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Kellerkonzerte in der Gudensberger Altstadt

Das Kasseler Organtheater spielt im Löwensteinkeller. Foto: nhGudensberg. Die Kellerkonzerte in der Gudensberger Altstadt sind alljährlich eine Besonderheit. Privatpersonen laden Gäste in ihre Keller ein. Darüber hinaus finden im Kulturhaus Synagoge und der St. Margarethenkirche am Alten Markt Kleinkunst- und Musikveranstaltungen statt. „Wir freuen uns, dass die Familien Giese (Hinter der Mauer) und Sprenger (Löwensteinkeller, Alter Markt 5) auch in diesem Jahr wieder bereit sind, Gäste zu empfangen“, sagt Elke Michel-Elbe vom städtischen Kulturbüro.

Herwig Lucas im Keller Giese
Herwig Lucas gibt es live im Keller Giese. Foto: nhIm stimmungsvollen Keller der Familie Giese, den man von der Straße „Hinter der Mauer“ begehen kann, gastiert Schauspieler Herwig Lucas mit seinem Programm „Sachen zum Lachen, zum Schmunzeln und Stirnerunzeln“ mit Texten von Goethe bis Frankenfeld. Spielend einfach gelingt dem Mimen dieser waghalsige Rundumschlag. Herwig Lucas liest oder rezitiert nicht nur. Er lebt seine Geschöpfe, er flüstert, säuselt, krächzt, raunt, schreit. Seine Stimme windet sich in die Gehörgänge und verleiht geschliffenen Versen wie Groschenromanen den Ausdruck, den sie verdienen.

Das Kasseler Organtheater im Löwensteinkeller
Im rustikal eingerichteten Löwensteinkeller von Familie Sprenger am Alten Markt ist das Organtheater mit seinem Programm „Begnadigte Körper“ zu Gast. Humorvoll und hintergründig schaut das Organtheater bei diesem Stück hinter die Kulissen der körperlichen Begnadigungen wie Schönheits-OPs, der Gesundheit als App, Wollunterwäsche für Ritter und anderen Kuriositäten. Den Körper hat man auf Zeit. Wir müssen irgendwie mit ihm leben. Solange er funktioniert ist alles gut. Manchmal hat er Aussetzer. Bei Krankheit, Alkohol, Verliebt sein und Yoga versagt er bisweilen seinen Dienst. Das macht fast nichts. Wenn dann wieder alles geht, geht’s ja wieder. Wir geben ihm immer wieder eine neue Chance. Das ist wie eine Begnadigung. Weiter wie immer? Aber wie lange währt die Frist? Und mit welchen Bewährungsauflagen? Am Ende hat man seinen Körper wieder richtig lieb.

Chansons mit „Entre Nous“ im Kulturhaus Synagoge
Chansons mit „Entre Nous" gibt es im Kulturhaus Synagoge. Foto: nhAls Duo Entre Nous präsentieren und interpretieren Ghislaine (Gesang) und Thorsten Seydler (Klavier, Akkordeon, Mouthpercussion) französische Chansons mal nah am Original und mal neu arrangiert in Richtung Pop, Rock und Jazz. Altbekanntes wie „La mer“ kommt dabei ebenso zu Gehör wie Modernes, beispielsweise „Le sac des filles“ von Camille, wo es schnell philosophisch wird: Sein oder nicht sein? Existiert Gott? Was ist in der Handtasche der Frau?!
 Das Duo führt charmant und humorvoll durch das Programm und bittet das Publikum um mehrstimmige Unterstützung. Im Zentrum des Programms steht der Gesang, der zuweilen auch a cappella dargeboten wird.

„The Sounding Joy“ in der evangelischen Stadtkirche
Das Doppelquartett „The Sounding Joy” aus der thüringischen Landgemeinde Nesse-Apfelstädt, verschwistert mit Obervorschütz, hat ein breites Repertoire, das die 10 Sängerinnen und Sänger mit viel Freude am anspruchsvollen Chorgesang vortragen. In der renovierten Stadtkirche werden niveauvolle Chorsätze alter Meister (Händel, Bach) ebenso zu hören sein wie Lieder der Comedian Harmonists, der englischen und amerikanischen Chorliteratur bis hin zu Liedern der Wise Guys. Seit einigen Jahren sind auch Lieder im Repertoire, bei denen der Chor von seinem Tenor am Klavier oder an der Orgel begleitet wird.

Die Kellerkonzerte – Wie funktioniert’s?
Bei den Kellerkonzerten wählen die Gäste mit einer Kombikarte zwei Programme aus. Das erste Programm beginnt um 19:30 Uhr und dauert bis maximal 20:30 Uhr. In der Pause besteht die Möglichkeit zu flanieren, eine Kleinigkeit zu essen, etwas zu trinken und mit den anderen Gästen ins Gespräch zu kommen. Natürlich sind die Besucher auch schon vor und nach der Veranstaltung herzlich willkommen. Das „kleine Häuschen“ beim Keller Giese sowie die Synagoge sind bewirtet. Hier spielt in der Pause die Bigband Haddamar. Wolfgang Mand öffnet zusätzlich seinen Privatkeller in der Alten Pfarre, Pfarrgasse 1, zur Bewirtung. Hier unterhält Andreas Olbrich die Gäste musikalisch mit selbst komponierten Liedern und Songs bekannter Interpreten. Bei sehr gutem Wetter sogar im lauschigen Garten der Alten Pfarre. Um 21:30 Uhr startet die zweite Veranstaltungsrunde. Die Keller haben jeweils 55, das Kulturhaus Synagoge 100 und die Stadtkirche 180 Plätze. Evtl. Restkarten werden an der Abendkasse zu 10 Euro pro Vorstellung verkauft.

Kellerkonzerte-Doppel: 2 Veranstaltungen (19.30 und 21.30 Uhr) für 18 Euro. Vorverkauf nur über das Bürgerbüro im Rathaus. Für die Veranstaltungsorte Kulturhaus Synagoge (Duo Entre Nous) und evangelische Stadtkirche (The Sounding Joy) sind außerdem eingeschränkt Einzelkarten im Vorverkauf im Bürgerbüro der Stadt Gudensberg für 10 Euro erhältlich. (red)