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Pinhard: Schwalmstadt braucht Verwaltungskompetenz

Stefan Pinhard. Foto: nhSchwalmstadt. Die Kandidaten für die Position des Bürgermeisters der größten Stadt des Schwalm-Eder-Kreises stehen nun fest. Nachdem Stefan Pinhard als parteiloser und unabhängiger Kandidat seine Kandidatur bereits am 21. Juni bekanntgegeben hat, folgte die SPD mit Detlef Schwierzeck am 6. Juli. Mit dem FDP-Stadtverordneten Frank Pfau, der mit Unterstützung von CDU, FWG und seiner eigenen Partei antritt, sind es nun drei Kandidaten.

„Ich wünsche mir einen fairen und vor allem von Sachthemen dominierten Wahlkampf, der es den Wählerinnen und Wählern ermöglicht, sich umfassend über alle Kandidaten, deren beruflichen Werdegang, deren Ziele und Ideen für  Schwalmstadt zu informieren“, schreibt Stefan Pinhard in einer aktuellen Pressemitteilung.

Am 25. September entscheiden nun die Wählerinnen und Wähler, wer für die kommenden sechs Jahre als Chef der Verwaltung all das umsetzen soll, was die ebenfalls von den Wählerinnen und Wählern gewählten Stadtverordneten beschließen. „Bürgermeister oder Chef der Verwaltung ist eine altmodische Bezeichnung. Der Bürgermeister von Schwalmstadt ist im Grunde der Geschäftsführer des mit weit über 100 Millionen Euro verschuldeten Konzerns Schwalmstadt. Hierzu gehört nicht nur die Stadtverwaltung allein, sondern auch noch die Stadtwerke Schwalmstadt sowie die Kommunale Wohnungsbaugesellschaft und die Parkhaus GmbH. Insgesamt verfügt die Stadt über mehr als 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich insgesamt 211 Sollstellen teilen, von denen 23 aktuell unbesetzt sind“, so Pinhard weiter. (Quelle: Haushalt 2016).

Schwalmstadt gehöre nicht zu den 100 Gemeinden, Städten und Landkreisen, die im Jahre 2012 unter den kommunalen Rettungsschirm des Landes Hessen geschlüpft seien und quasi über Nacht 46 Prozent ihrer Schulden dadurch los geworden seien, dass das Land diese übernommen habe und diese aus extra dafür bereitgestellten Töpfen mit insgesamt 3,2 Milliarden Euro bediene. „Schwalmstadt muss für seine Schulden allein in voller Höhe geradestehen, unterliegt aber in seiner Verpflichtung zum Schuldenabbau mittlerweile fast den gleichen Auflagen und Verpflichtungen wie die, die in den Genuss der Schuldenbefreiung gekommen sind“, beschreibt Pinhard die finanzielle Lage der Stadt.

Pinhard freue sich darüber, dass die CDU seine fachliche Kompetenz als „Verwaltungsfachmann“ in ihrer Pressemitteilung anerkennt. Auch die Aussage, dass Schwalmstadt keinen weiteren reinen Verwaltungsfachmann braucht, könne er vorbehaltlos unterschreiben. Sehr verwundert sei Pinhard jedoch darüber, dass er als reiner passiver Verwaltungsfachmann ohne Durchsetzungskraft dargestellt werde, der sich nicht einsetze und keinen motivieren könne.

„Die Reduzierung meiner Person und beruflichen Qualifikation auf meine Verwaltungskompetenz alleine, unterschlägt schlichtweg meine 19-jährige Berufserfahrung in verantwortungsvoller Position in der freien Wirtschaft sowie als selbstständiger Immobiliensachverständiger. Sehr erstaunt bin ich auch über die Aussagen, dass ich über keine Durchsetzungskraft verfüge, mich nicht einsetze und nicht motivieren kann. Gerade dies sind Eigenschaften, warum Unternehmen bei Problemen mit Gemeinden, Städten und allen sonstigen Behörden immer wieder auf mich zurückgreifen. Effektive Durchsetzungskraft lässt sich nur vom erzielten Ergebnis her beurteilen und in dieser Beziehung brauche ich mich in keiner Weise verstecken“, so Pinhard.

„Die hohen Schulden Schwalmstadts sind auf zu wenig Verwaltungskompetenz und Sachverstand zurückzuführen. Schwalmstadt benötigt einen Bürgermeister mit Gestaltungswillen, Motivations- und Durchsetzungsfähigkeit. Wesentlich ist hier jedoch, dass ein Gestalten in Zeiten der finanziellen Not zunächst erst einmal ein ‚Können von Verwaltung‘ voraussetzt. Wenn die CDU der Meinung ist, dass die bestehende Verwaltungskompetenz ausreicht, um Schwalmstadt zu sanieren und gleichzeitig auch voranzubringen und dass ein Bürgermeister keinerlei Verwaltungsfachkompetenz benötigt, dann weiter so. Die Schulden-Uhr ist nach obenhin offen“, so Pinhard. (red)