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Jugendfeuerwehr für 24 Stunden in Bereitschaft

Foto: Mario EbertFelsberg. Am vergangenen Wochenende gab es in der Unterkunft der Felsberger Kernstadtwehr eine Menge Trubel. Denn Jugendfeuerwehr und Jugendrotkreuz hatten das Feuerwehrhaus eingenommen und ihren Berufsfeuerwehrtag durchgeführt. Für 24 Stunden sollten die Jugendlichen den Alltag von Berufsfeuerwehrleuten kennenlernen und bei Übungseinsätzen zu jeder Tages- und Nachtzeit ihr Können unter Beweis stellen.

Es dauerte nicht lange, da ertönte der Funkmeldeempfänger bereits das erste Mal. Kurz nach dem gemeinsamen Abendessen hieß es „Unterstützung für den Rettungsdienst“ und zeitgleich „Ölspur außerhalb der Ortslage“. Sofort wurden die Fahrzeuge besetzt und die Einsatzadressen angefahren.

Foto: Mario EbertFoto: Mario EbertFoto: Mario EbertAn der ersten Einsatzstelle angekommen, bekamen die Jugendlichen von Feuerwehr und Rotem Kreuz erste Informationen zum Übungsszenario. Es handelte sich um einen verletzten Handwerker, der bei seiner Arbeit einen elektrischen Schlag bekommen hatte. Nun war Eile geboten. Das komplette Areal wurde abgesperrt und der Strom abgeschaltet. Erst dann konnten die Kinder des Jugendrotkreuz mit der Betreuung und Versorgung des Arbeiters beginnen. Gemeinsam wurde der Patient dann mit Hilfe eines Tragetuches zum Rettungswagen transportiert.

Fast zeitgleich traf die zweite Mannschaft an ihrer Einsatzstelle ein. Auf der alten Lohrer Straße fanden sie eine zirka 60 Meter lange Ölspur vor. Natürlich handelte es sich hierbei um ein Übungsszenario und nicht wirklich um Öl. Doch die Jugendlichen streuten die verschmutze Fahrbahn mit Bindemittel ab, kehrten alles wieder zusammen und sammelten das benutzte Mittel in verschließbaren Fässern, so wie es bei einem reellen Einsatz auch praktiziert worden wäre. Binnen einer halben Stunde war die Straße wieder sauber und die Jugendlichen konnten die Rückfahrt zum Feuerwehrhaus antreten.

Nach einer relativ kurzen Verschnaufpause klingelte erneut das Telefon im Feuerwehrhaus. Ein Anrufer meldete eine brennende Gartenhütte nahe des Schützenhauses unter der Ederbrücke. Ein Brandeinsatz! Jetzt durfte keine Zeit verloren werden. Die jungen Einsatzkräfte ließen alles stehen und liegen, zogen sich ihre Jugendfeuerwehr-Kombis an, griffen Helm und Handschuhe und rannten zu den Fahrzeugen. Und tatsächlich stand am Einsatzort eine Gartenhütte lichterloh in Flammen. Sofort wurde eine Wasserversorgung von der Eder aufgebaut und von der Besatzung eines zweiten Fahrzeuges die zur Brandbekämpfung notwendigen Schlauchleitungen verlegt. Mit dem Löschwasser aus mehreren Strahlrohren konnten die Flammen von den Jugendlichen schnell unter Kontrolle gebracht werden.

Foto: Mario EbertFoto: Mario EbertFoto: Mario EbertAm nächsten Morgen, einige hatten vor lauter Hoffnung auf einen nächtlichen Einsatz kaum geschlafen, wurde erneut Alarm ausgelöst. Mehrere Personen wurden in einem Waldstück vermisst. Kurzerhand war eine Suchaktion auf die Beine gestellt worden, an der sowohl Jugendfeuerwehr, als auch das Jugendrotkreuz erneut ihre gute Zusammenarbeit unter Beweis stellen mussten. Bereits nach wenigen Minuten war die erste Person aufgefunden worden und konnte unter Begleitung das Waldstück verlassen.

