sich als Fünfte der Landesmeisterschaften im Hammerwerfen auf 44,34 Meter. Foto: nhAls die Speerwerfer ihren Meister ermittelten, da fieberte Henri Alter auf der Tribüne mit. Eine Woche vor dem Wettkampf zog er sich beim Training eine Bauchmuskelzerrung zu, die sehr schmerzhaft war. Alter, der viele Monate wegen einer Schulterverletzung aussetzen musste, wollte nichts riskieren und verzichtete deshalb auf das Speerwerfen, obwohl er gerne dabei gewesen wäre. Nico Althenn aus Wetzlar hätte mit jeden seiner drei gültigen Würfen von 61,07 – 58,32 und 64,43 Meter gewonnen, denn er war fast konkurrenzlos. Jens Philipp Engelmann aus Mörfelden kam als Zweiter auf 53,42 Meter. Nur zwanzig Zentimeter dahinter sicherte sich der Nordhesse Patrick Behle den dritten Platz. „Ich hoffe, dass ich bald wieder in das Wurftraining einsteigen kann“, sagte Alter, den man anmerkte, dass er brennt.

Als letzte Veranstaltung wurde der 400m-Hürdenlauf der Männer ausgetragen. Tobias Stang hatte sich nur kurz für diesen Wettbewerb vorbereitet und war im Training mit einem guten Rhythmus bis über die siebte Hürde gekommen. Seine Zeit unter 38 Sekunden deutete darauf hin, dass er in Kassel in der Lage war, die Stadionrunde mit den 10 Hürden unter 60 Sekunden zu laufen. Aber als Voraussetzung musste er seinen Schrittrhythmus so lang wie möglich halten. Fabian Christ wahrte nach der Absage von Georg Fleischhauer (beide LG Eintracht Frankfurt) seine Chance. Doch der ehemalige erfolgreiche Zehnkämpfer blieb mit 54,93 Sekunden weit hinter den Erwartungen zurück. Aaron Röblitz (Biebesheim) sicherte sich mit 56,52 Sekunden vor Eric Wallrabenstein aus Okriftel (57,48) den zweiten Platz.

Tobias Stang lief viel zu dicht an die vorletzte Hürde heran und musste fast aus dem Stand darüber springen. Foto: nhTobias Stang, der die ersten fünf Hürden mühelos nahm, und auf Bahn acht laufend nur von Fabian Christ und Aaron Röblitz überholt wurde, lag zu diesem Zeitpunkt glänzend im Rennen. Nach dem Rennverlauf hätte er eine Zeit unter 58 Sekunden erreichen können, wenn er nach der sechsten Hürden nicht seinen Schrittrhythmus verloren hätte. Vor allem büßte er an den beiden letzten Hürden viel an Geschwindigkeit ein, weil er zu nah an die Hürde heranlief und fast stehenbleiben musste. Dieses Missgeschick zerrte sehr an seinen Kräften, so dass er auf den letzten Metern ausgepumpt war und nichts mehr zuzusetzen hatte. Am Ende verfehlte der U23-Athlete aus Malsfeld mit 60,59 nur hauchdünn eine 59er-Zeit und landete hinter Philipp Cezanne aus Mörfelden (60,05) auf Rang sieben. (ajw)



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