Natürlich durfte auch die Verpflegung nicht zu kurz kommen. Nach einem ausgiebigen Frühstück im Feuerwehrhaus wurde gegen 9.30 Uhr erneut Alarm ausgelöst. Ein Zimmerbrand auf dem Gelände des Felsberger Bauhofes riefen Jugendfeuerwehr und Jugendrotkreuz erneut auf den Plan. Nachdem sich die ersten Mannschaftsmitglieder bereits auf der Anfahrt mit ihren Atemschutzmasken ausgerüstet hatten, wurde nach dem Eintreffen an der Einsatzstelle sofort eine Menschenrettung im Inneren des Gebäudes vorgenommen. Im Gebäude befanden sich noch zwei Personen in Form von Dummys, die durch den Angriffstrupp bereits nach wenigen Minuten ins Freie gebracht und dann an das Jugendrotkreuz übergeben werden konnten. Hier wurde die Versorgung der Verletzungen und die Betreuung übernommen. Zeitgleich war außerhalb des Gebäudes mit den Löscharbeiten begonnen worden. Auch die Drehleiter kam zum Einsatz, damit die Jugendfeuerwehr auch von oben löschen konnte.

Auch einen Verkehrsunfall mit mehreren Verletzten hatten die Helfer der Einsatzabteilung für die Jugendlichen vorbereitet. Kurz nach dem Eintreffen am Einsatzort wurden die beiden zusammengestoßenen Fahrzeuge inspiziert und umgehend mit der Versorgung beziehungsweise Rettung der Insassen begonnen. Da ein Fahrzeug noch durch den Kofferraum betreten werden konnte, war für das Jugendrotkreuz hier eine schnelle Patientenbetreuung möglich. Das zweite Fahrzeug war stärker beschädigt, sodass ein Herankommen an den verunfallten Fahrer nicht ohne weiteres möglich war. Die Jugendlichen der Felsberger Feuerwehr mussten daher schwere Geschütze auffahren. Mit hydraulischer Schere und Spreizer wurden kurzerhand die Türen herausgetrennt und anschließend auch das Dach des Fahrzeuges abgenommen um eine patientenschonende Rettung zu ermöglichen.

Foto: Mario EbertZum Abschluss des Berufsfeuerwehrtages kam es noch einmal richtig dick. Gegen 17 Uhr am Samstagabend wurde noch einmal Alarm ausgelöst. Auf dem Gelände der Kläranlage war eine ätzende Flüssigkeit ausgetreten und mehrere Personen waren mit dieser in Berührung gekommen. Erstmals waren bei einer solchen Übung auch 4 Kinder der Minifeuerwehr als Mimen zugegen. Diese hatten sich in einem  Kellerbereich der Anlage positioniert und mussten vom Angriffstripp der Jugendfeuerwehr in’s Freie gebracht werden. Die weitere Betreuung erfolgt dann durch das Rote Kreuz. Nachdem alle aus dem Gebäude gebracht waren, musste der Angriffstrupp erneut in das Gebäude gehen, um ein weiteres Austreten der ätzenden Flüssigkeit zu verhindern. Zeitgleich wurde die Einsatzstelle weiträumig abgesperrt und eine Notdusche aufgebaut. In dieser wurden die Einsatzkräfte beim Verlassen des Sperrbereichs dekontaminiert.

Die Jugendwarte und Betreuer zeigten sich zum Ende der 24-Stunden-Aktion sehr zufrieden. Natürlich gibt es immer Verbesserungspotential, aber die Mitglieder von Jugendfeuerwehr und Rotem Kreuz hatten allesamt gute Arbeit geleistet. Der Berufsfeuerwehrtag hatte einmal mehr gezeigt, welch hohen Ausbildungsstand die Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren bereits haben.

Die Jugendfeuerwehr Felsberg trifft sich jeden Mittwoch um 18 Uhr am Feuerwehrhaus im Sankt-Albans-Weg 10 in Gensungen. Man freut sich jederzeit über neue interessierte Jugendliche im Alter zwischen zehn und 17 Jahren, daher schaut doch einfach mal vorbei.

www.facebook.com/jugendfeuerwehr.felsberg

Das Jugendrotkreuz Felsberg trifft sich in den ungeraden Wochen jeweils samstags von 14 bis 16 Uhr im DRK-Heim in der Sunderbachstr. 14.

(Mario Ebert)



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